Jaguars überrollen Steelers

Tashaun Gipson auf dem Weg in die Endzone.Das war eine ernüchternde Vorstellung der Pittsburgh Steelers vor heimischen Publikum. Einer der vermeintlichen Favoriten auf den Titel in der AFC geriet am Sonntag mit fliegende Fahnen gegen die Jacksonville Jaguars komplett unter die Räder. Dank einer herausragenden Defense und einem, von den Steelers an diesem Tag, nicht zu stoppenden Laufspiel um Leonard Fournette siegten die Jaguars mit 30:9 und sorgten für ein bereits vor dem Schlusspfiff leeres Stadion. Es war eine Demütigung für die Steelers und die höchste Niederlage seit Head Coach Mike Tomlin vor elf Jahren diesen Job übernommen hat.

Während die hochgelobte Offense der Steelers nur drei Field Goals zustande brachte, gelangen der Defense der Jacksonville Jaguars gleich zwei Touchdowns, beide direkt resultierende aus eine Interception von QB Ben Roethlisberger. Beim Stand von 9:7 für die Steelers suchte Roethlisberger wieder einmal nach WR Antonio Brown. Doch DT Abry Jones konnten den Pass ein wenig abfälschen und so landete der Ball direkt in den Armen von LB Telvin Smith, der die fehlenden 28 Yards bis in die Endzone der Steelers zurücklegte; 13:9 für die Jaguars.

Nur zwei Minuten später war es S Barry Church, der eine Interception von Roethlisberger über 52 Yards zum 20:9 in die Endzone der Steelers trug. CB Jalen Ramsey hatte den Ball zuvor abgeblockt und dieser fiel Ramsey quasi in die Arme. In wenigen Minuten hatten die Defense der Jaguars zwei Touchdowns erzielt und damit mehr als die Offense der Steelers an diesem Tag. Und die Offense der Jaguars musste in dieser Phase nicht einmal eingreifen.

Dies war bereits die Entscheidung, auch wenn die Steelers ebenfalls noch eine Chance hatten zu kontern. Nach einem Field Goal der Jaguars (23:9) war es erneut die Defense der Jaguars, welche die Steelers stoppte. Diesmal war FS Tashaun Gipson der einen Pass von Roethlisberger abfing und eine weitere Chance für die Steelers zunichte machte. Diese Interception blieb noch folgenlos, nicht jedoch die nächste. Und erneut war es Gipson, der einen langen Verzweiflungspass von Roethlisberger an der eigenen 2-Yard-Linie abfangen konnte. Die war drei Minuten vor dem Spielende die Entscheidung, aber noch nicht das letzte Wort der Jaguars.

Beim Versuch, die restliche Spielzeit mit Läufen zu überbrücken, durchbrach RB Leonard Fournette die Reihen der Steelers und sprintete ungehindert 90 Yards bis in deren Endzone zum 30:9-Endstand. Es war bereits der zweite Touchdown für Fournette, der die Partie mit 181 Yards Raumgewinn mit 28 Läufen beendete. Seinen ersten Touchdown hatte Fournette zu Beginn des zweiten Viertels erzielt. Auch hier waren die Jaguars durch eine Interception von Roethlisberger in Ballbesitz gekommen.

Insgesamt waren es also fünf Interceptions, welche die Jaguars zu vier Touchdowns nutzten. Zwei Touchdowns erzielten sie direkt und zwei weitere in der jeweils anschließenden Angriffsserie. Roethlisberger beendete diesen rabenschwarzen Tag also mit fünf Interception und ohne Touchdown-Pass. Es war das erste Mal in seinen 210 Spielen, dass er fünf Interceptions warf. Zuletzt hatte er 2008 in einer Partie einmal vier Interceptions geworfen.

"Ihre Defensive Line hat richtig Druck ausgeübt. Bei der ersten Interception hatte ich Druck und habe denn Ball viel zu früh geworfen. Die zweite und dritte Interception wurden abgefälscht und landeten so bei der Defense. Und bei der vierten Interception wurde ich während des Wurfs am Arm getroffen. So etwas passiert halt", erklärte Roethlisberger später.

Natürlich waren die Interceptions maßgeblich für die Niederlage der Steelers. Aber auch andere Dinge lassen einen an der Favoritenrolle der Steelers zweifeln. Lange bevor das Spiel entschieden war, erreichten die Steelers mit ihrer Offense drei Mal die Red Zone. Und wieder einmal reichte es nur zu drei Field Goals. Aber auch die Defense der Steelers konnte nicht überzeugen. Es war zuvor klar, dass die Jaguars die Steelers mit ihrem Laufspiel attackieren würden. Genau das taten sie, vor allem in der zweiten Hälfte. In dieser warf Jaguars-QB Blake Bortles nur einen einzigen Pass und dennoch konnten die Steelers die Jaguars nicht entscheidend stoppen. Am Ende hatten sie 231 Yards durch Laufspiel erreicht aber nur 82 Yards durch Passspiel.

"Zu diesem Spiel ist nicht mehr viel zu sagen. Alles lief genau so, wie die Jaguars es vermutlich geplant hatten. Für mich ist es nicht so entscheidend, wie viele Fehler wie insgesamt gemacht haben, sondern wir wie während einer Partie auf solche Fehler reagieren. Ich erwarte, dass wir uns durch so etwas durchkämpfen. Daran werden wir arbeiten, glauben sie mir", war Steelers-Head-Coach Mike Tomlin sichtlich verärgert.

Korber - 09.10.2017

Tashaun Gipson auf dem Weg in die Endzone.

Tashaun Gipson auf dem Weg in die Endzone. (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen AnsichtStatistik zum SpielFotoshow Pittsburgh Steelers - Jacksonville Jaguars (Getty Images)mehr News Jacksonville Jaguarswww.jaguars.commehr News Pittsburgh Steelerswww.steelers.comSpielplan/Tabellen Jacksonville JaguarsSpielplan/Tabellen Pittsburgh Steelers
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: