Neue Trikots, aber kein Käufer

Die Titans jubeln künftig in neuen JerseysDie Tennessee Titans schaffen es, dass 20.000 Fans zur Präsentation der neuen Trikots kommen. Trotzdem klappt der Verkauf eines Drittels des Teams nicht.

Diese Woche luden die Verantwortlichen der Titans zu einem größeren Event ein: Die neuen Jersey sollten im Rahmen eines Events inklusive kostenlos angebotenen Konzerts und mit einem Feuerwerk den Anhängern schmackhaft gemacht werden.

Das klappte famos – insgesamt kamen geschätzt 20.000 zu der Veranstaltung, die natürlich nicht ohne Hintergedanke so aufgezogen worden war. Nashville ist eine der fünf Bewerberstädte um die Ausrichtung des NFL Drafts in den Jahren 2019 und 2020 und da gilt es sich einen Vorteil gegen die anderen Aspiranten Cleveland beziehungsweise Canton (Sitz der Hall of Fame), Denver, Kansas City und vor allem Las Vegas zu verschaffen.

Amy Adams Strunk, aktuell verantwortliche Vertreterin der Ownergruppe, zeigte sich sichtlich begeistert: "Wow. Mich haut das wirklich um. Ich denke, Nashville muss den NFL Draft ausrichten – was meint Ihr?" Die Antwort der Fans fiel natürlich eindeutig aus.

Ganz so eindeutig ist die Konstellation um die Besitzrechte des Teams dagegen aktuell nicht. Der vorherige Owner Bud Adams verstarb vor knapp fünf Jahren im Alter von 90 Jahren; er hatte den Vorgänger der Titans, die Houston Oilers, 1960 gegründet und in der AFL antreten lassen. 1997 zog er die Franchise nach Tennessee um, wo er das Team 1999 in Titans umtaufen ließ.

Er hatte testamentlich verfügt, dass seine beiden Töchter Susie Smith und Amy Strunk sowie seine Schwiegertochter Susan Lewis (sein Sohn Kenneth hatte sich im Alter von 29 Jahren das Leben genommen) die Organisation zu gleichen Teilen erben.

Diese Nachfolgeregelung verstößt jedoch gegen die Richtlinien der NFL, wie Profootballalk.com berichtete. Zunächst hatte Tochter Susie Adams Smith mit ihrem Ehemann die Führung der Geschäfte übernommen. Später wurde Schwester Amy Adams Strunk, offenbar mit Zustimmung der Schwägerin Susan Lewis, als Verantwortliche installiert.

Die Vereinbarung ist angeblich, dass nach ihrem Abdanken, wann auch immer das sein wird, der Enkel Kenneth Adams IV, die Kontrolle bekommen wird.

Die NFL ist naturgemäß nicht begeistert, da sie jeweils einen mächtigen Owner pro Franchise haben möchte. Die Titans wurden sogar zurückliegend zu 250.000 Dollar Strafe verdonnert, allerdings gibt man sich momentan versöhnlich. Die Richtung wäre grundsätzlich in Ordnung.

Susie Smith versucht seit geraumer Zeit ihren Anteil, der etliche hundert Millionen Dollar wert sein dürfte, zu verkaufen. Das gestaltet sich jedoch mehr als schwierig: Trotz einiger lauwarmer und einem wohl konkreten Angebot, kristallisierte sich letztendlich kein Käufer heraus.

Hemmschuh ist auch hier die Eigentümerkonstellation: Trotz des Besitzes eines Drittels des Teams stehen die Machtverhältnisse fest und dank der Nachfolgeregelung scheint auch wenig Aussicht auf eine Änderung in der mittelfristigen Zukunft möglich. Ein potenzieller Käufer würde also nur in der zweiten Reihe stehen, was für Personen, die mit dermaßen großen Summen um sich werfen können, eher ungewohnt und unattraktiv sein dürfte. Angesichts des Betrages, der für einen Kauf der Anteile von Susie Smith nötig sein wird, allerdings auch verständlich, dass man sich nicht mit der zweiten Geige zufrieden geben will.

Ein Verkauf steht also zunächst noch in den Sternen. Vielleicht helfen die schicken neuen Trikots und damit einhergehend künftiger sportlicher Erfolg ja dazu, einen solventen Interessenten zu finden.

Carsten Keller - 07.04.2018

Die Titans jubeln künftig in neuen Jerseys

Die Titans jubeln künftig in neuen Jerseys (© Getty Images)

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