Magische Patriots?

Ob Super Bowl oder entscheidendes Spiel in Pittsburgh: Die scheinbar magische Fähigkeit der New England Patriots, am Ende irgendwie immer noch alles zu ihren Gunsten drehen zu können, begeistert ihre Fans und ist für die übrige Footballwelt in jedem Fall aufregend - je nachdem wie man "aufregend" verstehen möchte im positiven oder negativen Sinne. Mit dem Coup von Pittsburgh haben die Patriots sich vorerst an die Spitze der Setzliste in der AFC geschoben, anhand derer am Ende über die Ansetzungen und das Heimrecht in den Playoffs entschieden wird.

Im Klartext bedeutet dies: Die Patriots haben ihr Schicksal in der eigenen Hand, gewinnen sie ihre beiden letzten verbleibenden Spiele zu Hause, gehen sie mit dem Heimrecht für alle Playoff-Spiele in die Endrunde, ganz egal, was die Konkurrenz macht. Allerdings: Eine Niederlage kann sie auch noch auf Rang drei zurückwerfen, womit man bereits in der ersten Playoff-Runde beginnen müsste und nicht direkt in die Divisional Playoffs einziehen würde.

Die Konkurrenten aus Pittsburgh und Jacksonville haben kaum schwerere Restspielpläne, der Dreikampf zwischen Patriots, Steelers und Jaguars läuft womöglich darauf hinaus, dass ein Stolperer den Rückfall bedeuten dürfte. Für die Patriots bedeutet dies konkret, dass sie nicht häufiger verlieren dürfen als einer oder beide Kontrahenten. Pittsburgh würde dann in der Gesamtbilanz wieder nach vorn ziehen, Jackosnville aufschließen. Die Jaguars haben derzeit die bessere Conference-Bilanz innerhalb der AFC, schließen sie noch zu den Patriots auf, ziehen sie daher an ihnen vorbei.

Dahinter dürfen die Buffalo Bills weiter auf einen Wild-Card-Platz hoffen. Sie müssen nun erst einmal nach Foxborough, und da derzeit zwei weitere AFC-Teams ebenfalls schon acht Siege haben, dazu die Chargers als vierter Wild-Card-Anwärter sieben, darf man sich eigentlich kaum eine Niederlage erlauben. Es wäre die fünfte Niederlage innnerhalb der AFC. Es gibt aber für die Bills Schlupflöcher, und die Niederlage der Chargers gegen Kansas City half ihnen schon einmal. Gegen die Chargers haben die Bills den direkten Vergleich verloren, dadurch dass Los Angeles nun um einen Gesamtsieg zurückgefallen ist, bliebe also die Hoffnung, am Ende mit einem Sieg gegen Miami noch auf das Scheitern der Chargers gegen Oakland zu setzen. Gegenüber Baltimore und Tennessee ist es ähnlich: Eine Niederlage der Bills bei den Patriots kann noch durch den Sieg gegen Miami ausgeglichen werden, wenn auch Baltimore noch eines seiner Spiele verliert und Tennessee am Ende gegen Jacksonville. Dann hätten die Konkurrenten zwar ebenfalls jeweils eine 7:5-Bilanz innerhalb der AFC, aber die durch Buffalo bezwungenen Gegner dieses Jahr waren insgesamt deutlich stärker als die der Ravens (Stand zurzeit 46:36 Gesamtsiege zugunsten der Bills-Gegner) und die Spiele gegen die gemeinsamen Gegner von Bills und Titans würden die Bills mit vier Siegen vor den Titans (3:2 Siege) sehen. Gehofft wird also in jedem Fall auch nach Weihnachten noch.

Auerbach - 19.12.2017

Und am Ende gewinnt... (© Getty Images)