Lions verschlafen Start, unglückliche Niederlage gegen die Vikings

Trotz zweier Touchdowns reichte es nicht zum Sieg, Marvin Jones (#11)Und täglich grüßt das Murmeltier. Es scheint ein sich wiederholendes Ritual der Lions zu sein, früh in Rückstand geraten. Dazu noch ein schneller Turnover und man hechelt das komplette Spiel dem Gegner hinterher. Nach einem schnellen "three and out" zauberten die Vikings einen nahezu perfekten Drive auf den Platz, welcher von Kyle Rudolph mit einem ein Yard Touchdown Catch beendet wurde. Einen kleinen Schönheitsfehler hatte dieser Drive dann doch, der Extrapunkt wurde geblockt.

Im dritten Spiel hintereinander war nun Stafford für einen schnellen Turnover verantwortlich. Bei einer Ballübergabe verlor Ameer Abdullah den Ball und der Fumble wurde von der aufmerksamen Vikings Defense gesichert. Drei Spielzüge später stand es 13:0. Dabei wäre es den Lions postwendend gelungen den Ball zurückzuerobern. Jerrick McKinnone fumbelte den Ball, er wurde aber von den Vikings gesichert, wie es zuerst aussah sogar zum Touchdown. Nach dem Videobeweis wurde der Touchdown zurückgenommen und das recovern auf die neun Yard Linie gelegt. Geistesgegenwärtig entschied sich Vikings Quarterback Case Keenum für eine No-Huddle Offense und überrumpelte die Lions Defense mit einem eigenen Lauf in die Endzone.

Der Rest der ersten Hälfte plätscherte so vor sich hin und wurde von den Defense Reihen bestimmt, zwischendurch gelang Matt Prater noch ein Field Goal, so dass es mit einem 13:3 in die letzten 120 Sekunden der Hälfte ging. Zunächst gelang es Kyle Rudolph mit seinem zweiten Touchdown des Spiels auf 20:3 zu erhöhen, als er einen 22-Yards Pass fing. Dann kam der schönste Drive der Lions in der ersten Halbzeit und sich marschierten über das Feld wie Butter, so konnte Marvin Jones kurz vor Ende der Halbzeit nach einem 6-Yard Pass den Anschluss wiederherstellen und so ging es mit einem 10:20 in die Halbzeit.

Die zweite Halbzeit startete mit einem Déjà-vu. Ein perfekter Drive der Vikings, inklusive eines 42-Yard Laufs von Latavius Murray endete in einem Touchdown, ebenfalls durch Murray erzielt, welcher sich für 2-Yards in die Endzone schob. Der geneigte Lions Anhänger verdrehte hier bestimmt schon wieder Augen, jede Woche dasselbe, man muss einem mehr Punkte Rückstand hinterherlaufen. Zunächst schloss man mit zwei Field Goals die Lücke, so dass es am Ende des dritten Viertels nur noch 16:27 stand.

Nachdem man die Vikings an ihrer eigenen Endzone festnageln konnte, wurde der darauffolgende Punt bis in die Hälfte der Vikings zurückgetragen und die Lions hatten eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Drei Spielzüge später fand Stafford Marvin Jones zwischen zwei Verteidigern, dieser schüttelte beide ab und lief für 43 Yards in die Endzone. Zwei Dinge sollten hier nicht unerwähnt bleiben. Der Pass war ein Free Play, wegen zu vieler Vikings auf dem Platz, Stafford erkannte die Situation Blitzschnell.

Warum die Lions danach einen Extrapunkt machten und keine Two-Point Conversion erklärt sich damit, dass ein Vikings Spieler in Stafford hinein geblockt wurde und er verletzt auf dem Boden liegen blieb, man befürchtete schon das schlimmste. Er konnte zwar später wieder weitermachen, musste zunächst aber einmal behandelt werden.

In der Folge kontrollierten die Vikings das Spiel mit ihrem Laufspiel, machten noch ein Field Goal, so dass Detroit noch ein Touchdown zum Ausgleich fehlte. Nach einer Interception von Stafford schien das Spiel gelaufen, Minnesota war in der Red Zone und machte sich zum Field Goal bereit. Dieses wurde geblockt und von Nevin Lawson zum vermeintlichen Touchdown zurückgetragen.

Es lag allerdings eine Flagge auf dem Platz. Darius Slay konnte den Ball nur Blocken, weil er deutlich zu früh losgelaufen war. Offside und die heimischen Fans freuten sich zu früh. So konnte Minnesota das Spiel abknien und den siebten Sieg hintereinander einfahren. Die Division scheint vorerst entschieden.

Das lief gut:

Run Defense: Man befürchtete das schlimmste gegen die starken Running Backs der Vikings. Die Run Defense war aber auf den Punkt fokussiert, wären da nicht diese verflixten zwei Minuten nach der Pause. Hier erlaubten sie den Vikings 75 Yards in 4 Spielzügen inklusive Touchdown. Im restlichen Spiel nur 61 Yards in 37 Versuchen, was einen überschaubaren Schnitt von 1,65 Yards pro Lauf ergibt.

WR Marvin Jones Jr.:
Der Wide Receiver hatte wahrscheinlich das beste Spiel seiner Lions Karriere. Sein direkter Gegenspieler war Xavier Rhodes, einer der talentiertesten Cornerbacks der Liga. Jones konnte aber 6 Bälle Fangen für 109 Yards und erzielte seine Touchdowns Nummer sieben und acht, was ihn auf Platz zwei der Receiving Touchdowns brachte.

Pass Rush:
Das zweite Problemkind der letzten Wochen. Case Keenum konnte zweimal gesacked werden. Dies ist umso bemerkenswerter, da die Vikings mit nur 10 Sacks insgesamt ins Spiel gingen. Dazu bekam er neun Hits ab, der höchste Wert der Vikings war diese Saison sieben. Umso ärgerlicher das kein Sieg heraussprang. Achja, für das nächste Spiel wird mit Dwight Freeney gerechnet, dies dürfte auch noch mal einen Boost im Pass Rush geben.

TE Eric Ebron:
Der TE scheint seine formschwäche endgültig überwunden. Er fing alle vier Pässe die auf ihn geworfen wurden, drei davon für First Downs. So wie Ebron zulegt, scheint sein Konkurrent um den Nummer 1 TE Posten Darren Fells abzubauen, er fing keinen der drei Pässe die auf ihn geworfen wurden.

Special Teams:
Wenn ein Mannschaftsteil jede Woche seine Leistung bringt, ist es dieser. Ein geblockter Extrapunkt und ein geblocktes Field Goal. Dazu ein weiteres +50-Yard-Field-Goal von Prater. Sam Martins Punts von Durchschnittlich 45 Netto Yards können sich auch sehen lassen. Das Fehlen von Puntreturner Agnew machte sich nicht sonderlich bemerkbar, TJ Jones vertrat ihn hervorragend. Die Offside strafe beim geblockten Field Goal plus Touchdown in den Schlusssekunden war eine Verzweiflungstat um das Spiel noch zu drehen.

Das lief schlecht:

Laufspiel:
Das Laufspiel war so gut wie nicht vorhanden. In 11 Versuchen sprangen magere 34 Yards heraus. Dazu war Abdullah für den Fumble verantwortlich. Riddick ließ einen einfachen Screen Pass fallen, welcher statt eines Field Goals der sichere Touchdown gewesen wäre. Einzige allein im Blocking hatten sie sich verbessert und konnten so den ein oder anderen gefährlichen Vikings Blitz mit aufnehmen.

Verletzungen:
Wenn es ganz schlimm läuft, haben die Lions ihren Starting Center verloren. Travis Swanson verletzte sich früh im Spiel am Knie und ging gestützt sofort in die Kabine und kam nicht wieder. Gleiche gilt für Starting Cornerback Tavon Wilson, welcher sich an der Schulter verletzte und nicht wiederkam. Zum Glück konnte wenigsten Matthew Stafford nach seiner kleinen Verletzungspause ohne Probleme weiterspielen.

Tight End Bewachung:
Vor dem Thanksgiving Duell erlaubten die Lions lediglich drei TE Touchdowns, dies in immerhin 10 Spielen. Kyle Rudolph hingegen brachten sie nicht unter Kontrolle und so konnte er gleich zwei Mal Scoren.

Der verschlafene Start:
Wie schon mehrfach erwähnt ist dies das augenscheinlichste Problem. Gegen Schwache bist mittelstarke Gegner geht diese Tatsache häufig noch gut, ist der Gegner aber stärker haben die Lions meist das Nachsehen. Das widerholte Rückstand hinterherlaufen ist eine meist hausgemachte Sache. Die frühen Turnover sorgen meist für einen zwei oder drei Punkte Rückstand. Würde ein Spiel fünf Viertel gehen, würden die Lions wahrscheinlich fast jedes Spiel gewinnen aufgrund der Comeback Qualitäten. Allerdings ist nach vier Vierteln schon Schluss und so müssen sie in diverse knappe Niederlagen einwilligen, welche teilweise völlig unnötig sind, wenn man den Anfangsrückstand vermeiden würde.

Jan Sawicki - 24.11.2017

Trotz zweier Touchdowns reichte es nicht zum Sieg, Marvin Jones (#11)

Trotz zweier Touchdowns reichte es nicht zum Sieg, Marvin Jones (#11) (© Getty Images)

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