Der Wettlauf in der NFC

Jerick McKinnon und die Vikings wollen das spielfreie Wochenende sichern.Fünf der sechs NFC-Playoff-Teams stehen fest, und auch dass die Philadelphia Eagles eine Woche spielfrei zu Beginn haben werden und bei Vorrücken ins NFC Championship Game auch dort zu Hause spielen können. Das zweite Wild-Card-Team als sechster Playoff-Teilnehmer wird noch gesucht, und entscheiden muss sich auch noch, ob New Orleans oder Carolina als Gruppensieger der NFC South oder eben als erstes Wild-Card-Team in die Playoffs einziehen.

Der Unterschied (trotz möglicherweise identischer Abschlussbilanzen) ist enorm, zumal Carolina sich bei einem eigenen Sieg in Atlanta und gleichzeitiger Niederlage von Vikings gegen Chicago und New Orleans in Tampa Bay gar noch den direkten Sprung in die zweite Playoff-Runde erarbeiten könnte. Sehr wahrscheinlich ist dies allerdings nicht, weil am letzten Spieltag Minnesota schließlich wie die allermeisten Teams, für die es noch um etwas geht, sich wohl schon selbst schlagen müsste, wenn es gegen eine Mannschaft geht, die nur noch das Ende der Saison herbeisehnt und in Urlaubsvorbereitungen begriffen ist.

Anders sieht es da für die Panthers selbst aus, denn die Atlanta Falcons haben in ihrem Heimspiel gegen Carolina die Aussicht, sich doch noch die Chance auf die NFC-Titelverteidigung und die Rückkehr in den Super Bowl zu erhalten. Es kann nur noch als Wild-Card-Team und auf dem letzten Platz der Setzliste gelingen, was Auswärtsspiele wohl zunächst in L.A. oder New Orleans, dann in Philadelphia und schließlich womöglich in Minnesota auf dem Weg zum Super Bowl bedeuten würde.

Aber Schritt für Schritt, und dies bedeutet für Atlanta eine erst einmal bessere Aussicht: Ein eigener Sieg sichert den Playoff-Platz, denn die Falcons haben den letzten dann noch verbliebenen Konkurrenten Seattle Seahawks im direkten Vergleich geschlagen. Ganz egal also, wie die Seahawks zu Hause gegen Arizona abschneiden (alles andere als ein Sieg wäre da überraschend): Gewinnt Atlanta, sind die Falcons in den Playoffs. Gleiches gilt übrigens auch, wenn die Seahawks verlieren: Atlanta hat auch Dallas und Detroit in direkten Vergleichen 2017 bezwungen, weswegen für Cowboys und Lions nun auch kein Weg mehr in die Playoffs führt. Der seltene Fall, dass ein Team in einem möglichen Gleichstand in der Abschlussbilanz von bis zu vier Mannschaften alle anderen Kontrahenten direkt geschlagen hat, sorgt dafür, dass nurt noch Seattle Atlanta überholen kann.

Das Ungünstige für Atlanta wiederum ist allerdings, dass Carolina selbst noch alles geben dürfte, um seine Chancen auf den Gruppensieg zu erhalten. Jedenfalls so lange, wie im zeitgleichen Spiel der New Orleans Saints in Tampa noch Chancen auf einen Sieg der Buccaneers bestehen. Carolina kann noch Gruppensieger in der NFC South werden, wenn zu einem eigenen Sieg die Niederlage der New Orleans Saints hinzu kommt. Die Saints haben allerdings beide Spiele der Saison gegen Carolina für sich entschieden, so dass sie bei einem weiteren Gleichstand in der Gesamtbilanz (wenn beide gewinnen oder beide verlieren) Erster bleiben.

Auswirkungen hat das Rennen um den Gruppensieg im Süden möglicherweise auch auf die Minnesota Vikings. Deren Gruppensieg in der NFC North steht zwar ebenso fest wie ihre klare Favoritenrolle beim Heimspiel gegen Chicago. Aber selbst bei einer Niederlage wäre man als zweitbester NFC-Divisionsmeister wie Philadelphia direkt in der zweiten Playoff-Runde, sollten die New Orleans Saints gewinnen oder die Carolina Panthers verlieren: Minnesota hat sowohl New Orleans Saints als auch Los Angeles Rams dieses Jahr direkt geschlagen und wäre daher Nummer zwei der Setzliste, wenn die Saints Champion der NFC South werden. Anders wäre es, wenn die Panthers New Orleans noch abfangen würden: Gegen die Panthers kassierten die Vikings ihre einzige Niederlage der letzten drei Monate, und die könnte sie bei einem Patzer gegen Chicago noch die spielfreie Woche und den Heimvorteil in den Divisional Playoffs kosten. Im eventuellen NFC Championship Game gegen die Eagles müsste man wie alle andere anderen Kontrahenten auch nach Philadelphia reisen: Zwar kann theoretisch am Ende noch Gleichstand in der Gesamt- und Conference-Bilanz zwischen Philadelphia und Minnesota herrschen, doch haben die Eagles alle fünf Spiele gegen Redskins, Bears, Panthers und Rams gewonnen, auch hier steht die kostspielige Niederlage gegen Carolina den Vikings im Weg zu einer besseren Einstufung in der Playoff-Setzliste der NFC.

Die Los Angeles Rams werden in der ersten Playoff-Runde sofort ran müssen - gegen Minnesota verlor man den direkten Vergleich. Maximal kann man noch drittbester Divisionsmeister werden (beziehungsweise bleiben), wenn man selbst gewinnt. Wegen des gewonnenen direkten Vergleichs gegen die Saints oder der in dem Fall dann besseren Bilanz gegen gleiche Gegner gegenüber den Panthers wäre man damit auch bei gleicher Gesamtbilanz in der Setzliste vor dem Meister der NFC South. Bei einer eigenen Niederlage gegen San Francisco bliebe man auf diesem Rang nur, wenn New Orleans und Carolina beide verlieren würden, weil die Saints dann Gruppensieger im Süden wären.

Ob die 49ers, die zu Hause nun mit Tennessee und Jacksonville zwei Playoff-Anwärter aus der AFC bezwungen haben, ihre Mini-Siegesserie zum Schluss tatsächlich auch bei den Rams fortsetzen können, wenn diese Vollgas geben? Falls nicht, spricht vieles dafür, dass mit Saints, Panthers und Falcons am Ende drei Teams aus der NFC South in die Playoffs kommen könnten - diese aber in der NFC-Setzliste auf den Rängen vier bis sechs die hintere Hälfte bilden würden - mit entsprechend geringen Chancen auf den Super Bowl.

Auerbach - 28.12.2017

Jerick McKinnon und die Vikings wollen das spielfreie Wochenende sichern.

Jerick McKinnon und die Vikings wollen das spielfreie Wochenende sichern. (© Getty Images)

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