Invasion abgewehrt

RB Larry McCoy (Berlin Rebels) läuft wieder zu alter Stärke aufDie Berlin Rebels bezwingen die Hildesheim Invaders mit 40:20 und behaupten den vierten Tabellenplatz in der Gruppe Nord der GFL.

Sonntagnachmittag bei fast 25°C im Kessel Stadion Wilmersdorf. Im Sommer weht dort selten einmal ein Lüftchen und Football wird für alle deshalb noch extra schweißtreibend. Die Jugendabteilungen der Berlin Kobras und der Berlin Rebels kennen das bereits seit einigen Jahren. Nun musste auch der Erstligist hier mal ran, der Umbau der Tartanbahn für die Leichtathletik-EM im Mommsenstadion macht das möglich.

Bereits der erste Drive beider Teams hatte es in sich. Die Gäste begannen forsch und die Gastgeber mit Larry McCoy. Der amerikanische Running Back bot im Spiel gegen die Niedersachsen wieder das, worauf die Anhänger der Berliner seit Saisonbeginn warten mussten. Wieder genesen und zu alter Stärke zurückfindend tankte er sich im Verlauf des Spiels kraftvoll und für viele Yards durch die gegnerischen Abwehrreihen. Vom ersten Drive bestritt McCoy nur den ersten Spielzug. Seinen ersten fünf Yards folgte ein Fumble von Quarterback James Harris und nach QB-Sack gaben die Hausherren das erste Mal den Ball per Punt ab. Auch die Invaders erreichten die gegnerische 39-Yard-Linie und dort gab es dann gleich den ersten Aufreger. Stein des Anstoßes war nach einem ausgespielten vierten Versuch das Hochnehmen und Positionieren des Balles zwecks Nachmessens an anderer Stelle. Der Lauf von QB Zach Cavanaugh wurde für einige Zentimeter zu kurz befunden und nicht nur der Gästeanhang war ob dieses Handlings etwas verärgert.

Die Rebels nutzten die allgemeine Aufregung an der Seitenlinie der Gäste sofort. Harris fand den sträflich alleingelassenen Wide Receiver Alexander Tounkara und dieser konnte 61 Yards in die Endzone traben (PAT Philipp Friis Andersen). Auch im nächsten Drive der Gäste hatte deren Running Back Phil Gamble Mühe. Hatte die Abwehr der Berlin Adler vor vierzehn Tagen kein Mittel gegen den kraftvollen Stil des US-Boys gefunden, ging es beim zweiten Berliner Auftritt nicht ganz so einfach. Die D-Line der Rebels war gerade in der Mitte sehr kompakt aufgestellt. Die Möglichkeit zur Erhöhung des Vorsprungs konnten die Gastgeber jedoch nicht nutzen. Andersens 44-Yard-Field-Goal Versuch strich knapp an der rechten Torstange vorbei.

Das Glück für den letztjährigen Aufsteiger ließ weiter auf sich warten. Einen schönen Pass Cavanaughs über 52 Yards fumblete Jens Koppe nach Tackle. Nutznießer war Jamaal White, die Szene erinnerte etwas an die unglückliche Aktion von Dominik Helmbold im Heimspiel gegen die Dresden Monarchs. Der Gegenzug führte dann wieder zu Punkten. Wieder verschaffte die O-Line der Hauptstädter ihrem Spielführer viel Zeit und dieser bediente nach McCoys‘ 16-Yard-Lauf zunächst WR Gregor Lietzau für 15 Yards und lief dann selbst in die Red Zone der Niedersachsen. Diese deckten den sich frei laufenden WR Nicolai Schumann nur halbherzig und der wiederum bedankte sich mit einem 16-Yard-Catch zum 14:0 (PAT Andersen.) Inzwischen waren die Seiten zum ersten Mal gewechselt.

Hildesheim konnte zunächst nicht antworten. Nach dem 16-Yard-Catch Koppes mussten die Invaders wieder in den vierten Versuch. Der konnte noch in einen neuen ersten umgewandelt werden. Aus dem nächsten möglichen wurde ein Punt, wegen eines Frühstarts und einer abgelaufenen Playclock. Die Rebels bauten anschließend ihre Führung durch ein 43-Yard-Field-Goal von Andersen auf 17 Zähler aus.

Nun brachte auch Cavanaughs Team die ersten Punkte auf die Anzeigetafel. Den Pässen auf Koppe und Phillip Raschke, unterstützt von einem späten Foul von Rebels‘ DL Solomon Kisiedu, ließ die # 7 der Gäste einen Pass durch die Mitte auf WR Paul Bogdann zum 6:14 folgen. Bis zur Halbzeit erhielten die schwarz-silbernen noch zwei Mal den Ball. Nach der Interception von Linebacker Victor Ferrier stellte Gregor Lietzau den alten Punkteabstand wieder her. Wie kurz zuvor auf der Gegenseite wurde auch der nachfolgende PAT geblockt.

War das Spiel bis zu diesem Zeitpunkt schon abwechslungsreich, setzten beide Teams ab dem dritten Spielabschnitt noch einiges oben drauf. Dem zu kurzen Pass auf Gäste-WR Christian Fette, der in Defensive Back Phil Ruffin einen dankbaren Abnehmer fand, ließ Andersen mit einem 33-Yarder sein zweites Field Goal folgen. Die Invaders waren aber mit ihrem Latein noch lange nicht am Ende. Gambles Läufe bereiteten Cavanaughs nächsten TD-Pass vor. Wieder hatte der junge DB Leo Leeser gegenüber Bogdann das Nachsehen. Nach Pass und anschließend erfolgreicher Conversion durch Pass auf Fette war der Vorsprung der Hausherren plötzlich auf 12 Punkte geschrumpft. Und die Gegner legten nach. Hellwach brachte sich LB Nick Weiterer zwischen Harris und seinem empfangsbereiten Receiver.

Rory Johnson auf Seiten der Rebels schien den Invasoren mit zwei QB-Sacks die neue Luft gleich wieder zu nehmen. Dem war aber nicht so. Cavanaugh, oftmals auf der Flucht, brachte Ball und Mitstreiter bis an die Red Zone der Berliner. Dort ließ der Hauptschiedsrichter nach einem erneut ausgespielten vierten Versuch wieder messen und das Handling mit nachfolgendem Ergebnis sorgte bei den Gästen für Entrüstung. Diese legte sich lange nicht und führte sehr viel später auch noch zu einer Strafe gegen die Teamzone.

Den schnellen KO verhinderte das Team von Head Coach Joe Roman jedoch. Tounkara sah sich jetzt DB Victor Bürger gegenüber und der vereitelte das nächste Big Play des Belgiers. Die Rebels mussten punten und sahen jetzt einen neuen QB auf Hildesheimer Seite. Cavanaugh wurde an der Seitenlinie am Rücken behandelt und Nelson Hughes übernahm das Zepter. Der ließ sich vom Snapfehler in seinem ersten Spielzug nicht im Mindesten beeindrucken und konnte noch Raumgewinn erzielen. Der Punt ließ sich aber nicht verhindern.

Larry McCoy ließ nun seinen besten Drive folgen und trieb den Gegner regelrecht vor sich her. Schumanns 23-Yard-Catch unterbrach den Lauf der # 28 der Rebels, der an der eigenen 42 begann. Für das allerletzte Yard benötigte der US-Amerikaner aber alle vier Versuche und kam nur mit Mühe in die Endzone. Diesen TD hatte er sich wahrlich hart erarbeitet.

Die Antwort der Gäste folgte prompt. Cavanaugh beobachtete die Pässe seines Teamkameraden von der Seitenlinie aus und dieser bediente blitzschnell erst Raschke und dann Koppe zum 20:33 aus Hildesheimer Sicht, die Conversion war nicht von Erfolg gekrönt. Die schon erwähnte Strafe gegen die Teamzone verlegte den Onsidekick der Invaders an die eigene 20-Yard-Linie. Der Versuch geriet viel zu lang und ließ die Rebels ihren letzten Drive in der Hildesheimer Hälfte starten.

Die Gastgeber schickten den jungen RB Janis Scharmer auf das Spielfeld. Dieser sorgte nach dem nächsten Deadballfoul der Gäste mit einem über rechts außen vorgetragenen Lauf nach 31 Yards für das Endergebnis (PAT Andersen.)

Die Berlin Rebels bleiben mit diesem Sieg auf Kurs Richtung Playoffs, haben die Cologne Crocodiles aber weiter im Nacken. In der kommenden Woche ist der Deutsche Meister zu Gast im Stadion Wilmersdorf, bevor es dann zum Rückspiel im Stadtduell in das Poststadion geht.

Thomas Sellmann - 10.07.2017

RB Larry McCoy (Berlin Rebels) läuft wieder zu alter Stärke auf

RB Larry McCoy (Berlin Rebels) läuft wieder zu alter Stärke auf (© Weber)

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