Happy Birthday Coach Pete Carroll

Russell Wilson ist mit den Seahawks auf Erfolgskurs.Seattle Seahawks-Head-Coach Pete Carroll feierte in Pittsburgh seinen 68. Geburtstag. Von seinem Team bekam er dazu das passende Geschenk. Mit 28:26 gewannen seine Seahawks auch ihre zweite Partie der Saison. Für Carroll war es der 100. Sieg als Trainer der Seahawks. Trotz zweier Turnover und 10 Penalties behielten die Seahawks knapp die Oberhand und schicken damit ihre Kontrahenten aus Pittsburgh in die erste kleine Krise der Saison. Zu allem Überfluss verletzte sich bei den Steelers auch noch QB Ben Roethlisberger und konnte in der zweiten Hälfte nicht mehr mitwirken.

"Unsere Defense hat heute sehr gut gespielt. Wir hatten einige schwierige Situation zu überstehen. Aber wir haben Roethlisberger permanent gut unter Druck gesetzt. Für einen Sack hat es zwar nicht gereicht, aber wir waren ständig an ihm dran und haben ihm das Leben schwer gemacht. Ich glaube, er hatte in der ersten Hälfte nur 70 Yards Raumgewinn oder so. Das zu erreichen, ist schon eine großartige Leistung", zog Carroll das Fazit aus Sicht der Seahawks.

Genau genommen waren es sogar nur 68 Raumgewinn durch Roethlisberger. Wir schon in der Vorwoche wirkte die Offense ungewohnt harmlos. Dies kann nicht nur an dem Weggang früherer Starspieler liegen, sind sich viele Medienvertreter inzwischen einig. Und ganz ganz leise und vorsichtig äußert sich erstmals Kritik an QB Ben Roethlisberger, auch wenn es in absehbarer Zeit keine Quarterback-Diskussion geben wird.

Grund für den Aufschwung der Offense der Steelers ist nämlich seine Ellenbogenverletzung zum Ende des zweiten Viertels, die ein weiterspielen in der zweiten Hälfte unmöglich machte. Für ihn kam Backup Mason Rudolph und überraschte alle mit seinem guten Spiel. G David DeCastro: "Ich bin extrem beeindruckt von ihm." Und TE Vance McDonald, Empfänger der zwei Touchdown-Pässe von Rudolph: "Mason hat sehr, sehr, sehr gut gespielt."

Denn mit Rudolph, der cool und abgeklärt wirkte, funktionierte zumindest das Passspiel auf einmal wieder und er führte die Mannschaft zu zwei Touchdowns und einem Field Goal, letztendlich aber zu wenig, um das Spiel erfolgreich zu gestalten. Denn im Gegenzug ließ die Defense drei Touchdowns in der zweiten Hälfte zu.

Die Leistung der Defense der Steelers war sehr zwiespältig. Vor allem in der ersten Halbzeit konnte sie das Spiel der Seahawks gut eingrenzen, bekam aber zu wenig Unterstützung von ihrer Offense. Als die Offense in der zweiten Halbzeit endlich in Gang kam, brach die Defense schließlich auseinander.

In einigen Szenen schien es, als ob die Abwehrspieler der Steelers vergessen hatten, wie man tackelt. Die Seahawks erliefen 151 Yards in 33 Läufen, was einem Schnitt von 4.6 Yards pro Lauf entspricht. Und da sind die letzten drei Spielzüge, als Wilson sich nach Empfang des Balls nur noch hingekniet hat, bereits enthalten. Viel zu viel für eine Defense in der NFL, die zur Spitze gehören will.

Auf der anderen Seite hat die Defense in der ersten Hälfte vier Quarterback Sacks erreicht und insgesamt mit zwei eroberten Fumbles die Grundlage für zwei Touchdowns gelegt und die Steelers im Spiel gehalten. DE Cameron Heyward hatte auch keine Erklärung für die schwankende Leistung: "Es war fast so, als ob wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr präsent waren. Ich habe keine Erklärung dafür."

Die Wende im Spiel zu Gunsten der Seahawks kam unmittelbar zu Beginn der zweiten Hälfte. Die Defense hatte ihren Job gemacht und die Seahawks zum punten gezwungen. Drei Spielzüge später warf Rudolph einen Pass auf WR Donte Moncrief, der den Ball aber unbedrängt nicht unter Kontrolle bekam, ihn abprallen ließ und dann von FS Bradley McDougald für die Seahawks gesichert wurde.

Sechs Spielzüge später brachte TE Will Dissley die Seahawks mit seinem zweiten Touchdown auf Vorlage von Russell Wilson erstmalig mit 14:10 in Front. Nun punkteten beide Teams in schöner Regelmäßigkeit, aber die Steelers liefen stets dem Rückstand hinterher. Hoffnung keimte auf, als die Steelers knapp sechs Minuten vor dem Ende auf 26:28 verkürzten. Einmal noch die Seahawks stoppen und mit einem Field Goal könnte man doch noch als Sieger vom Platz gehen.

Doch die Defense der Steelers schaffte es nicht mehr. Wilson dirigierte seine Offense mit 12 Spielzügen sicher über das Feld und eroberte First Down um First Down. Selbst ein Penalty half den Steelers nichts. Wilson lief dann einfach mal unbehelligt 15 Yards durch die Reihen der Steelers.

Auch an diesem Spielzug entzündete sich nachträglich die Kritik an der Taktik der Steelers. Statt einen sogenannten "Spion" auf Wilson anzusetzen, also einen Spieler der nichts anders zu tun hat als die Läufe von Wilson zu unterbinden, setzten die Steelers auf einen Blitz. Dadurch tat sich eine Lücke auf und Wilson musste nur noch hindurch laufen.

Natürlich war dies eine entscheidende Szene, aber ob die Steelers danach auch erfolgreich gewesen wären, steht natürlich nicht fest. Es gab auch einige andere entscheidende Szenen. Viel größere Sorgen muss sich der Coaching Staff aber um die Gesamtverfassung des Teams machen. Gegen die Patriots, ein deutlich stärkerer Gegner, konnte man noch auf den übermenschlichen Kontrahenten verweisen. Das geht gegen die Seahawks nicht mehr.

Die Offense zeigt wenig bis gar keine Durchschlagskraft. Das Laufspiel ist, trotz einer herausragenden Offensive Line, schlicht nicht vorhanden. Roethlisberger wirkt teilweise konfus und überwirft oder übersieht völlig freistehende Receiver. Die Defense setzt einige große Glanzmomente, um im nächsten Moment dann komplett zu versagen.

Die Zahlen gegen die Seahawks sind ähnlich wie gegen New England ausgefallen. Die Seahawks erzielten 25 First Downs (New England 24), 426 Yards (465) und 151 Yards durch Laufspiel (99). Als Folge stehen die Steelers mit ihrer Defense auf Platz 29 der NFL-Rangliste.

Zum ersten Mal seit 2013 haben die Steelers damit ihren ersten beiden Saisonspiele verloren. Damals beendeten sie die Saison mit acht Siegen und acht Niederlagen.

Korber - 16.09.2019

Russell Wilson ist mit den Seahawks auf Erfolgskurs.

Russell Wilson ist mit den Seahawks auf Erfolgskurs. (© Getty Images)

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