Packers stocksauer auf Referees

Clay Matthews in Aktion. Sein Hit gegen Kirk Cousins wurde als zu hart von den Referees angesehen und zurückgepfiffen.Die Fans der Green Bay Packers hatten Jaire Alexander an diesem Sonntagabend wie nach einem Touchdown gefeiert. Der Rookie fing einen langen Ball von Kirk Cousins ab, das Spiel schien entschieden, der Cornerback setzt zur Lambeau Leap an. Doch eine strittige Schiedsrichterentscheidung wendete das Duell gegen die Minnesota Vikings.

Statt den Ball mit 1:37 auf der Uhr und einer sicheren 29:21-Führung zu bekommen, glichen die Gäste mit einem Touchdown von Adam Thelen und einem sicher gefangenen Pass für eine Two-Point-Conversion von Stefon Diggs aus. Das Drama nahm seinen Lauf, das Spiel endete 29:29, da kein Kicker sein Field Goal verwandeln konnte.

Clay Matthews stellte sich in der Kabine den Fragen der Reporter. Ihm war die Wut, der Ärger, die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Er war es, der Cousins zu Boden brachte, kurz nachdem er seinen langen Ball in Richtung Endzone geworfen und ihn Jaire Alexander abgefangen hatte. Die Schiedsrichter sahen eine unfaire Aktion, ahndeten unnötige Härte bei Matthews. "Ich weiß nicht, was ich hätte anders machen sollen. Ich dachte, ich hätte ihn zwischen Brust und Taille getroffen, hatte meinen Kopf quer, die Hände unten. Zu diesem Zeitpunkt eine Flag ist unglaublich", sagte der Packers-Linebacker zu der Szene.

Er verstehe natürlich, dass die NFL ihre Quarterbacks schützen will. Doch inzwischen sei "das außer Kontrolle geraten", befand Matthews, der immerhin schon fast zehn Jahre in der US-Profiliga spielt, mehrfach im Probowl stand und einen Super-Bowl-Ring besitzt. "Ich weiß nicht, wie ich es anders hätte machen sollen. Ich fühle mich gut mit dem Hit. Natürlich geht es in einem Spiel nicht nur um ein Play, aber dieses war entscheidend", so Matthews weiter.

Vor einer Woche wurde er ebenso zurückgepfiffen. Zu hart der Hit der gegen Bears-Spielmacher Mitch Trubisky. Damals rettete Nick Perry mit einem Sack in den letzten Minuten den 24:23-Sieg. "Das nehme ich in Kauf, das geht in Ordnung", sagte Matthews zur Szene aus Woche 1. "Aber diese Woche ist es einfach unfassbar. Und das Schlimmste ist, dass wir selbst mit einem Protest nichts erreichen könnten. Sie werden die Schuld bei mir finden und den Schiedsrichtern zustimmen."

Auch Referee Tony Corrente meldete sich nach dem zweiten Remis in der NFL in zwei Wochen zu Wort. "Als Matthews den Quarterback getroffen hat, hat er ihn angehoben und ihn zu Boden gebracht", erklärte Corrente, der seit 1995 in der NFL als Schiedsrichter aktiv ist. Er betonte, dass die Strafe zudem nicht unter die neuen Regeln falle, die vor der Saison eingeführt wurden. "Es hat nichts mit der Regel zum vollen Körpergewicht zu tun. Auch nicht mit der Helmet-Regel. Er hat den Quarterback angehoben und ihn zu Boden gebracht." Das hätte Matthews einfach nicht machen dürfen.

Mit der Körpergewichtsregel will die NFL unterbinden, dass die gegnerischen Spieler mit vollem Körpergewicht auf einen Quarterback landen, kurz nachdem dieser den Ball geworfen hat. Die neue Regel würde das Verletzungsrisiko mindern. Vor einem Jahr wurde ausgerechnet Packers-Quarterback Aaron Rodgers von Vikings-Linebacker Anthony Barr so schwer zu Boden gerissen und brach sich dabei das Schlüsselbein.

Kritik an den Schiedsrichtern übte auch Davante Adams, dem selbst eine offensive Pass Interference zum Verhängnis wurde. "Normalerweise bin ich ja ein Typ, der nicht viel dazu sagt, aber die Schiedsrichterleistung war wirklich sehr fragwürdig. Einfach schrecklich."

Fabian Biastoch - 17.09.2018

Clay Matthews in Aktion. Sein Hit gegen Kirk Cousins wurde als zu hart von den Referees angesehen und zurückgepfiffen.

Clay Matthews in Aktion. Sein Hit gegen Kirk Cousins wurde als zu hart von den Referees angesehen und zurückgepfiffen. (© Getty Images)

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