Chiefs gerüstet für das Finale

Tyreek Hill und die Chiefs dominierten die Colts.Mit dem 31:13-Heimsieg gegen die Indianapolis Colts haben die Kansas City Chiefs ihren Sturmlauf Richtung Super Bowl fortgesetzt und zum ersten Mal seit 25 Jahren wieder einmal das AFC Championship Game erreicht. Dort trifft man nun auf den amtierenden AFC-Champion New England Patriots und hofft zum ersten mal seit dem Super-Bowl-Sieg vor 49 Jahren wieder ins NFL-Finale vorstoßen zu können.

Der eindrucksvolle Vormarsch in dieser Saison gründet sich primär auf den Angriff, der schon in den letzten Jahren mit vielen jungen Spielern dynamisch auftrat, mit Liga-MVP-Kandidat Patrick Mahomes nun aber noch einmal beflügelt wurde. Der Quarterback im zweiten NFL-Jahr elektrisierte nicht nur in Kansas City seine Anhänger, sondern weltweit alle Football-Fans. Gegen die Colts schüttelten die Chiefs nun nicht nur ihren Playoff-Fluch der letzten Jahre und Jahrzehnte ab, unter dem sie häufig guten Saisons meist miserable Leistungen in der Endrunde folgen ließen.

Vor allem aber entpuppte sich - vor allem zu Beginn - endlich auch ihre Verteidigung einmal meisterschaftsreif. Den Gästen aus Indianapolis, bei denen Andrew Luck, der einst mit ähnlich großen Hoffnungen und Vorschusslorbeeren wie Mahomes in die NFL gestartet war, nach langer Verletzung und fast einer halben Saison andauernden Anlaufschwierigkeiten gerade zu den Playoffs in Schwung gekommen war, gestattete man in deren ersten vier Angriffsserien kein einziges First Down.

So gab es diesmal keinen Gegenpol zum Angriffswirbel der Chiefs, kein Spiel mit 40+ Punkten für beide Teams, bei dem die letzte Angriffsserie entschied. Mit Angriffsserien über 90 und 70 Yards im ersten Viertel marschierten die Chiefs zum 14:0, legten zum Start des zweiten Abschnitts ein Field Goal drauf und konnten bereits darauf schielen, ein wenig mehr auf Laufspiel umzuschalten, um den Vorsprung zu verwalten, beide Touchdowns waren ohnehin durch Damien Williams sowie Tyreek Hill auf dem Boden erzielt worden.

Allerdings kam ihr nächster Angriff auf Höhe der eigenen 20-Yard-Linie früh insStocken, und die Colts schafften das Kunststück, ihren ersten Touchdown der Partie vor ihrem ersten First Down der Partie zu machen - als Najee Goode den Punt blockte und Zach Pascal das Leder in der Chiefs-Endzone sicherte.

Aber Kansas City steckte den Rückschlag weg, von Nervosität, Angst vor dem eigenen abermaligen Playoff-Scheitern oder mangelnder Routine war nichts zu sehen. Die letzte Angriffsserie der ersten Hälfte führte über 75 Yards wieder in die Endzone. Die Effektivität in der Red Zone zahlte sich für die Chiefs aus. Aus vier Chancen im gesamten Spiel machte man drei Mal Punkte. Die Colts gingen bei zwei tiefen Vorstößen in die Hälfte der Chiefs immer leer aus.

Der Touchdown zum 24:7 wurde durch einen Lauf von Mahomes erzielt, auf dem Weg zum Touchdown-Lauf überbrückten die Chiefs 75 Yards mit zehn Spielzügen in knapp über vier Minuten. Letztlich war es zahlenmäßig die Entscheidung, Kansas City benötigte später nicht viel mehr als das, was man im Angriff abspulte. Indianapolis kam nun zwar jeweils zu einem First Down zu Angriffsserie, musste aber dennoch drei weitere Male punten.

Und selbst als die Chiefs mit einem Fumble kurz vor der eigenen Endzone und kurz vor dem letzten Seitenwechsel nachhielfen, verpatzten die Gäste es, als Andrew Luck nach dem Quarterback Sack von Dee Ford den Ball postwendend wieder verlor. Erst fünf Minuten vor Schluss verkürzte man auf 13:24, aber schon als der sonst so zuverlässige Adam Vinatieri den Extrapunktversuch rechts am Tor vorbeizog, wurde klar, dass die Colts mental bereits besiegt waren.

Ford war mit seiner wichtigen Aktion neben Justin Houston einer der herausragenden Akteure einer viel gescholtenen Defense. Houston feierte zwei Quarterback Sacks, er setzte zusätzlich mehrmals den gegnerischen Quarterback unter Druck. Im Angriff erfing Tyreek Hill bei acht Passfängen 72 Yards Raumgewinn. Damien Williams wurde mit 129 Yards aus 25 Läufen angesichts der klaren Führung zum Arbeitspferd, während sich Quarterback Mahomes bei 27 vollständigen Pässe und keinem Fehlwurf bei 41 Passversuchen diesmal eher ein wenig vornehm zurückhalten durfte.

Es war erst das zweite Spiel der Saison für ihn ohne einen Touchdown-Pass. An der Souveränität des Erfolges änderte dies nichts, im Gegenteil: Sein Team hatte den Gegner so gut im Griff, dass er ein wenig sein Pulver für den kommenden Sonntag aufsparen durfte. Denn dann geht es gegen den gut 20 Jahre älteren Tom Brady und die Patriots nicht nur um eine mögliche Übergabe des Staffelstabes der abtretenden Generation an eine neue, sondern vor allem um den Super-Bowl-Einzug. Und um die Revanche für die Niederlage bei den Patriots im Oktober, bei der vier Mahomes-Touchdown-Pässe nicht genug waren.

Auerbach - 15.01.2019

Tyreek Hill und die Chiefs dominierten die Colts.

Tyreek Hill und die Chiefs dominierten die Colts. (© Getty Images)

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