Saints siegen auch in Carolina

Vonn Bell eröffnete seinem Team die Siegchance im rechten Moment.Die New Orleans Saints gewannen bei den Carolina Panthers mit 12:9 und benötigen nun aus den letzten beiden Heimspielen nur noch einen Sieg, um das Heimrecht für alle Playoff-Spiele in der NFC zu erobern. Für Carolina bedeutete die Niederlage im Heimspiel gegen den Divisionsmeister nun das Ende aller Playoff-Hoffnungen. Nach inzwischen sechs Schlappen in Folge, darunter einer gegen den Wild-Card-Aspiranten Seattle, ist maximal noch eine ausgeglichene Bilanz für diese Saison möglich. Vor rund zwei Monaten schien es noch so, als würden die beiden Vergleiche mit New Orleans (das Rückspiel ist in zwei Wochen das letzte reguläre Saisonspiel für beide) einen Showdown um den Gruppensieg in der NFC South bringen können.

Daraus wurde nichts. Da auch die Rams aus der NFC West nun zwei Spiele in Folge abgaben, fällt für die Saints erst einmal nicht so sehr ins Gewicht, dass auch sie - im Angriff - seit der Niederlage in Dallas bei weitem nicht mehr in der Form des Novembers scheinen. Nach rund 37 erzielten Punkten pro Spiel in den ersten elf Partien, waren es nun in den letzten drei Wochen keine 17 mehr. Drew Brees blieb diesmal ohne Touchdown-Pass, Alvin Kamara war mit 14 Läufen und 67 Yards Raumgewinn so der Stabilitätsanker im Saints-Angriff und erzielte schließlich im letzten Viertel auch den einzigen und letztlich entscheidenden für New Orleans.

Unwahrscheinlich ist, dass die Saints tatsächlich schon mit "angezogener Handbremse" ihre Leistungen im Hinblick auf die Playoffs dosieren. Wohl aber liegt nahe, dass es auswärts eben doch etwas schwerer fällt (zumal gegen Defenses wie die aus Dallas vor zwei Wochen oder jetzt gegen Carolinas Verteidiger), den Rekordlauf fortzusetzen. Falls sich aber tatsächlich in den letzten drei Partien so etwas wie eine "Auswärtsschwäche" bei New Orleans offenbart hätte - dann spielt diese vermutlich keine Rolle mehr. Einen Sieg aus den verbleibenden Heimspielen gegen allerdings immerhin Pittsburgh und eben noch einmal Carolina braucht man nur noch (oder eben eine Niederlage der Rams) - dann muss man diese Saison nicht mehr auswärts spielen. Außer einmal vielleicht beim (aber nicht gegen den) Nachbarn in Atlanta im Super Bowl...

Würde es soweit kommen und würde es vielleicht dabei gegen angriffsgewaltige Teams wie etwa Kansas City oder die Los Angeles Chargers gehen, würde man sich vielleicht wünschen, Drew Brees und Co. würden wieder ihre Shootout-Mentalität mobilisieren. Einstweilen können die Saints aber auch mal Spiele kontrollieren, durch Kamaras und Mark Ingrams Läufe im Angriff und mit einer Verteidigung, die nun rechtzeitig zu den Playoffs ihre Stabilität gefunden hat. Diesmal stach Vonn Bell heraus, der mit einigen entscheidenden Tackles schon in der ersten Hälfte Carolinas Angriff gebremst hatte. Im dritten Viertel provozierte er einen Fumble von D.J. Moore am Ende eines 22-Yard-Laufs, was die zweitbeste und aussichtsreiche Angriffsserie der Panthers im Spiel beendete.

Im Anschluss gingen die Saints nach knapp 48 Minuten erstmals durch Kamaras Touchdown in Führung. Allerdings nicht mit 14:7 wie geplant, sondern nur mit 12:9, denn der geplante Conversion-Pass von Drew Brees aus Michael Thomas wurde von Donte Jackson abgefangen und der Ball in die Saints-Endzone zurückgetragen. So lag Carolina nur um ein Field Goal zurück, und umso wichtiger wurde Vonn Bells nächste Aktion, als er im Mittelfeld Cam Newton in einem dritten Versuch per Quarterback sack zu Boden und damit den Saints-Laufangriff ans Ruder brachte. Drew Brees kompensierte direkt im Anschluss ein ähnliches Missgeschick mit einem First-Down-Pass in einem kritischen dritten Versuch. In der Folge konnten Kamara und Ingram recht ruhig über sieben Minuten Spielzeit verbrauchen und den Panthers alle Auszeiten abtrotzen.

Das letzte Aufbäumen der Panthers brachte dann nach der Two Minute Warning nichts mehr ein. Den spielerischen Glanzpunkt hatten die Gastgeber da schon lange hinter sich. In der elften Spielminute waren sie mit einem 50-Yard-Pass von Christian McCaffrey auf Chris Manhertz 7:0 in Führung gegangen. McCaffrey, der abermals als führender Rusher und Passempfänger der Panthers-Offense mit 120 Yards schon für gut die Hälfte des Gesamtraumgewinns zuständig war, machte unter Berücksichtigung dieser 50 Yards also mehr als zwei Drittel des Offensivpotenzials der Panthers aus. Das ist aller Ehren wert - aber zum Ende einer langen Saison hin immer weniger tatsächlich effektiv. Auch die Saints setzten dagegen halt zunächst eben zwei Field Goals von Wil Lutz und vor allem auf die Geduld, auf ihre Chance notfalls bis zum Schluss zu lauern.

Auerbach - 18.12.2018

Vonn Bell eröffnete seinem Team die Siegchance im rechten Moment.

Vonn Bell eröffnete seinem Team die Siegchance im rechten Moment. (© Getty Images)

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