Hof Jokers auf American Football Reise in den USA

Eine Reise in die USA zu unternehmen, um mit amerikanischen Coaches zu trainieren und sich mit ihnen über American Football auszutauschen ist wohl einer der größten Träume eines jeden Footballspielers in Deutschland. Für die Hof Jokers wurde dieser Traum nun wahr, sie flogen für 10 Tage nach Ogden in Utah, in der Nähe von Salt Lake City, im Zuge eines Sportleraustausches der Stadt Hof.

Der erste Tag des Trips begann für alle bereits in den frühen Morgenstunden, um 2 Uhr trafen sich die Jokers, Jokers Juniors und Hof Frankensteiner an der Freiheitshalle in Hof um gemeinsam mit dem Bus zum Flughafen Nürnberg zu fahren. 1,5 Stunden und einen Powernap später machte sich die Reisegruppe auf den Weg zum Gate um die erste von zwei Flugreisen anzutreten. Weniger als eine Stunde dauerte der Flug nach Amsterdam, dafür betrug die Wartezeit zum Anschlussflug nach Salt Lake City fast 4 Stunden, die die Jokers nutzen um sich mit Reiseproviant einzudecken. Bereits müde von dem langen Tag begann dann der härteste Teil der Reise, der 10,5 Stunden Flug von Amsterdam nach Salt Lake City. Jokers Juniors Spieler Dominik Maisner war positiv überrascht von seinem ersten Langstreckenflug, das Essen war unerwartet lecker und trotz begrenztem Platz ließ sich der lange Flug gut aushalten.

Müde und mit einem leicht flauen Gefühl im Magen von der doch recht holprigen Landung in Utah waren alle Reisenden froh, als sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten und problemlos durch den Security Check der Homeland Security gekommen sind. Nach kurzer Wartezeit auf den Transfer vom Flughafen stand der letzte Teil der langen Reise an, die ungefähr einstündige Autofahrt nach Ogden. Kurz vor Ankunft an der historischen Browning Mansion legten die Männer noch einen kurzen Stopp an einem typischen amerikanischen Supermarkt ein, um sich mit dem nötigsten zu versorgen – im Falle der Jokers: Grillfleisch. Überwältigt von der beeindruckenden Villa, vor allem von dem Whirlpool und dem großen amerikanischen Grill, ließen die Jokers den Abend bei einem typischen BBQ und einigen Budweisern ausklingen, bevor alle erschöpft in ihre Betten fielen und versuchten, einem Jetlag entgegen zu wirken.

Am nächsten Morgen, nach über 10 Stunden Schlaf für die meisten, traf sich das Team zu Bacon and Eggs in der großen Küche und spielte eine Runde Billard bevor sie in den Tag starteten. Nach einem kurzen Meeting mit Vertreten der Stadt Ogden und der Stadt Hof, bei frischen Bagels und Kaffee, stand individuelle Freizeit für alle an, um sich an die neue Situation und die Umgebung zu gewöhnen. Diese nutzen die meisten um eine Tour durch eine amerikanische Mall zu machen und sich mit allem einzudecken, was sie für die Reise brauchten und natürlich um kräftig zu shoppen. Zufrieden mit ihrer Ausbeute, einigen Burger und Milchshakes im Bauch, hieß es zum erste Mal "American Football Time" für die Jokers. Sie durften sich eine Trainingseinheit der Ogden Tigers, dem American Football Team der Ogden High School, ansehen. Angefangen von einem Theorietreffen in deren exzellent ausgestatteten Trainingsraum mit sechs Coaches bis zum disziplinierten und gut strukturierten Training waren die Jokers dabei und gewannen Eindrücke, von denen sie viele für ihr eigenes Training in Deutschland nutzen wollen. Abschließend durften die Quarterbacks der Seniors und Juniors selbst ein paar Bälle mit den High School Schülern werfen, während sich der Rest des Teams angerecht mit Coach Thompson, dem Head Coach der Ogden Tigers, unterhielt. Head Coach Alexander Scarabello war beeindruckt von der überwältigenden Ausstattung des High School Teams und deren Disziplin. Sehr interessant fand Scarabello auch, dass die Spieler vor dem eigentlichen Trainingsbeginn geschlossen noch eine Einheit Krafttraining in deren eigenen Gym absolvierten. Erschöpft von dem langen Tag und voller Eindrücke kehrten die Jokers zu ihrer Unterkunft zurück, gespannt auf die nächsten Tage.

Am dritten Tag der Reise nach Ogden wurden die Jokers und Frankensteiner von der Stadt Ogden zu deren jährlichen Betriebsausflug zu Burgern und Hotdogs eingeladen und mischten sich unter Angestellte, zum Beispiel Feuerwehrmänner und Polizisten, der Stadt. Nach dem Essen wurde sich angeregt über die Städtepartnerschaft unterhalten und Volleyball gespielt, bevor sich das Team nach einem kurzen Abstecher bei Walmart auf ihre erste Trainingseinheit am Abend vorbereitete.

Um 19 Uhr durften die Jokers dann zum ersten Mal selbst an den Football, gemeinsam mit den Coaches des Football Teams der Ben Lomond High School, den Scots. Die Trainer nahmen sich 1,5 Stunden Zeit, um mit den Jokers eine Trainingseinheit durchzuführen, die sie sonst mit ihren eigenen Spielern absolvieren. Zunächst wärmten sich alle gemeinsam auf, bevor Individuals trainiert wurden, bei denen die Hofer viele neue Trainingsmethoden für die jeweiligen Positionen beigebracht bekommen haben. Anschließend zeigten die Coaches den Jokers verschiedene Spielzüge, die im Anschluss durchlaufen wurden. Am Ende des Trainings trainierten die Jokers durch Sprints ihre Ausdauer, bevor sie sich mit den Coaches der Scots unterhielten und Fragen stellten. Die amerikanischen Trainer zeigten sich begeistert von dem Willen und der Disziplin der Jokers und baten Ihnen in diesem Zuge an, auch die nächsten Tage an Trainingseinheiten teilzunehmen, welche die Jokers natürlich dankend annahmen. O-Lineman Marius Theek war sehr beeindruckt von der Anlage und den Möglichkeiten, die schon die jungen High School Spieler bekommen, um ihren Football zu verbessern.

Der 4. Tag war wohl der spektakulärste Tag der bisherigen Reise. In den frühen Morgenstunden sind die Jokers als Gruppe aufgebrochen um den Canyon Hike zum Canyon Waterfall zu bestreiten. Ungefähr eine Stunde dauerte die Wanderung zum Wasserfall, die in Ogden als leichte Wanderstrecke gilt, den Reisenden aber einiges abverlangte. Über umgestürzte Bäume, glitschige Felsen und steile Wege erkämpften sie sich den Aufstieg zum Wasserfall, der alle Anstrengungen sofort vergessen ließ. Der Blick über Ogden und die riesigen Wassermassen beeindruckten die Jokers so sehr, dass sie den Rückweg nur widerwillig antraten, der durch die nassen Felsen noch beschwerlicher war als der Aufstieg. Nichtsdestotrotz hatten alle viel Spaß und hätten am liebsten sofort den nächsten Hike begonnen. Anschließend bekamen alle eine Führung durch das Stadion der Weber State University , das zurzeit umgebaut wird. Sie erhielten exklusive Einblicke hinter die Kulissen des Stadions und durften sich die noch unfertigen Umkleidekabinen der Spieler und Büros der Coaches ansehen und das Feld besichtigen. Anschließend trafen die Footballer beim Lunch Associate Head Coach Brent Myers, der viel über die Wildcats erzählte und danach alle möglichen Fragen beantworte und sich auch nach dem offiziellen Teil viel Zeit für die Hof Jokers nahm. Nach diesem einmaligen Erlebnis und einer kurzen Verschnaufpause waren die Männer wieder bei den Coaches der Ben Lomond Scots zu Gast, um mit ihnen speziell die Offense zu trainieren. Wie am Tag zuvor auch, wurde viel gelernt, bis das aufziehende Gewitter alle dazu zwang, das Training frühzeitig zu beenden.

Am morgen des fünften Tages der Reise machten alle einen Ausflug nach Antilope Island im Salz See . Die Insel ist für ihre Population an Bisons und Antilopen bekannt, erstere bekamen die Jokers sogar auf wenige Meter zu Gesicht, was sehr unwahrscheinlich ist und alle deshalb umso mehr begeistert hat. Nicht nur die Wildtiere auf der Insel waren beeindruckend, sondern auch die malerische Natur, besonders aber der Strand auf dem Fluch der Karibik gedreht wurde. Danach nahmen alle an einer Führung durch den historischen Teil Ogdens von Council Member Angela Choberka teil, bei der viele Informationen über die Stadt geteilt wurden. Wie gewohnt schlossen die Footballer ihren Abend mit einer Trainingseinheit bei den Scots ab, die die Spieler aus Deutschland hochmotiviert coachten und ihnen am Ende sogar Merch der High School schenkten.

Am 6. Tag des Trips nach Ogden haben es die Hof Jokers außer bei der Trainingseinheit am Morgen eher ruhig angehen lassen. Sie haben die Freizeit genutzt, um neue Energie zu tanken und sich von den letzten Tagen, besonders den anspruchsvollen Trainingseinheiten, zu erholen. Manche, sehr motivierte Spieler, sind ins Fitnessstudio gegangen, haben sich Ogden angesehen oder waren am Abend auf einem Baseball-Spiel der Ogden Raptors.
Das Training am Morgen war das bisher härteste der Reise, es ging dabei ausschließlich um strength and conditioning, es wurde an viele neue Trainingsgeräte trainiert, Techniken kennengelernt und die Jokers haben viel Inspiration für ihr Training in Hof bekommen. 

Der 7. Tag begann bereits um 7.30 Uhr morgens mit dem Aufbruch nach Salt Lake City. Dort fand ein Broadcast von Music and the Spoken Word mit dem Tabernacle Choir statt, anschließend wurde die Jokers über den Temple Square geführt und haben interessante Einblicke in die Religion der Church of Jesus Christ of Latter-Day Saints erhalten. Danach sind die Reisenden zum Capitol Hill gelaufen und haben sich den Regierungssitz von Salt Lake City angesehen. Nach einer kurzen Shoppingpause ging es zurück nach Ogden zum Lindquist Field, um sich ein Spiel von den Ogden Raptors anzusehen, die die Hoer freundlicherweise mit freien Getränken und Verpflegung begrüßt haben!

Den vorletzten vollen Tag in den USA haben die Hofer wieder mit einem Training an der Ben Lomond High School begonnen, welches sich besonders auf die Special Teams konzentriert hat. Danach hatten alle unterschiedliche Pläne, einige sind nach Salt Lake City gefahren, um im City Creek Center letzte Einkäufe zu erledigen und Mitbringsel für die Familie zu besorgen. Danach haben alle den Abend bei einem BBQ beendet.

Der finale Tag in den USA startete mit der letzten Trainingseinheit mit den Coaches der Ben Lomond High School. Die Jokers haben sich finale Tipps für das Training in Deutschland und die kommende Rückrunde der Bayernliga Nord 2019 geholt, Kontaktdaten mit den Coaches ausgetauscht und sich herzlich für deren großzügig Hilfe und warmherziges Willkommen bedankt. Anschließend wurden alle durch die historische 25th Street in Ogden geführt und haben den Tag mit einem offiziellen Empfang des Ogden City Councils beendet. Dort haben sie gemeinsam mit den Stadträten gegessen, das Gästebuch unterschrieben, es wurden Reden gehalten und Geschenke ausgetauscht. Die Reisenden aus Hof wurden mehr als herzlich von der Stadt begrüßt und sind unfassbar dankbar für die Großzügigkeit und Gastfreundschaft von Ogden! 

It’s a wrap!  Der letzten Tag wurde damit begonnen die Koffer zu packen und die Mansion aufzuräumen, danach standen noch eine Reihe an Stadiontouren an. Als erstes haben sich die Jokers das Stadion der Ogden Raptors, in welchem bereits ein Spiel der Raptors besucht wurde, angesehen Danach sind alle, nach einem kurzen Abstecher im Boondocks Amusement Park, weiter nach Salt Lake City gefahren um das Stadion der Utah Utes zu besichtigen. Alle waren hochgradig beeindruckt von den Ausmaßen des Stadions und den Einblicken hinter die Kulissen des Spielbetriebs des Division 1 Teams. Anschließend ging es weiter zum Basketballstadion der Utah Jazz und man durfte sich auch hier den Basketballcourt ansehen. Drei Sportarten, Drei Stadien – alle waren platt und beeindruckt zugleich vom vielen Input und der Stadien der Sportmannschaften, die man sonst nur im Fernsehen sieht. Nach diesem vollen Programm waren alle froh, im Flieger von Salt Lake City nach Amsterdam zu sitzen und haben die 9 Stunden Flug gut hinter sich gebracht. Der kurze Flug nach Nürnberg ging ebenfalls schnell vorüber und nun sind alle froh, wieder zu Hause zu sein aber auch wehmütig, weil alle die Riese so bereichert hat, sowohl persönlich als auch spielerisch. 

Besonders positiv an der Reise war auch, dass sich die Coaches der Ben Lomond High School extrem begeistert von vielen Spielern der Jokers zeigten. Zwar sind die Spieler des Senior Teams zu alt um in Ogden an der High School zu spielen, dies trifft allerdings nicht auf die Juniors zu. Das ganze Team ist gespannt, wohin der Weg für besagte Spieler führen wird und hofft, dass der Trip in die USA auch langfristig einiges für manche Teammitglieder im petto hat.

Die Hof Jokers, Hof Jokers Juniors und Baseballer der Hof Frankensteiner haben viel auf der Reise gelernt und sind dankbar für die Möglichkeiten, die ihnen die langjährige Städtepartnerschaft und Freundschaft der Stadt Hof und Ogden geboten haben. Alle werden die Reise noch lang im Kopf behalten und ihr Möglichstes tun, um das gelernte auch auf den Sport in Deutschland anzuwenden.


Theresa Scarabello - 28.06.2019

(© Theresa Scarabello)

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