Biel gewinnt Duell der Ersatz-Quarterbacks

Das Thuner Maskottchen unterstützte die eigene Defense vehement, doch es sollte nicht ganz reichen.Bei herrlichem Frühlingswetter empfingen die Thun Tigers am vergangen Sonntag die Bienna Jets zum ersten Berner Derby der laufenden Saison. Die Zuschauer im Lachenstadion erwarteten ein spannendes Spiel und wurden auch nicht enttäuscht. Die Partie wurde erst kurz vor Schluss entschieden, allerdings nicht zu Gunsten der Gastgeber.

Ein besonderes Augenmerk galt in der Partie Angelo Valentino, welcher trotz seines jungen Alters schon ein bedeutender Leistungsträger als Receiver ist. Nun musste er aber den abwesenden Thuner Stamm-Quarterback Nicolas Leibundgut ersetzen. Seine Erfahrung aus der Juniorenzeit kam ihm dabei sicherlich zu Gute, denn die gezeigte Leistung konnte sich mehr als sehen lassen. Auch wenn natürlich zum Schluss das Happy End fehlte, da die Punkte bei einem Endstand von 31:25 zu den Gästen nach Biel gingen.

Aber beginnen wir von vorn. Die Tigers gewann den Coin-Toss und entschieden sich für second half option, überließen also zuerst den Gästen den Ball. Diese zeigten keine Anlaufschwierigkeiten und kämpften sich Play für Play über das Spielfeld. Die Tigers Defense schien durch das selbstsichere Auftreten der Seeländer etwas überrumpelt und ließ Mal für Mal Raumgewinn zu. Es roch also stark nach den ersten Punkten für die Bieler, als der Tigers Safety #19 Jonathan Wickart einen gegnerischen Pass abfing und über das ganze Feld bis in die Endzone trug. Der Jubel auf Thuner Seite war gross, die Ernüchterung allerdings noch grösser – es war eine Strafe angezeigt wegen Roughing the Passer. Statt Touchdown für die Tigers hiess es also First-Down für die Jets und dies tief in der Thuner Red Zone. Nun ließen sich die Gäste nicht mehr lange bitten. Nach ein paar gut gefangenen Pässen von WR Luca Hess lief QB Timo Quenet die restliche Distanz selber in die Endzone.

Die Tigers Offense vermochte indes nicht zu kontern und musste im ersten Drive das Feld punktelos wieder verlassen. Die Tigers Defense setzte ein Zeichen und fing einen weiteren Pass der Jets ab. Diesmal zählte die Interception und die Thuner waren wieder im Angriff. Die gute Feldposition konnte allerdings nicht in Punkte umgemünzt werden, da die Bieler Defense einen Fumble provozierte und den Ball durch SS Corrado Wagner sichern konnte. Beim nächsten Drive der Seeländer Offense konnte WR Christoph Hofer einen Pass mirakulös zwischen zwei Tigers fangen und fand den über 50 Yards langen Weg bis in die Endzone. Somit führten die Gäste schon mit zwei Touchdowns (TT 00:13 BJ; PAT no good).

Immerhin erwachte nun die Tigers Offense zum Leben und konnte denn Ball mit einer guten Mischung aus präzisen Pässen und kraftvollen Runs über das Feld bewegen. Schließlich war es Rookie RB #20 Mikel Brabec der die ersten Punkte für die Tigers erzielte (TT 07:13 BJ). Die Bieler marschierten allerding weiter ungebremst über das Feld und scorten schließlich mit einem Lauf von QB Timo Quenet (TT 07:19 BJ; PAT no good). Aber auch die Tigers Offense konnte den Schwung aus dem letzten Drive mitnehmen und setzte nun vermehrt auf das Laufspiel, da die O-Line dominant auftrat und die Löcher für die Running Backs auftat. So konnten die Gastgeber vor der Pause erneut durch einen TD-Pass auf #90 Marco Hofer verkürzen (TT 13:19 BJ; PAT no good). Allerdings ließ man zu viel Zeit auf der Uhr.

So kamen die Jets wieder mit der Offense auf das Feld, doch am Anfang von diesem Drive verletzte sich der Bieler QB Timo Quenet so schlimm, dass er für den Rest des Spiels ausfiel. Für den laufenden Drive übernahm nun WR Luca Hess die Position des QB, und es wurde nun stark mit Run-Plays gearbeitet. Aber auch mit diesem Interims QB kamen die Jets über das Feld, bis sogar schlussendlich WR Marcandrea Caizza erfolgreich ein Pass von Luca Hess in der Endzone fing. (Tigers 13:25 Jets) Da die Halbzeitpause schon ziemlich nahe war, und die Tigers den Punkteabstand noch vor der Pause verkürzen wollten, setzen Sie nun vor allem auf Pässe. Einer davon wurde vom Jets SS Corrado Wagner intercepted, sodass es bis zur Halbzeit keine weiteren Punkte gab.

In der Halbzeitpause versuchte der Jets Coach Troy Baker die Offense so gut wie es ging auf die neue Situation ohneStamm-Quarterback Timo Quenet einzustellen, um den Vorsprung auch über die zweite Spielhälfte zu bringen. Am Anfang übernahm wieder Luca Hess die Position des Spielmachers, aber im Verlauf der zweiten Spielhälfte wurde Luca von seinem Bruder Nico Hess und teilweise auch kurz von RB Steve Knuchel als Spielmacher abgelöst. Nun war vor allem die Defense der Bieler gefragt um diesen Vorsprung über die Runden zu bringen. Doch konnte die Tigers Defense die Angriffsbemühungen der Seeländer jetzt grösstenteils unterbinden. Dies bot der Angriffslinie der Gastgeber die Chance ihrerseits den Rückstand zu verringern. Diesmal war es das Powerhouse in der Thuner Offense FB #99 Cyril Imadjane, welcher den Ball in die Endzone trug (TT 19:25 BJ; PAT no good). Im letzten Spielabschnitt fand der Thuner Quarterback erneut seinen Tight-End #90 Marco Hofer welcher mit dem nächsten Touchdown den Ausgleich erzielte und die Möglichkeit bot, mit dem Zusatzpunkt erstmals in dieser Partie in Führung zu gehen. Doch der versuchte PAT misslang und der Punktestand blieb somit ausgeglichen (TT 25:25 BJ).

Eine Overtime zeichnete sich langsam ab, aber den Gästen schien dieser Gedanke gar nicht zu behagen. So setzten sie alles daran, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Nachdem sie sich in die Tigers Red Zone vorgekämpft hatten. Wurden sie durch eine Strafe wieder empfindlich zurückgeworfen. Gleich danach fand aber ein Play statt, bei dem die Gäste das Glück auf ihrer Seite hatten. Ein Pass von QB Nico Hess wurde von einem ersten Thuner DB abgelenkt, von einem zweiten Tigers DB angetippt und anschliessend war es Jets WR Marcandrea Caizza, der drei Yards vor der Endzone goldrichtig stand und erfolgreich den Ball unter Kontrolle bringen konnte. Die Tigers Defense machten es den Seeländern dann sehr schwer die letzten Yards in die Endzone zu erzielen und konnten sogar ein Fumble forcieren. Dieser Ballverlust wurde dann aber vom Bieler WR Christoph Hofer in der Endzone erobert und so schien das Spiel durch ein "Fumble-Touchdown" entschieden. (Tigers 25:31 Jets)

Der letzte Drive von den Bielern hatte die Spielzeit fast komplett aufgebraucht. Nach dem anschließenden Kickoff Return fanden sich die Tigers tief in der eigenen Spielfeldhälfte mit noch 7 Sekunden auf der Uhr. Es blieb also nur eine Option: der lange Pass. Der Versuch glückte und für einen kurzen Moment lebte die Hoffnung. Der Tigers Receiver #87 Adrian Jüsy wurde allerdings deutlich vor der Endzone gestoppt und da mittlerweile die Zeit heruntergelaufen war, endete die an Spannung kaum zu überbietende Partie mit einem knappen und glücklichen Sieg für die Gäste aus dem Seeland.

Wittig - 25.04.2017

Das Thuner Maskottchen unterstützte die eigene Defense vehement, doch es sollte nicht ganz reichen.

Das Thuner Maskottchen unterstützte die eigene Defense vehement, doch es sollte nicht ganz reichen. (© TT/Anna Harvey)

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