Air Raid auf dem Boden?

Die Arizona Cardinals (1-3-1) haben die Cincinnati Bengals (0-5) mit 26-23 besiegt und feiern den ersten Sieg der Kyler Murray und Kliff Kingsbury Ära. Zac Taylor wartet noch auf seinen ersten Sieg als Head Coach der Bengals.

Der 40-jährige Kingsbury sorgte in der Offseason mit seiner nur aus dem Collegefootball bekannten "Air Raid" Offensive für Gesprächsbedarf und tut dies weiterhin. Der Toppick dieser Draft, Kyler Murray begeht wie zu erwarten noch einige Anfängerfehler, lässt aber erahnen zu was er fähig wäre, wenn General Manager Steve Keim ein starkes Team um ihn herumbauen kann. Murray brachte 20 von 32 Pässen für 253 Yards an, zeigte sein großes Talent aber im Laufspiel: Der Heisman Winner des letztes Jahres behielt den Ball zehn Mal für 93 Yards und einen Touchdown. Denn nur weil Kingsburys Offensive deutlich mehr mit vier Receivern auf dem Feld steht alles jedes andere Team der Liga und Tight Ends nur eine untergeordnete Rolle spielen, bedeutet das nicht, dass in diesem Angriffsspiel kein Laufspiel vorgesehen ist. Die Cardinals liefen den Ball insgesamt 38 Mal für 266 Yards und zwei Touchdowns, auch weil sie zum ersten Mal diese Saison über längere Zeit in Führung lagen.

Bengals Quarterback Andy Dalton spielte ein effizientes Spiel mit 27 von 38 angebrachten Pässen für 262 Yards und 2 Touchdowns, konnte seine Offensive jedoch erst im vierten Viertel in die gegnerische Endzone führen. Doch mit gleich zwei Touchdowns im Abstand von knapp zwei Minuten hatten die Bengals das Spiel kurz vor Ende des Spiels ausgeglichen und schienen den Cardinals ihren sicher erschienen Sieg noch wegzuschnappen. Doch Murray zeigte seine Siegerqualitäten und den Hang zum großen Moment mit einem 62 Yard-Drive der in einem erfolgreichen Field Goal von Zane Gonzalez und dem Sieg endete.

Die Cardinals haben am nächsten Sonntag die Chance, auf ihre vielversprechende Offensivleistung aufzubauen gegen eine stark schwächelnde Defensive der Atlanta Falcons (1-4).

Die Bengals treffen auf den nächsten laufstarken Quarterback und ehemaligen Heisman Winner in Lamar Jackson, der seine Schwierigkeiten gegen die Pittsburgh Steelers hatte. Ob die alternden Stars Geno Atkins und Carlos Dunlap zusammen mit den Rotationsspielern Carl Lawson und Sam Hubbard einen ähnlichen Druck auf den Quarterback der Baltimore Ravens (3-2) ausüben können wie T.J. Watt, Cameron Heyward und Co, bleibt jedoch zu bezweifeln. Weiterblickend versprechen Aufeinandertreffen mit den Jacksonville Jaguars und den Los Angeles Rams auch kaum Optimismus für die Offensive der Bengals, auch wenn Receiver A.J. Green in den nächsten Wochen zurückkehren könnte.

Ruben Martin - 08.10.2019

Kyler Murray spielt innovativen Football (© Getty Images)