"Houston Texans geben ihr letztes Hemd"

Jadeveon ClowneyDie Texans geben mit ihrem aktuellen "Trade Move" fast alles, man könnte sprichwörtlich sagen, sie geben dafür sogar ihr letztes Hemd. Jadeveon Clowneys Zeit bei den Texans ist nun definitiv vorbei, sie geben ihn an die Seattle Seahawks ab. Was die texanische Organisation jedoch generell erwartet und was sie dafür konkret an "Input" erhalten, steht auf einem anderen Stern.

Wird die Situation analytisch betrachtet, lassen sich folgende Aspekte bei den Houston Texans festhalten. Seit Jahren ist bekannt, dass es um die Offensive Line nicht besonders rosig aussieht. Gerade statistische Zahlen zeigen auf, dass die großen Jungs ihren Quarterback Deshaun Watson nicht sonderlich gut vor Sacks geschützt haben. Anstatt kontinuierlich daran zu arbeiten und das Problem schrittweise aufzulösen, haben die Texans wohl im Stillen darauf gehofft, dass sich das Problem von alleine auflöst. Tat es aber nicht und Offensive Line Coach Mike Devlin hat oft vergebliche Liebesmüh investiert.
Hinzu kommt, dass die Texans aktuell keinen General Manager besitzen, nachdem Brian Gaine entlassen wurde. Interimsweise übernimmt Head Coach Bill O‘Brien diese Aufgabe. Manche Experten zitieren hier: "Schuster bleib bei deinen Leisten" und beobachten die Situation kritisch. Sie wünschen sich die Position neutral besetzt und munkeln, dass Bill O’Brien wohl damit überfordert ist. Das sei dahingestellt, denn andersherum betrachtet, ist es möglicherweise auch genau richtig so. Wer kennt sein Team, die Schwächen und Stärken nicht besser wie der Head Coach selbst?

Jadeveon Clowney wechselt nun zu den Seattle Seahawks, dafür erhalten die Texans einen Drittrundenpick, Linebacker Jacob Martin und den Pass Rusher Barkevious Mingo. Des Weiteren erhalten die Houston Texans nun endlich auch die erhoffte Verstärkung auf der Left Tackle Position. Sie bekommen von den Miami Dolphins T Laremy Tunsil und Wide Receiver Kenny Stills. Dafür bezahlen sie jedoch auch einen hohen Preis, sie geben dafür einen 1st round Pick und einen 2nd Round Pick ab.

Experten vermuten, dass die Texaner ihr aktuelles Line Problem zwar gelöst haben, jedoch haben sie damit automatisch auch ihre Defense geschwächt. Des Weiteren gibt es grundsätzlichen Diskussionsbedarf. Kann ein alleiniger Spieler es dauerhaft richten oder hätte nicht schon vor Wochen oder Monaten mit sinnvollen Belegungen gearbeitet werden sollen? Kenny Stills Leistung sind moderat zu bewerten, in Florida hätte er höchstwahrscheinlich eine Starting Position eingenommen. Im Trade rund um die Texans, wird der Wide Receiver oft nur als nettes "Beiwerk" betrachtet.

Jadeveon Clowney wird in Seattle mit Sicherheit eine wichtige Rolle im Pass Rush einnehmen, sie können sich im hohem Maße über diesen Zugang freuen. Clowney garantiert gute Leistungen, in 2014 war er ein Pick der ersten Stelle und hat seitdem für die Texans 62 Spiele, 205 Tackels, 29 Sacks und 5 forcierte Fumbles umgesetzt.

Zuletzt wurde Head Coach Bill O’Brien von Pressevertretern sehr kritisch zu seiner Zusammenarbeit mit Jadeveon Clowney befragt. Konkret ging es darum, ob Bill O‘Brien ein generelles Problem mit dem Defense Spieler hat und mögliche Differenzen eine aktuelle Zusammenarbeit schwächen. Bill O‘Brien vereinte diese Aussagen: "Clowney ist und bleibt ein sehr guter Spieler. Es geht dabei nicht um persönliche Belange und was man möchte und was man nicht möchte. Es geht grundsätzlich immer darum, was das Beste für das Team ist." An dieser Stelle sei nun dahin gestellt, was die wirkliche Ausgangslage war. Jadeveon Clowney hatte definitiv eine massive Forderung an Gehalt gefordert, dem die Texans zuletzt nicht nachkamen. Sie blieben bei ihrem Franchise Tag von 15.967.200 Dollar, eine gewünschte Einigung blieb aus und somit nahm die Geschichte ihren Lauf.

Das Thema Bilanzen wird die Texans auch noch die nächsten Monate und Jahre begleiten, denn auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die zukünftigen und hohen Zahlungen für Deshaun Watson und T Laremy Tunsil stehen (noch) aus. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass zumindest kurzfristig positive Entwicklungen zu sehen sind, um sich demnach den langfristigen Themen in Ruhe zu widmen. Ein ereignisreiches Wochenende und der Start in die regulären Saison steht jedoch in den Startlöchern. Was bleibt ist die Frage: "Wird sich das hohe Pokern gleich mit einem Sieg auszahlen?"

Nadia Quast - 03.09.2019

Jadeveon Clowney

Jadeveon Clowney (© Getty Images)

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