Die Rollen sind klar verteilt

Die New Orleans liegen genau genommen im Rennen um den besten Record der NFC - und damit potenziell Heimrecht bis in den Super Bowl - leicht hinter den Rams, da die jetzt erst ihre Bye Week haben und somit einen Sieg mehr aufweisen können. Da die Saints jedoch den direkten Vergleich gewonnen haben, sind sie am Ende vor den Rams, wenn sie "nur noch" die übrigen Spiele gewinnen.

Mit den Atlanta Falcons kommt jetzt ein Team zum Thanksgivingspiel (Donnerstagnacht, 02:20 Uhr) in den Super Dome, dem man vor der Saison sicher deutlich mehr zugetraut hätte, als es die aktuelle Bilanz (4-6) aussagt. Die Chance der Falcons auf die Playoffs wird immer geringer, der Divisionsieg ist jetzt schon quasi unmöglich und auch im WildCard-Rennen läuft man der Musik hinterher. In den meisten Spielen ist man zwar gut dabei, lässt sich am Ende aber immer wieder Führungen aus der Hand nehmen. In vier der sechs Niederlagen verlor man mit maximal sechs Punkten.

Auch das "Hinspiel" beider Teams in Woche 3 war so eine Partie: Die beste Saisonleistung von Matt Ryan (26 von 35 Pässen für 374 Yards und fünf Touchdowns angebracht) genügte am Ende nicht, weil die Defense zuerst einen Touchdown zum Ausgleich mit 1:15 Minuten auf der Uhr zuließ und die Saints in der anschließenden Verlängerung ebenfalls nicht stoppen konnten. Die nutzten den einzigen Drive zur 43:37 Entscheidung.

Die letzten beiden Spiele verloren die Falcons (16:28 bei den Browns, 19:22 zu Hause gegen die Cowboys), aber viel Zeit zum Trauern blieb nicht. Wide Receiver Julio Jones, der jetzt in drei Spielen in Folge einen Touchdown erzielen konnte, nachdem er vorher in sieben Partien keinen einzigen schaffte, hofft, dass sich sein Team angesichts des herausragenden Timeslots zur besten amerikanischen Sendezeit motivieren kann.

Bei den Saints herrscht dagegen eitel Sonnenschein: Quarterback Drew Brees zählt mittlerweile als Favorit auf den Titel des MVPs – eine Auszeichnung, die er bislang noch nicht gewinnen konnte. Auch der Ausfall des neuverpflichteten WR Dez Bryant vor dessen erster Partie brachte sie nicht aus dem Konzept, der anschließend für ihn verpflichtete Brandon Marshall wurde noch nicht eingesetzt.

Die Philadelphia Eagles wurden zuletzt komplett überfahren und waren zu keinem Zeitpunkt der Partie auch nur annähernd in der Lage, die Saints Offense zu stoppen. Auch die Falcons Defense dürfte auf dem Papier kaum bessere Chancen besitzen.

Stattdessen ist die Falcons Offense gefragt, aber die Buchmacher sehen eindeutig die Saints in der Favoritenstellung.

Carsten Keller - 22.11.2018

Trotz Julio Jones Touchdowns verloren die Falcons zuletzt zweimal in Folge (© Getty Images)