St.Louis Rams 1999 vs. Los Angeles Rams 2018 – Wer ist besser? - Teil 1

Kurt Warner war der Kopf der 1999er RamsDieses Wochenende starten die Los Angeles Rams in die Playoffs. Als Mannschaft mit dem zweiten besten Record der NFC treffen sie auf die Dallas Cowboys, welche den viertbesten Record aufweisen. Denselben Record hatten die Rams, damals noch in St.Louis, auch 1999, wo sie den Super Bowl gewinnen können. Sebastian Mühlenhof hat sich mal beide Teams angeschaut und miteinander verglichen. Den Anfang machen die Head Coaches und ihre Offense.

Trainer - Dick Vermeil vs. Sean McVay

Dick Vermeil führt die Rams 1999 zum Super Bowl Sieg. Vermeil unterschrieb 1997 bei den Rams, nachdem von 1982 an als Kommentator bei CBS und ABC gearbeitet hatte. Davor war er schon Trainer bei den Philadelphia Eagles, die er 1980 in den Super Bowl führte. Unter ihm spielten dort u.a. Wilbert Montgomery und einen gewissen Vince Papale, dessen Geschichte verfilmte wurde (Invicible).

In seinen ersten zwei Jahren war Vermeil nicht wirklich erfolgreich, was der Record 9-23 belegt. Die Saison 1999 begann für ihn denkbar bitter, als sich der neue Quarterback Trent Green in der Preseason das Bein brach, was gleichbedeutend mit dem Saisonaus war. Der damals 62-jährige macht daraufhin den undrafted Kurt Warner, der 1998 in der NFL Europe sein Potenzial aufblitzen ließ, zu seinem Starter. Warner enttäuschte seinen Trainer nicht und spielte mit Running Back Marshall Faulk und Wide Receiver Isaac Bruce die "Greatest Show on Turf", wie die Zeitungen titelten.
Vermeil wurde daraufhin verdientermaßen von allen Medien als "Coach of the Year" gewählt, was ihm damit in der vierten Liga gelang (High School, Junior College, NCAA Division I). Er schaffte die größte Verbesserung eines Teams in der NFL-Geschichte (von 4 auf 13 Siege).

Die Erfahrung eines Vermeil hat der aktuelle Trainer der Rams nicht. Der 31-jährige McVay wurde somit zum jüngsten Head Coach der Geschichte. Im Gegensatz zu Vermeil schaffte er den Turnaround schon in seinem ersten Jahr. Er machte aus einem Team, was unter Vorgänger Jeff Fisher vier Spieler gewann, ein Playoff-Team mit 11 Siegen. Auch in diesem Jahr verbesserte sich seine Mannschaft noch mal auf 13 Siege.

Beide Trainer sollen absolut sympathisch sein und sehr viel Empathie für ihre Spieler besitzen. Auch sind die offensiven Statistiken ähnlich beziehungsweise sogar gleich. Da aber dem Offensive Coordinator von Vermeil Mike Martz, der 2000 Head Coach der Rams wurde, der Erfolg angerechnet wird, geht der Punkt an McVay. 1:0 2018 Rams

Quarterback – Kurt Warner vs. Jared Goff

Hier ist das Bild sehr konträr. Auf der einen Seite steht Kurt Warner, ein undrafted Rookie, der erst über die NFL Europe seine Sporen verdienen musste. Auf der anderen Seite ist Jared Goff, ein First-Overall-Pick. Trotz dieser Voraussetzungen ist Warner der bessere Quarterback. Er wurde 1999 zum MVP gekürt, nachdem er für 4.353 Yards, 41 Touchdowns und 13 Interceptions geworfen hat. Goff warf zwar für mehr Yards (4.688) und weniger Picks (12), aber für weniger Touchdowns (12).
Zudem war er diese Saison nicht in der MVP-Diskussion, sondern er wurde eher als "System-Quarterback" verschrien.

Goff ist mit Sicherheit besser als sein Ruf, aber gegen den Hall of Famer Warner hat er keine Chance. 1:1 Ausgleich

Running Back – Marshall Faulk vs. Todd Gurley

Das Matchup ist ein absoluter Hammer. Beide Spieler sind zwei absolute Stars auf ihren Positionen. Faulk, der neu hinzugekommen war, schlug eine wie eine Bombe. Er lief für 1.355 Yards und 7 Touchdowns und fing zudem für 1.048 Yards und 5 TDs. Gurley kann bei den Laufstatistiken (1.251 Yards und 17 TDs) zwar mithalten, aber im Passing Game hat er nicht die Klasse wie Faulk (580 Yards, 4TDs).

Auch hier behält der Hall of Hamer die Oberhand, auch wenn es knapper ist als bei den Quarterbacks. 2:1 1999 Rams

Wide Receiver – Isaac Bruce/ Torry Holt/ Az-Zahir Hakim/ Ricky Proehl vs. Brandin Cooks/ Cooper Kupp/ Robert Woods/Josh Reynolds

Dieses Duell ist absolut ausgeglichen. Bruce war der einzige Receiver, der 1999 mehr als 1.000 Yards fing (1.165). Im Gegensatz dazu stehen Cooks (1.204) und Woods (1.219), die diese Marke knacken konnten. Holt knackte mit 788 Yards diese Marke erst im Jahr drauf.
Die jeweiligen dritten und vierten Optionen bewegen sich auch auf einem Niveau. Hakim war die Big-Play-Maschine damals und erzielte zusammen mit Proehl über 1.000 Yards. Kupp spielte bis zu seiner Verletzung eine starke Saison, worauf Reynolds mit tollen Leistungen aufbaute und seine Fehlen vergessen machte.

Das Duell endet unentschieden, auch wenn Bruce und Holt wohl Hall of Famer werden. 3:2 1999 Rams

O-Line – Orlando Pace, Tom Nutten, Mike Gruttadauria, Adam Timmermann, Fred Miller vs. Andrew Whitworth, Rodger Saffold, John Sullivan, Austin Blythe, Rob Harvenstein

Zwei starke Lines treffen hier aufeinander. Beide waren dafür verantwortlich, dass ihr Running Backs für über 2.000 Yards laufen konnten. Die 1999er O-Line erlaubte ihnen 2.059 Yards, während die 2018er sogar 2.231 ermöglichte. Ausgeglichen verhält es sich bei den Sacks. Sie ließen jeweils 33 Sacks zu, was die siebtwenigsten in der jeweiligen Saison war.

Auch wenn Left Tackle Orlando Pace Hall of Famer ist, geht auch dieses Duell unentschieden aus. 4:3 1999 Rams

Somit steht es nach dem ersten Teil 4:3 für "the greatest Show on Turf". Können die St.Louis Rams auch diesen Titel gewinnen oder werden die LA Rams zurückschlagen? Erfahrt es am Donnerstag

Sebastian Mühlenhof - 08.01.2019

Kurt Warner war der Kopf der 1999er Rams

Kurt Warner war der Kopf der 1999er Rams (© Cornejo)

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