Kontroverser Call beendet New Orleans Super Bowl Träume

Sean Payton und die Saints fühlen sich betrogenDie Los Angeles Rams haben es geschafft. Sie haben zum ersten Mal seit 2001 den Super Bowl erreicht. Dort treffen sie nun auf die New England Patriots, gegen welche sie damals verloren. Ihr 23:20-Sieg in der Verlängerung wird aber überschattet von einer Schiedsrichterleistung, die eine der schlechtesten in der Geschichte der NFL war.

Für die größte Aufregung sorgte das offensichtliche Foul von Nickell Robey-Coleman, Cornerback der Rams, gegen Saints Receiver Tommylee Lewis. Beim Stand von 20:20 und noch 1:49 Minute zu spielen lief sich Lewis bei 3rd&10 schön frei, was sein Quarterback Drew Brees sah und ihn anspielen wollte. Robey-Coleman lief dazwischen und tackelt ihn klar der Berührung. Jeder der 73.028 Stadion-Zuschauer, der weltweiten TV-Zuschauer und jeder der Spieler sah diesen klaren Pass Interference Call, aber die Schiedsrichter selbst sahen ihn nicht. Hauptschiedsrichter Bill Vinovich sagte später, dass er selbst es nicht gesehen hat.

Der NFL Senior Vice President of Officiating, Al Riveron, sprach nach dem Spiel mit dem Trainer der Saints, Sean Payton, und gab offen zu, dass die Schiedsrichter einen Fehler gemacht haben. Riveron sagte sogar, dass es nicht nur eine Pass Interface, sondern auch ein Helmet-to-helmet gewesen sei. "Mann, da waren zwar viele Möglichkeiten für uns, aber eine Flagge gibt es uns einen neuen First Down und wir brauchten nur noch drei Plays. Es war ein spielentscheidender Pfiff. So ist es nun mal und jetzt sind wir sehr enttäuscht", fasst Payton die Situation zusammen.

So bekamen die Rams nach dem verwandelten Field Goal von Will Lutz mit 1:45 auf der Uhr nochmal den Ball. Neun Plays später verwandelte Greg Zuerlein ein 48-Yard-Field-Goal für die Rams, was das Spiel in Verlängerung schickte. Dort hatten die Saints zwar zuerst den Ball, aber Drew Brees warf nach einem Hit von Dante Fowler Jr. eine Interception. Das nutzten die Rams aus und gewannen am Ende durch ein 57-Yard-Field-Goal von Zuerlein, was das längste game-winning Field Goal in den NFL-Playoffs war.

Aber auch die Rams haben allen Grund sich über die Schiedsrichter aufzuregen. So wurden zwei klare Griffe in die Facemask, einmal bei Jared Goff und einmal bei Brandin Cooks, nicht geahndet. Sie haben sich davon aber nicht zu sehr beeindrucken lassen und vor allem in der zweiten Halbzeit ein starkes Spiel gezeigt, nachdem das erste Viertel zum Vergessen war. Dort warf Goff eine Interception und die Offense schaffte nur 15 Yards.

Die Saints starteten hingegen sehr stark und gingen schnell mit 13:0 in Führung. Die Rams kamen im zweiten Viertel zurück und schafften kurz vor der Halbzeitpause einen wichtigen Touchdown zum 13:10. Goff hatte mit einem 36-Yard-Pass zu Cooks dabei den Drive am Laufen gehalten, nachdem im ersten Scoring Drive ein Fake Punt zum ersten von vier Zuerlein Field Goals geholfen hatte.

Bei Goff sah man, dass er besser und besser mit den lauten Fans klarkam und so wichtige Pässe spielen konnte. Seine Zahlen (25/40, 297 Yards, 1 TD, 1 Interception) sind zwar ausbaufähig, aber er machte in den entscheidenden Phasen wichtige Plays, um sein Team am Leben zu halten. In der Verlängerung erlaubte er sich zudem im Gegensatz zu seinem Gegenüber keinen Fehler. Auch Brees Zahlen (26/40, 249 Yards, 1 TD, 1 INT) sind nicht überragend, wobei er sich ab dem zweiten Viertel einer besseren Rams Defense beschäftigen musste.

Hervorzuheben sind dabei die beiden Cornerbacks Marcus Peters und Aqib Talib, die Star-Receiver Michael Thomas nach einem guten ersten Viertel (3 Catches, 27 Yards) in den restlichen drei nur noch einen Catch für 9 Yards erlaubten. Auch hatte die Front Seven das Run Game sehr gut im Griff und erlaubte nur 48 Yards. Zwar kam Alvin Kamara trotzdem auf 111 Scrimmage Yards, aber so hielte sie die Saints immer in Reichweite. Ndamokung Suh trug dabei mit seinen anderthalb Sacks und einem Tackle for Loss einen wichtigen Anteil und stellte seine Qualitäten unter Beweis, zumal Aaron Donald erneut ohne Sack blieb.

Das größte Mysterium auf Seiten der Rams war am gestrigen Abend Todd Gurley. Der Star-Running Back spielte nur 32 von 67 Snaps, der geringste Anteil seit dem Blowout-Sieg gegen die San Francisco 49ers. Bei seinem ersten Run tackelte Saints Linebacker Demario Davis ihn für einen Raumverlust von vier Yards. Dann hatte er einen Drop, der zur einzigen Interception von Goff führte. Später droppte er nochmal einen Ball. Am Ende hatte er nur 13 Scrimmage Yards, was der schlechteste Wert seit seinem NFL-Debüt 2015 ist.

Es ist zwar ein Qualitätsmerkmal für die Rams, dass sie auch ohne ihren Superstar gewinnen können, aber dennoch brauchen sie Gurley, der sich für seine Leistung entschuldigte, in Topform, um gegen die Patriots bestehen zu können. Für die Saints hingegen ist es der zweite Tiefschlag in den Playoffs. Während man letztes Jahr beim "Minnesota Miracle" aufgrund eines Eigenfehlers verlor, wird dieses Mal der ausgebliebene Pfiff in Erinnerung bleiben.

Es wirkt fast so, als ob die Football-Götter nicht wollen würden, dass die Saints den Super Bowl erreichen. Das will Drew Brees aber ändern und kündigte an, nächste Saison es erneut zu versuchen. Es wird dann wohl seine letzte Chance sein und dem Gesetz der Serie folgend wäre er dann im Super Bowl. Das ist aber Zukunftsmusik, denn jetzt sind die Rams im Super Bowl. Mit den Patriots treffen sie auf eine sehr erfahrene Mannschaft, die aber letztes Jahr den Underdogs aus Philadelphia unterlag. Es ist somit möglich für die Rams ihre starke Saison zu krönen.

Sebastian Mühlenhof - 21.01.2019

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Sean Payton und die Saints fühlen sich betrogen (© Getty Images)

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