Deutsche Big6-Teams starten auswärts

Die Amsterdam Crusaders sind heiß auf den Deutschen Meister.Mit zwei Auswärtsspielen für deutsche Vertreter startet am 22. April in der europäischen "Big6" das Rennen um den Eurobowl. Die New Yorker Lions aus Braunschweig, Deutscher Meister und auch in Europa Eurobowl-Titelverteidiger, reisen zu den Amsterdam Crusaders. Big6-Debütant Berlin Rebels tritt derweil in Mailand bei den Milano Seamen an.

Die Chancen für die Braunschweiger, erneut das Eurobowl-Finale zu erreichen gelten allgemein als gut. Aber Vorsicht ist geboten: Für die New Yorker Lions ist es das allererste Pflichtspiel der Saison, und dies kann im American Football so manche Fallstricke bieten. Die Amsterdamer dagegen stehen mitten in ihrer nationalen Saison, haben alle ihre sechs Spiele bisher gewonnen, fünf davon zu Null und erst in der sechsten Partie den ersten Gegen-Touchdown kassiert.

Angesichts dieses Durchmarschs in der eigenen Liga ist verständlich, dass für die Crusaders, die zu ihren Hochzeiten Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre in Europa einige Jahre die Rolle inne hatten, wie sie jetzt die Braunschweiger spielen, das Heim-Match mit den New Yorker Lions ihr "Spiel des Jahres" wird, eines, auf das im Grunde auf Jahren hingearbeitet wird.

Die Amsterdamer haben dabei nichts zu verlieren, und es darf nicht vergessen werden, dass man in Amsterdam selbst die Resultate der EFL-Saison 2016 gewissermaßen als "Vorspiel" auf den Vergleich mit dem Meister aus dem großen Nachbarland sieht. Die Crusaders überraschten letzte Saison in Kiel mit einem 31:24-Sieg nach Verlängerung und dominierten im Heimspiel gegen die Hamburg Huskies beim 64:19 überdeutlich.

Auf die leichte Schulter werden die Braunschweiger Gäste ein motiviertes Amsterdamer Team also keineswegs nehmen dürfen. Einen Umbruch, vor allem in der Verteidigung, könnte man in Braunschweig schließlich 2017 vor sich haben. Auch im Angriff musste man mit Evan Landi einen wichtigen Spieler ziehen lassen. Dafür bleibt die Offense jedoch mit vielen erfahrenen und hochkarätigen Spielern weiterhin bestens besetzt. So konnte etwa Quarterback Casey Therriault samt seiner wichtigen Anspielstationen Christian Bollmann, Niklas Römer und Jan Hilgenfeld ebenso gehalten werden wie die stabile Offensive Line und Ausnahme-Running-Back David McCants, der mit Neuzugang Stacey Bryant von den Berlin Rebels zudem einen starken Backup an die Seite bekommt.

Auch für die Berlin Rebels ist der Big6-Auftakt in Mailand der erste Pflichttermin der Saison. Die Anreise ist noch länger, und auch die Milano Seamen stehn in der Italian Football League mitten in der Saison. Eine Niederlage kassierte der Meister Italiens von 2014 und 2015 dabei erst, und diese nur gegen den Lokalrivalen Milano Rhinos, mit dem man sich seit Jahren ein Kopf-an-Kopf-Duell um die Vorherrschaft in Mailand und im italienischen Football liefert.

Zumindest, was die Rivalität mit einem Lokalrivalen angeht, kennen die Berliner Rebellen diese Situation selbst nur zu gut. Nachdem man in den letzten Jahren die Rolle der Nummer eins in der Hauptstadt von den Adlern übernommen hat, wagen die Rebels nun den Schritt auf die höchste europäische Ebene. Letzte Saison waren die Schwarz-Silbernen das einzige Team, das die New Yorker Lions bezwingen konnte, im GFL-Heimspiel. Vielleicht eröffnet der Trip nach Mailand den Berlinern ja eine weitere Gelegenheit, sich der Braunschweiger Herausforderung zu stellen, ein Sieg in Italien würde die Chance auf den Eurobowl-Finaleinzug eröffnen.

Doch für die Begegnungen der Big6 hat sich Mailand vor der Saison noch einmal mit Spielern aus den USA verstärkt, die auch auf Erfahrung in europäischen Ligen zurückgreifen können. So wie Quarterback Luke Zahradka, der bereits als Spielmacher in Prag, Ancona und Amiens aktiv war. Oder Linebacker Tyler Drake von der University of Pennsylvania, der extra für die Big6-Begegnungen verpflichtet wurde.

Die Hoffnungen der Rebels ruhen auf dem neuen Quarterback James Harris, der nach der Absage von Terell Robinson nun die Geschicke der Offense bestimmen soll. Der 25-Jährige ist dabei nicht etwa eine Notlösung, sondern ein Wunschspieler. "Mit James ist uns ein absoluter Glücksgriff gelungen", schwärmt Head Coach Kim Kuci vom US-Amerikaner, den er bereits seit längerem auf dem Zettel gehabt haben soll.

Auerbach - 20.04.2017

Die Amsterdam Crusaders sind heiß auf den Deutschen Meister.

Die Amsterdam Crusaders sind heiß auf den Deutschen Meister. (© Zelter Media Service)

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