Patriots und Steelers im Fernduell

Danny Amendola und die Patriots geben zu Silvester weiter Gas.Die Divisionsmeister und damit die Gastgeber von vier der fünf-Playoff-Spiele der AFC auf dem Weg zum Super Bowl stehen fest. New England Patriots und Pittsburgh Steelers ziehen direkt in die Divisional Playoffs ein und spielen nach einer Woche Pause am 13. oder 14. Januar zu Hause um den Einzug ins AFC Championship Game. Mögliche Gegner dann sind Jacksonville Jaguars und Kansas City Chiefs, die am 6. oder 7. Januar Heimrecht in den Wild Card Playoffs haben werden.

Gegen wen, entscheidet sich am letzten Spieltag zu Silvester, ebenso wie die möglicherweise noch wichtigere Frage, wer am Ende im AFC-Finale das Heimrecht hat. Bis auf die Tennessee Titans und die Jacksonville Jaguars, die in Nashville aufeinander treffen, spielen alle Playoff-Anwärter der AFC am letzten Spieltag gegen Teams, die mit der Endrunde nichts mehr zu tun haben (auch in der NFC gibt es nur noch ein direktes Aufeinandertreffen von Playoff-Aspiranten: Atlanta-Carolina). In der Regel also sind sie klare Favoriten, denn allen Beteuerungen zum Trotz, auch am Ende wegen der "Ehre" noch einmal alles zu geben, ist es für NFL-Teams einfach nur rational, ihre wichtigen Spieler zu schonen, für die Akteure sinnvoll, jegliches Verletzungsrisiko zu vermeiden, und für die Coaches nicht die schlechteste Idee, noch einmal einige der Reservisten unter realistischen Bedingungen zu beobachten, bevor sie sich an die Planungen für Free Agency und Draft machen. Falls sie dies überhaupt noch dürfen, denn wenn sie am "Black Monday" sowieso ihre Entlassungspapiere erwarten, steht im letzten Spiel das Abschiednehmen im Vordergrund.

Es ist also nicht zu verwegen, anzunehmen, dass die Teams, die ihr Schicksal in der eigenen Hand haben, am Ende auch die Playoff-Teams sein werden - in der Reihenfolge, wie sie sich jetzt bereits abzeichnet. Gewinnen die New England Patriots gegen die New York Jets (und angesichts dessen, dass sie auch gegen die noch selbst auf die Playoffs hoffenden Buffalo Bills keine Probleme hatten, fragt man sich schon, unter welchen obskuren Bedingungen sie es nicht tun sollten), dann hat der Titelverteidiger dank des gewonnenen direkten Vergleichs vom 15. Spieltag gegen die Pittsburgh Steelers das Heimrecht auch für das etwaige AFC-Finale in jedem Fall sicher. Pittsburgh müsste dazu nicht nur selbst gegen Cleveland gewinnen, sondern auch auf eine Patriots-Niederlage hoffen.

Die Ränge drei und vier der AFC-Setzliste sind bereits vergeben: Jacksonville wird das nach Bilanz schwächere Wild-Card-Team mit Setzlistenplatz sechs im ersten Playoff-Spiel zu Gast haben, Kansas City liegt auf Rang vier und empfängt das Wild-Card-Team Nummer eins. Selbst wenn Kansas City (in Denver) gewinnen und Jacksonville bei Tennessee verlieren sollte: Mit neun Siegen innerhalb der AFC haben die Jaguars auch dann noch einen mehr als die Chiefs, was bei gleichen Abschlussbilanzen von 10:6 den Ausschlag geben würde.

Für Jaguars und Chiefs sind die letzten Spiele der Regular Season daher bedeutungslos, was auch für die Tennessee Titans eine gute Nachricht sein könnte. Denn anders als für ihren letzten Divisionsgegner aus Jacksonville geht es für sie noch um etwas - die Titans sind neben Buffalo Bills, Baltimore Ravens und Los Angeles Chargers eines der möglichen Wild-Card-Teams. Und dabei neben den Ravens jenes, das sein Schicksal allein in der eigenen Hand hat. Wie die Ravens kommen die Titans mit einem eigenen Heimsieg in die Playoffs, ganz egal, was Bills oder Chargers am letzten Spieltag machen. Bei Baltimore wäre mit einem Heimsieg gegen Cincinnati die 10:6-Gesamtbilanz ausschlaggebend. Für Tennessee wäre eine 9:7-Bilanz ausreichend, weil weder Buffalo noch Los Angeles acht Siege innerhalb der AFC vorweisen können wie die Titans in diesem Fall. Zudem haben die Titans auch Baltimore direkt geschlagen, weswegen sie bei eigenem Sieg und Niederlage Baltimores noch AFC-Wild-Card-Team Nummer eins (und damit Gast der Kansas City Chiefs am ersten Januar-Wochenende) werden würden.

Niederlagen Baltimores und/oder Tennessees benötigen daher die Buffalo Bills und die Los Angeles Chargers. Verglichen mit den Bills scheinen die Chargers wegen des gewonnenen direkten Vergleichs da einen kleinen Vorteil zu haben, doch ist der eher virtuell. Denn entscheidend wird am Ende wohl eher sein, wie man gegenüber Baltimore und Tennessee abschneidet. Da stört bei den Chargers die maximal noch ausgeglichene Conference-Bilanz, wegen der man an den Ravens gar nicht mehr und an Tennessee nur bei einer Niederlage der Titans noch vorbeikommt. Abgesehen davon, dass ein eigener Sieg gegen Oakland natürlich notwendig ist.

Für Buffalo wird es ganz trickig. Selbstverständlich ist auch hier erst einmal ein eigener Sieg notwendig, auswärts in Miami. Aber der Rest hängt vom Ausgang der übrigen Spiele ab. Verlieren die Ravens, reicht es für den Sprung in die Playoffs, weil dann zwar Tennessee möglicherweise mit einem eigenen Sieg die beste AFC-Bilanz der potenziellen 9:7-Teams der AFC haben wird, Buffalo und Baltimore dahinter mit je sieben Siegen gleichauf liegen werden. Dann kommt es auf die Bills-Niederlage gegen die Chargers nicht mehr an, weil Los Angeles wegen seiner schwächeren Conference-Bilanz ausscheidet und nur zwischen Buffalo und Baltimore der Tiebreaker fortgeführt wird: Gleiche Conference-Bilanz, gleiche Bilanz in Spielen gegen gemeinsame Gegner (jeweils vier Siege, eine Niederlage aus den Spielen gegen Bengals, Raiders, Colts und Dolphins) - in dem Fall zählt die Gesamtsumme aller geschlagenen Gegner der Saison. Hierbei steht jetzt bereits fest, dass da die Bills zum Zuge kommen würden. Alle druch sie geschlagenen Teams bringen es derzeit auf 47 Siege, bei den Ravens sind es nur 40. Und da drei Teams dabei sind, die beide geschlagen haben, kann Baltimore zum einen nur noch maximal sechs Siege pro Spieltag aufholen - zum anderen würden ja die Bills in dem Szenario auch noch gegen Miami ein weiteres Mal gewonnen haben und noch einmal die sechs Siege der Dolphins zugerechnet bekommen.

Was aber, wenn Baltimore wie erwartet gewinnt? Dann nutzt den Bills diese ganze schöne Rechnerei nämlich nichts, stattdessen müssten dann Tennessee und auch Los Angeles verlieren. Denn Tennessee wäre bei Sieggleichstand vor Buffalo, weil man einmal öfter innerhalb der AFC gewonnen hat. Und die Chargers wegen des Sieges im direkten Vergleich. Die Chargers können also Baltimore die Daumen drücken und müssen dann darauf hoffen, dass Tennessee verliert, um dann mit einem eigenen Sieg vor Buffalo noch in die Playoffs einziehen zu können.

Auerbach - 27.12.2017

Danny Amendola und die Patriots geben zu Silvester weiter Gas.

Danny Amendola und die Patriots geben zu Silvester weiter Gas. (© Getty Images)

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