Diggs als Held des Dramas

Minnesotas Stefon Diggs verdarb den Saints den Auftakt und das Ende der Saison.Stefon Diggs sollte in diesem Jahr wohl kaum einen Vergnügungstrip in die Jazz-Metropole New Orleans planen. Am ersten Spieltag der NFL-Saison hatte er beim Heimsieg seiner Minnesota Vikings gegen die Saints aus Louisiana bereits einen großen Tag, als er mit sieben Fängen und zwei Touchdowns beim 29:19-Erfolg der Matchwinner war. Beim - für die Saints - letzten Spiel der Saison wiederum fing er den entscheidenden 61-Yard-Pass zum 29:24-Erfolg der Minnesota Vikings in den Divisional Playoffs bei auslaufender Spielzeit.

Im September war noch Sam Bradford der in jenem Spiel strahlende Quarterback-Star. Es war auch jener Sieg, der darüber entschied, dass diese denkwürdige Partie nun vier Monate später in Minneapolis ausgetragen wurde und nicht etwa in New Orleans. Für die Saints kann man konstatieren, dass sich in dieser Spielzeit auf hohem Niveau wieder einiges zum Besseren gedreht hat - ganz so, wie es auch die fünf Punkte mehr ausdrücken, die man diesmal den erneut 29 der Vikings entgegensetzte. Und so wurde es auch noch hochdramatisch, obwohl die Vikings sich Mitte des zweiten Viertels bereits auf 17:0 abgesetzt hatten, nach zwei Lauf-Touchdowns von Jerick McKinnon und Latavius Murray sowie einem ersten Field Goal von Kai Forbath.

Doch das genügte noch lange nicht. Denn Quarterback Case Keenum, der den verletzten Bradford während der regulären Saison so bravourös ersetzt hatte, war nun auch ein wenig mangelnde Playoff-Routine anzumerken, Minnesota geriet ins Schwimmen, und New Orleans holte auf. Zwei Touchdown-Fänge von Michael Thomas, der zweite kurz nach dem letzten Seitenwechsel nach einer Interception für Keenum in der eigenen Hälfte, brachten die Gäste auf 14:17 heran und damit in eine günstige Ausgangslage. Schließlich hatte man mit Drew Brees ja einen berüchtigten Comeback-Künstler an den Schalthebeln der Offense.

Nach einem Punt der Vikings startete Brees erneut gleich in der Hälfte der Gastgeber und bediente schließlich Alvin Kamara drei Minuten vor dem Ende zur ersten Führung der Saints. Bevor ganz am Ende das Stadion kopf stand, stand nun erst einmal der Spielverlauf kopf. Diggs mit 137 Yards Raumgewinn (und seinen späteren Touchdown) und die Running Backs der Vikings, vor allem bei der Verwertung von Third Downs (zehn von 17 - 58,8 Prozent), hatten sich doch alle Mühe gegeben, den verdienten Lohn einzufahren. New Orleans war über das gesamte Spiel gesehen mit einer Quote von nur 22,2 Prozent (zwei von neun) gerade bei den Third Downs der Defense der Vikings doch nicht gewachsen gewesen.

Aber nun unter Druck lief es. Als die Vikings eineinhalb Minuten vor dem Ende mit dem Field Goal von Forbath 23:21 in Führung gingen, hätte dieser Treffer über 53 Yards eigentlich die Entscheidung sein sollen. Nun aber benötigte Brees nur 64 Sekunden, um Wil Lutz aus 43 Yards in Position zu bringen - 25 Sekunden vor Schluss stand es 24:23 für die Saints.

Nun musste ein Wunder her, um die Saison der Vikings und auch einen über drei Viertel verdienten Sieg noch zu retten. Oder eben ein Stefon Diggs. Zunächst fing er den ersten Pass von Keenum zum First Down an der eigenen 39-Yard-Linie. Dann war aber auch schon die letzte Auszeit nötig, um noch maximal vier Versuche Richtung Endzone zu haben. Der dritte saß - Diggs sprintete rechts haarscharf an der Seitenlinie an der Saints-Verteidigung vorbei und durfte das 29:24 bejubeln.

Nächste Woche nun stellen sich die Minnesota Vikings den Philadelphia Eagles im Championship Game. Ein Heimspiel wollen sie danach aber doch noch haben, es wäre beim 52. Super Bowl das erste Mal, dass ein Heimteam dabei wäre. Weil es in Philadelphia in punkto Verletzung des Quarterbacks die Eagles bekanntlich noch ärger und vor allem kurzfristiger erwischt hat und die Eagles gegen Atlanta auch mächtig zittern mussten, gilt dies inzwischen als eher wahrscheinlich. Die Buchmacher sehen die Vikings in Philadelphia jedenfalls als Favorit.

Auerbach - 16.01.2018

Minnesotas Stefon Diggs verdarb den Saints den Auftakt und das Ende der Saison.

Minnesotas Stefon Diggs verdarb den Saints den Auftakt und das Ende der Saison. (© Getty Images)

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