Schlagabtausch in Charlottenburg

Einlauf der Berlin Rebels Am kommenden Samstag treffen die Berlin Rebels auf die Potsdam Royals. Kickoff ist um 15 Uhr im Stadion Wilmersdorf.

Die oftmals hoch emotionalen Aufeinandertreffen zwischen Adler und Rebels wird es wohl für einige Zeit nicht mehr geben, stattdessen könnten die Begegnungen der Charlottenburger und der Potsdam Royals zum neuen Derby werden. Die Spieler und Trainer beider Teams kennen sich gut, nicht wenige trugen einst dieselben Farben oder trafen als Aktive für andere Teams aufeinander - der regionale "Markt" von Berlin/Brandenburg ist seit jeher hart umkämpft. Nicht nur deshalb ist das erste Spiel der Rebellen gegen die Königlichen wohl das interessanteste in der Gruppe Nord in dieser Saison.

Spannung ist garantiert, wenn die starke Offensivabteilung des Aufsteigers auf die beste Defense der Liga trifft. Getragen wird der Angriff der Potsdamer von Running Back Tyvis Smith, der in den bisherigen vier Spielen 371 Yards und fünf Touchdowns erzielte. Zweite Säule ist Quarterback Austin Gahafer. Dieser warf Pässe für 1065 Yards und 13 TD. Sein Lieblingspassempfänger ist Wide Receiver Frederik Myrup-Nielsen, auf den allein 417 Yards und vier TD entfielen. Ein zweiter WR, der die Rebels zudem bestens kennt, wird allerdings nicht dabei sein: Daniel Voehringer manövrierte sich mit seinen beiden Personal Fouls im letzten Spiel gegen die Cologne Crocodiles selbst ins Aus. Zwei, die die Rebels seit ihrer Jugend bestens kennen, sind die Brüder Max und Paul Zimmermann, die im Winter von den Adlern nach Potsdam wechselten. Diese werden weitere Anspielstationen für die Pässe Gahafers sein.

Ihnen direkt gegenüber steht einer, der im letzten Jahr ebenfalls noch das Trikot der Adler trug: Linebacker Giancarlo Boone. Das (mit) Beste, was die GFL im Bereich Passverteidigung gegenwärtig zu bieten hat, steht an der Line of Scrimmage und im Defensive Backfield der Berliner: Defensive End Rory Johnson und Safety Jamaal White werden den Brandenburger Angreifern das Leben mit Sicherheit sehr schwer machen.

Ein "Sorgenkind", wenn man das überhaupt so bezeichnen kann, ist die Defense der Royals. Diese benötigt immer sehr viel Zeit, um in ein Spiel zu finden und ist zudem immer für eine "negative" Überraschung bei tiefen Pässen gut. Das wird der Passangriff der Spieler um QB Terrell Robinson sicher ausnutzen wollen. WR Alexander Tounkara-Kone ist über Jahre hinweg die bisher stärkste Waffe der schwarz-silbernen auf dieser Position und auf den zweiten Auftritt vom US-Amerikaner Hayden Daniels als Tight End darf man ebenfalls gespannt sein. Und da ist ja auch noch der aus Frankfurt gekommene RB Sean Richard, der nicht nur mit dem Ball laufen kann, sondern auch mal für viele Yards durch die Luft gut ist.

Wenn die Royals Richard, der bisher mit durchschnittlich 100 Laufyards und einem TD pro Spiel in den Statistiken steht, aufhalten können, wird es am Boden schwer für die Hauptstädter. Der Abgang von Larry McCoy ist mal nicht so einfach zu kompensieren. Auf Robinsons Läufe hat sich die Liga inzwischen eingestellt, bei vielen seiner Versuche kamen in dieser Saison Minusyards zustande. RB Chris Smith kam erst im zweiten Saisonspiel der Rebels in Kiel zum Einsatz.

Das alles hat aber nur statistischen Wert, die Wahrheit liegt bekanntlich auf dem Platz. Die Rebels haben erst zwei Spiele bestritten, die Gäste derer vier – die Saison ist also noch lang. Trotzdem ist dieses erste Kräftemessen der Kontrahenten bereits wegweisend für den Ausgang des Kampfes um die ersten vier Plätze der Nordgruppe der höchsten deutschen Spielklasse.

Die Royals, die vor der Saison als selbstgestelltes Ziel die Playoffteilnahme ausgaben, sind bereits etwas im Zugzwang. Zwar sind die Kiel Baltic Hurricanes, wie auch das Spiel gegen die Rebels bewiesen hat, in dieser Spielzeit offenbar nicht so stark wie gewohnt einzuschätzen, aber dafür sind die Cologne Crocodiles ein heißer Anwärter auf die Playoffs, wie die Potsdamer am vergangenen Sonntag gerade in den letzten Spielminuten haben schmerzlich erfahren müssen. Da fehlte es einfach noch an Abgezocktheit.

Die Rebels ihrerseits, nach einem spielfreien Woche sicher sehr viel ausgeruhter als ihre Gegner, haben nun die Möglichkeit, einen direkten Konkurrenten auf Abstand zu halten. Wenn sie diszipliniert bleiben, die Playclock im Auge behalten und ihr Kicking Game funktioniert, sind gute Voraussetzungen für einen Erfolg geschaffen.

Thomas Sellmann - 17.05.2018

Einlauf der Berlin Rebels

Einlauf der Berlin Rebels (© Weber)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News GFLwww.gfl.infomehr News Berlin Rebelswww.berlin-rebels.demehr News Potsdam Royalswww.potsdamroyals.deSpielplan/Tabellen GFLLeague Map GFLSpielplan/Tabellen Berlin RebelsOpponents Map Berlin RebelsSpielplan/Tabellen Potsdam RoyalsOpponents Map Potsdam Royalsfootball-aktuell-Ranking GFLfootball-aktuell-Ranking Deutschland
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: