Prescotts angebliche Forderung und ein seltsamer Vergleich

Dak Prescott soll ein hochdotiertes Vertragsangebot ausgeschlagen haben, wenn man den Gerüchten glauben willNeben dem Vertrag von Pass Rusher Demarcus Lawrence, der bereits vor etlichen Wochen (unter dem Druck eines Holdouts aufgrund des anstehenden Franchise Tags) verlängert worden war, wollten die Cowboys dies auch noch bei drei ihrer Leistungsträger in der Offense – Quarterback Dak Prescott, Running Back Ezekiel Elliott und Wide Receiver Amari Cooper – tun. Nachdem dies anscheinend nicht wunschgemäß verläuft, steigt offensichtlich langsam das Frustrationslevel im Management und Jerry Jones bemühte einen mehr als seltsamen Vergleich für den Stand der Dinge.

Dak Prescott ist zumindest momentan im Camp und nimmt daran teil, während Ezekiel Elliott sich in Cabo / Mexiko alleine vorbereitet und Amari Cooper leicht verletzt bei den Einheiten der Cowboys zuschaut. Der Plan war offensichtlich zunächst den Vertrag von Dak Prescott, der in sein letztes Jahr gehen und dafür (dank seines niedrigen Draftstatus in der vierten Runde) gerade einmal zwei Millionen Dollar erhalten würde, zu verlängern.

Anfangs der Woche flutete dann die Nachricht, dass Prescott (vermutlich vielmehr sein Agent) ein generöses Angebot von 30 Millionen Dollar jährlich abgelehnt hätte und stattdessen 40 Millionen verlangen würde, die sozialen Medien.

Der öffentliche Aufschrei war erwartet groß, aber dazu muss man wissen, dass 30 Millionen nicht gleich 30 Millionen sind, sondern die garantierten Bestandteile und Laufzeiten entscheidend sind. Die wurden natürlich nicht veröffentlicht und so muss man davon ausgehen, dass die Gerüchte aus der Ecke der Cowboys lanciert wurden, um die (spekulativ wohl festgefahrenen) Verhandlungen zu ihren Gunsten zu beeinflussen.

Sollte man sich jetzt nicht einigen können, so müsste Prescott mit einem minimalen 2 Millionen Gehalt spielen, was ihn zu einem der billigsten Starter der Liga machen würde. Anschließend könnte man ihn ein bis zwei Jahre mit dem Franchise Tag zwangs-eignen. Wer glaubt, dass das eine gute Lösung ist, kann sich bei den Redskins erkundigen, die so Kirk Cousins gegen sich aufbrachten. Und dann plötzlich ohne Starter dastanden.

Solange jedoch der Vertrag von Dak Prescott nicht unter Dach und Fach ist, will man sich offensichtlich nicht ernster dem von Ezekiel Elliott (hätte noch zwei Jahre, wenn man die Option auf ein fünftes Jahr bei Erstrundenpicks einrechnet) und in der Folge dem von Amari Cooper (letztes Jahr) widmen. Was anscheinend wesentlich länger als geplant dauert.

Owner Jerry Jones, vermutlich zum x-ten Mal von den Dallas Morning News zum Stand der Verhandlungen befragt, ließ sich zu einem mehr als seltsamen Vergleich hinreißen:

"Stell Dir vor, Du wärst Fahrer eines Autos und hast einen Unfall, bei dem Deine Hand fast abgetrennt wird, aber Du verstehst nichts von Anatomie. Du schaust runter, das Blut sprudelt nur so raus, Du machst die Tür auf und rennst in den Wald, wo Du entweder verblutest oder am Schock stirbst.

Der, der sich in Anatomie auskennt, schaut runter, drückt die Wunde ab und weiß, dass seine beste Überlebenschance ist, auf Hilfe zu warten. Er weiß das, weil er das schon oft gesehen und erlebt hat. Also drücke ich und warte auf Hilfe."

Alles klar? Nein? Kein Wunder. Anscheinend wartet Jerry Jones in den Verhandlungen auf Hilfe. Zumindest der Teil, dass er schon oft in derartigen Vertragsgesprächen war, trifft zu. Früher waren die Cowboys hier objektiv zu generös und bereuten dies später, wenn Spieler nicht mehr da waren, aber noch einen Dead Cap Hit hinterlassen hatten. Zumindest hier wurde man klüger. Ob jedoch noch Hilfe kommt, bleibt abzuwarten... und solange fehlt wohl Ezekiel Elliott.

Carsten Keller - 15.08.2019

Dak Prescott soll ein hochdotiertes Vertragsangebot ausgeschlagen haben, wenn man den Gerüchten glauben will

Dak Prescott soll ein hochdotiertes Vertragsangebot ausgeschlagen haben, wenn man den Gerüchten glauben will (© Getty Images)

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