Hymnenrichtlinie gestoppt

Die Hymnenpolitik sorgt weiter für Diskussionen - jetzt endlich positiveDie NFL hat ihre im Mai beschlossene Hymnenpolitik jetzt ausgesetzt; Grund war ein "Shitstorm" gegen die Miami Dolphins, die jedoch nahezu nichts dafür konnten. Stattdessen hat die Liga ein mit der Spielergewerkschaft Nflpa abgestimmtes Statement veröffentlicht, dass die umstrittene Richtlinie vorerst nicht zur Anwendung kommen wird.

Bereits nach Einreichung der Klage der Spielergewerkschaft hatte die Liga angekündigt, sich mit der Nflpa zu Abstimmungsgesprächen zu treffen. Die Richtlinie, die von den Team-Eigentümern im Mai ohne Konsultation mit den Spielern oder deren Gewerkschaft beschlossen worden war, hatte von Beginn an heftige Kritik ausgelöst, weil sie als Anbiederung an den NFL-kritischen US-Präsidenten verstanden worden war.

Die Anweisung hatte vorgesehen, dass Spieler an der Seitenlinie stehen müssen, während die Hymne abgespielt wird. Sollten sie nicht stehen wollen, haben sie außer Sichtweite der Kameras zu sein – üblicherweise im Umkleideraum.

Man hatte betont, keine knieenden Spieler zu bestrafen, jedoch die Franchises, denen sie angehören. Die wiederum hätten die Spieler unter der sogenannten "schädliches Verhalten gegen das Team"-Klausel disziplinieren können, was zum Beispiel die New York Jets für ihre Franchise sofort ausschlossen.

Die Miami Dolphins sind eines der ersten Teams, die ihr Veteran Trainingscamp starten; sie hatten daher auch als eine der ersten Franchises der NFL diverse Dokumente zu übermitteln – unter anderem die, in denen die Gründe für mögliche Suspendierungen festgehalten sind. Dabei gelangte an die Öffentlichkeit, dass ein Verstoß gegen die Hymenrichtlinie mit vier Spielen Sperre sanktioniert werden kann – eben als "schädliches Verhalten gegen das Team."

Der folgende lautstarke und zahlreiche Unmut der NFL-Fans zwang die Liga zu einem Statement, da andernfalls in der Folge die übrigen 31 Teams ebenso öffentlich gekreuzigt worden wären.

Stattdessen wurde jetzt offiziell verkündet: "Die NFL und die Nflpa haben durch ihre kürzlich stattgefunden Diskussionen an einer Lösung des Hymnenthemas gearbeitet. Um diesen konstruktiven Dialog fortzustzen, haben wir uns zu einem Stillhalteabkommen bezüglich der Klage der Nflpa und der Hymnenrichtlinie der NFL entschlossen. Es werden die nächsten Wochen weder neue Regelungen im Bezug auf die Hymne veröffentlicht noch durchgesetzt werden, solange diese vertraulichen Diskussionen andauern.

Die NFL und die Nflpa reflektieren die großartigen Werte Amerikas, die immer wieder von vielen Spielern durch ihre außergewöhnliche Arbeit in den Gemeinden unseres Landes gezeigt werden, um Gleichberechtigung, Fairness und Gerechtigkeit zu fördern.

Unser gemeinsames Ziel ist es, eine Lösung für dieses Hymnenthema durch gegenseitige Zusammenarbeit mit guten Absichten zu finden – außerhalb des Beschwerdeverfahrens."

Na also. Geht doch NFL.


Carsten Keller - 21.07.2018

Die Hymnenpolitik sorgt weiter für Diskussionen - jetzt endlich positive

Die Hymnenpolitik sorgt weiter für Diskussionen - jetzt endlich positive (© Carsten Keller)

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