Da war mehr drin

Touchdown-Pass auf WR Alexander Tounkara (Nr. 8, Berlin Rebels) Die Berlin Rebels unterliegen am Sonntagnachmittag im Stadion Wilmersdorf den New Yorker Lions aus Braunschweig mit 14:21 und rutschen zwischenzeitlich auf den fünften Tabellenplatz der Gruppe Nord der GFL ab.

Bei Bekanntgabe der Startaufstellung des amtierenden Deutschen Meisters erinnerte sich so mancher an die vergangene Spielzeit. Da traten die Lions zu ihrem Gastspiel in Berlin mit ihrem ErsatzQuarterback an und verloren das einzige Spiel in der gesamten Saison. Die Defense der Hauptstädter machte ordentlich Druck und im Angriff hatte man einen glänzend aufgelegten Larry McCoy, der alle Offensivtouchdowns erzielte.

McCoy stand auch am Sonntagnachmittag wieder auf dem Platz, hat aber nach seiner Verletzung lange nicht die Leistungsfähigkeit der letzten beiden Jahre erreicht. Chris Smith, im letzten Jahr noch beim Gegner spielend, konnte gegen seine alten Teamkameraden auch nicht viel ausrichten und so waren die Rebels wieder mal auf das Passspiel und die Läufe ihres Quarterbacks angewiesen. Das Spiel des Gastgebers begann mit dem schon oft gesehenen Paukenschlag. James Harris auf Alexander Tounkara für 60 Yards und es hieß 6:0. Den PAT setzte Philipp Friis Andersen rechts daneben, es sollte nicht der letzte Extrapunktversuch des Spiels bleiben, der sein Ziel nicht fand.

Die Führung der Gastgeber hielt nicht lange. Quarterback Tom van Dujin, der den für das Kiel-Spiel geschonten Casey Therriault vertrat, bediente Running Back David McCants. Bei dessen Lauf über 23 Yards in die Endzone der Rebels attackierten die Verteidiger sehr halbherzig, davon lässt sich die # 21 der Braunschweiger im Normalfall eben nicht beeindrucken (PAT Tobias Goebel.) Nach dem Rebels-Turnover on Downs in Höhe der Mittellinie war McCants erneut nicht zu halten. Allerdings erzielten die Gäste vorerst keine weiteren Punkte. Es war aber (nicht nur hier) wieder einmal festzuhalten, dass sich die Berliner viele gute Aktionen durch Strafen selbst zunichtemachen. In diesem Fall kamen sie mit einem Punt davon. Weniger Glück mit seiner Aktion hatte Braunschweigs Jonathon Rollins. Dessen Einstieg gegen Harris wurde als Targeting gewertet und kurz danach wurden bei einem 4. und 2 für die Rebels zum ersten Mal die Seiten gewechselt.

Zu diesen zwei Yards kamen fünf weitere hinzu, weil die Playclock abgelaufen war - nicht zum ersten Mal, dass trotz vorher angehaltener Uhr der Ball nicht rechtzeitig ins Spiel gebracht wird. Andersens Punt ging bis in die gegnerische Red Zone und nach einem Holding war für die Gäste aus ihrem nächsten Drive auch nicht mehr rauszuholen. Chris Smith antwortete mit einer guten und einer weniger guten Aktion. Dem kraftvollen Lauf folgte ein Frühstart, ausgerechnet wieder bei einem vierten Versuch. McCants befreite die Lions aus ärgster Bedrängnis. Nach Quarterback Sack und Puntreturn von Rebels Jamaal White brachte die Kombination Harris/Tounkara den Ball aber wieder an die 20-Yard-Linie der Gäste zurück. Allerdings verlor dort Smith das Spielgerät und auch die nächste Angriffssequenz der Rebellen endete unglücklich. Harris‘ für Tounkara gedachter Pass kam nur bis zu Defensive Back Lars Steffen, Auf der Gegenseite hinderte DB Gino Chongo van Dujin am Lauf in die Endzone und der aus Braunschweig zurückgekehrte und wiedergenesene Linebacker Kevin Kus beendete an der eigenen 1-Yard-Linie den nächsten Drive der Gäste.

Ein Ballbesitz kurz vor der eigenen Goal Line ist nicht unbedingt von Vorteil. Diese Erfahrung machte Harris, als er vom ungehindert durchbrechenden Robert Kitching III gesackt wurde. Glücklicherweise hielt die # 5 der Charlottenburger beim Tackle in der eigenen Endzone den Ball fest und es kamen erstmal nur zwei weitere Punkte für die Gäste auf die Anzeigetafel. Allerdings legten diese gleich nach. Niklas Römer, sträflich frei gelassen, erhöhte mit seinem 12-Yard-Catch auf 15:6 für den amtierenden Meister. Statt des Extrapunkts gab es Punkte auf der Gegenseite. Den geblockten PAT-Versuch trug Gino Chongo für zwei Punkte über mehr als 90 Yards zurück.

Auch im dritten Spielabschnitt zeigten die Gastgeber eine sehr gute Verteidigungsleistung, konnten aber im Angriff weiter nicht überzeugen. Leichte Regenschauer sorgten für ein beiderseitiges unsicheres Handling des Balles. Dem von DB Phil Ruffin frei geschlagenen Ball folgte ein Holding und ein Fumble von Harris, der aber von seinen Mitspielern gesichert werden konnte. Im Mittelfeld war aber Schluss und wieder lief die Playclock aus. Zum Ende des dritten Viertels sorgte der nächste kurze Pass auf Römer für das 8:21 und somit für eine kleine Vorentscheidung (PAT Goebel geblockt.)

Auch im Schlussabschnitt spielten die Rebels erfolglos einen vierten Versuch, McCoys Lauf war kurz zuvor wegen Haltens annulliert worden und das genommene Timeout zerstörte offensichtlich den Spielfluss der Hausherren. McCants‘ Fumble brachte sie aber wieder in Ballbesitz. Smith brachte den Ball an die 23 der Löwen und nach Nicolai Schumanns Catch waren nur noch ganze vier Yards zu überwinden. Leichtes Spiel für Tounkara und keiner wunderte sich wirklich, als auch der letzte PAT des Tages geblockt wurde.

Zweieinhalb Minuten vor Ende der Partie hatten die Charlottenburger eine letzte Chance. Mit Pass auf Gregor Lietzau für acht Yards ließ sich der Drive auch gut an. Der entscheidende Pass auf Tounkara war aber zu kurz und nach dem Turnover on Downs war das Spiel praktisch zu Ende. Somit konnten die Rebels den Erfolg des Vorjahres nicht wiederholen und werden sich zu Recht ärgern, denn der Meister war am Sonntagnachmittag durchaus zu bezwingen.

Thomas Sellmann - 17.07.2017

Touchdown-Pass auf WR Alexander Tounkara (Nr. 8, Berlin Rebels)

Touchdown-Pass auf WR Alexander Tounkara (Nr. 8, Berlin Rebels) (© Dirk Pohl)

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