Coach Pedersons schneller Erfolg

Coach Pederson hat mit den Fans der Eagles mittlerweile Frieden geschlossenNach seiner mittlerweile zweiten Saison als Head Coach steht Doug Pederson mit den Philadelphia Eagles sensationell im Endspiel um die Mike Lombardi Trophy. Das war nach der letzten Spielzeit so eher nicht zu erwarten.

Doch wie kam Pederson überhaupt an den Posten? Zum ersten Mal hörte man von Pederson in den 90er Jahren, als er insgesamt 17 Spiele als Quarterback startete – darunter neun bei den Philadelphia Eagles; seine NFL-Bilanz als Starter fällt mit 3-14 jedoch denkbar schlecht aus. Er stand vor allem als Backup – unter anderem von Brett Favre in Green Bay – unter Vertrag.

Hier kreuzten sich zum ersten Mal die Wege mit Andy Reid, damals im Coaching Staff der Green Bay Packers. Dem war unter anderem aufgefallen, dass bei einem Spiel Brett Favre vom Feld gegangen war und anstatt zu den Coaches direkt zu seinem Backup gelaufen war, um sich mit ihm über den letzten Drive auszutauschen.

Reid war es auch, der Pederson dann nach Philadelphia lotste: "Ich erklärte ihm: Du kommst hierher, aber ich werde diesen Jungen [Donovan McNabb] holen. Ich brauch für ihn Deine Hilfe. Lehre ihm zu sehen, was Du auf dem Feld siehst. Ich kann es ihm zwar erklären, aber Du kannst es ihm wirklich beibringen."

Das klappte tatsächlich sehr gut. Pederson startete, wurde unter anderem von den Fans der Eagles mit Batterien beworfen – den großen D-Zellen (siehe Story aktuelles Huddle Magazin) – und nachdem das Team dann bei 2-7 stand, erlöst und von McNabb abgelöst.

Nach vier erfolgreichen Jahren als Head Coach der Calvary Baptist Academy auf dem High School-Level – mit einer 41-15 Bilanz – ermöglichte ihm wiederum Andy Reid den Einstieg ins Coaching Geschäft: Er bekam einen Einstiegsposten als Quality Control Coach. Reid folgte er nach dessen Abschied aus Philly zu den Kansas City Chiefs, wo er 2013 zum Offensive Coordinator wurde und diesen Posten bis zum Wechsel auf den Chefsessel in Philadelphia hielt.

Reid dürfte auch einen erheblichen Anteil an der Verpflichtung Pedersons bei den Eagles gehabt haben: Gerüchteweise empfahl Reid seinem ehemaligen Chef – Eagles Eigentümer Jeffrey Lurie – seinen Assistenztrainer in den höchsten Tönen und der verkündete schließlich im Januar 2016: "Pederson ist ein strategischer Denker, ein Führer und Kommunikator und jemand, der wirklich weiß, wie man aus seinen Spielern das Beste holt. Er ist der richtige Mann, um unser ultimatives Ziel zu erreichen."

Dieses ultimative Ziel ist ziemlich genau zwei Jahre später zum Greifen nah.

Letzte Saison startete das Team unter Pederson gut, aber anschließend gelang lange Zeit fast nichts mehr und die kritischen Stimmen bezüglich Pederson wurden lauter. Die O-Line schaffte es ein ums andere Mal nicht mehr, Wentz genügend Zeit zu verschaffen und das Running Game wurde zudem vernachlässigt. Pederson und seinen Assistenten vermochten es nicht mehr, einen funktionierenden Gameplan zu erstellen, der die O-Line Probleme ausgleichen konnte.

Für Doug Pederson war seine Rookiesaison als Head Coach daher ein Lernprozess; in einem Interview mit Sirius XM verriet er damals: "Wenn ich mich selbst überprüfe – von Tag eins bis heute – zum Beispiel zu verstehen, wie man ein Footballspiel managt von offensiven Play Calls rüber zu der Defense, zu den Special Teams bis zu: Oh – ist das ein Spielzug, den wir challengen sollten? Das alles zu managen im Lauf des Jahres – das waren Dinge, die ich evaluiert habe und wo ich natürlich im nächsten Jahr besser werden kann."

Es wurde auch deutlich besser. Pederson ging kalkulierte Risiken mit Erfolg ein und baute aus den von General Manager Howie Roseman verpflichteten potenziellen Verstärkungen – die sich auch als solche herausstellten – eine funktionierende Einheit, in der jeder für den anderen arbeitet und die bislang sogar den Ausfall des Star-Quarterbacks kompensieren konnte.

Zum ultimativen Ziel fehlt jetzt nur noch ein klitzekleiner Sieg.



Carsten Keller - 29.01.2018

Coach Pederson hat mit den Fans der Eagles mittlerweile Frieden geschlossen

Coach Pederson hat mit den Fans der Eagles mittlerweile Frieden geschlossen (© Getty Images)

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