Steelers erreichen die Playoffs in letzter Sekunde

Antonio BrownDie Pittsburgh Steelers sicherten sich den Titel der AFC North mit einem hart umkämpften 31:27 Erfolg über die Baltimore Ravens. Das Spiel hatte mehr als genug Dramatik und erinnerte an die besten Duelle zwischen diesen beiden Teams. Mehrfach wechselte die Führung hin und her und just in dem Moment, wo man dachte die Ravens machen das Rennen, war es WR Antonio Brown der mit seiner spektakulären Einzelleistung in den Schlusssekunden eine großartige Mannschaftsleistung krönte.

Nach einem Rückstand von 10 Punkten erzielten die Steelers 21 Punkte im letzten Viertel, den letzten Touchdown von Brown erst 9 Sekunden vor dem Spielende. Die Steelers lagen 24:27 zurück aber hatten die 4-Yard-Linie der Ravens erreicht, jedoch keine Auszeiten mehr. QB Ben Roethlisberger hatte die Spielzeit bei 9 Sekunden durch einen unvollständigen Pass angehalten. Ein sicheres Field Goal hätte die Partie in die Verlängerung geschickt.

"So spielen wir nicht nicht. Wir spielen immer Alles oder Nichts", erklärte Roethlisberger die risikoreiche Entscheidung, auf das Field Goal zu verzichten und stattdessen einen weiteren Anlauf für einen Touchdown zu unternehmen. Ein Stop durch die Ravens Defense vor der Endzone hätte die sichere Niederlage bedeutet. Und tatsächlich fand Roethlisberger WR Antonio Brown, jedoch vor der Endzone. LB C.J. Mosley und S Eric Weedle tackelten Brown jedoch unmittelbar vor der Endzone und ließen ihm keinen Zentimeter mehr Raum. Doch geistesgegenwärtig streckte Brown den linken Arm mit dem Ball nach vorne und erzielte so den Touchdown, obwohl er selbst nie die Endzone erreicht hatte. "Ich dachte nur, ich muss den Ball irgendwie in die Endzone bringen. Er muss rein, er muss rein", erläutere Brown nach der Partie seine Aktion, die seinem Team die Playoffs und ein bedeutungsloses Kräftemessen am letzten Spieltag mit den Cleveland Browns einbrachte.

Dabei sah es lange Zeit nicht gut aus für die Steelers. Nach der Angriffsserie, die gleich mit einem Touchdown für die Steelers durch WR Xavier Grimble endete, war bis zum vierten Viertel nichts mehr von der Offense der Steelers zu sehen. Die Ravens übernahmen die Kontrolle des Spiel konnten aus ihrer Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Lediglich zwei Field Goals durch K Justin Tucker bewiesen wieder einmal die Abschlussschwäche der Ravens. Zur Halbzeit lagen die Steelers noch mit 7:6 in Führung, ehe das schlechteste Viertel von Ben Roethlisberger begann.

Gleich der erste Pass im dritten Viertel landete in den Armen LB Zach Orr. Dies nutzten die Ravens, um durch WR Steve Smith (18-Yard-Pass von Joe Flacco und 2-Ponit-Conversion, ebenfalls durch Smith) erstmals mit 14:7 in Führung zu gehen. Nach dem beide Teams je ein weiteres Field Goal erzielt hatten, unterlief Roethlisberger der zweite Patzer. Wieder übersah er einen Verteidiger und LB C.J. Mosley nahm das Geschenk dankend an und brachte den Ball bis an die 11-Yard-Linie der Steelers. Doch auch hier hielt die Defense der Steelers stand und erlaubte den Ravens nur ein Field Goal.

Dennoch, beim Stand von 10:20 aus Sicht der Steelers und einer Offense die seit dem ersten Drive des Spiels nicht mehr zustande gebracht hatte, sah es nach einem trüben Weihnachtsfest für die Fans der Steelers aus. Doch im letzten Viertel spielte die Offense um Roethlisberger auf einmal so, wie man es schon zuvor erwartet hatte. Plötzlich gelang fast jeder Pass und auch WR Antonio Brown, bis dahin fast komplett abgeschirmt, konnte glänzen. Drei Touchdowns aus den letzten drei Angriffsserien der Partie brachten den Steelers 21 Punkte und den Sieg. "Wir haben auf Angriffsmodus geschaltet. Wir haben nun aus der No-Huddle-Offense gespielt und fast nur noch geworfen. Wir haben das Tempo und somit den Druck auf ihre Defense deutlich erhöht", beschrieb Roethlisberger die Situation.

Doch die Ravens gingen nicht ohne Gegenwehr. Nachdem die Steelers zwei Mal durch RB Le'Veon Bell (7-Yard-Lauf und 7-Yard-Pass) wieder mit 24:20 in Führung gegangen waren, konterte die Ravens ihrerseits mit einer beeindrucken Angriffsserie. Mit 14 Spielzügen legten sie in 5:58 Minuten 75 Yards zurück, überstanden zahlreiche kritische Situation und vollendete mit RB Kyle Juszczyk zur erneuten Führung (27:24).

Bei noch 1:18 Minuten Spielzeit schien ein Erfolg der Steelers keineswegs sicher. "Wir waren schon häufiger in solchen Situationen, wo wir den gegnerischen Teams nach unserem Touchdown zu viel Zeit für den Gegenschlag gelassen haben. Diesmal haben sie uns zu viel Zeit gelassen", beschrieb Steelers-OG Ramon Foster die Situation. Die Steelers nutzten die Zeit für eine weiter eindrucksvolle Angriffssequenz in der Roethlisberger nur zwei unvollständige Pässe aufzuweisen hatte und diese beiden nur, um die Spielzeit absichtlich mit einem unvollständigen Pass anzuhalten.

Der risikoreiche Pass auf Brown wurde letztendlich mit dem Touchdown belohnt. Doch was, wenn es Brown nicht gelungen wäre, seinen Arm in die Endzone zu strecken? Foster noch einmal:"Darüber möchte ich gar nicht sprechen."

Korber - 26.12.2016

Antonio Brown

Antonio Brown (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen AnsichtStatistik zum SpielFotoshow Pittsburgh Steelers - Baltimore Ravens (Getty Images)mehr News Baltimore Ravenswww.baltimoreravens.commehr News Pittsburgh Steelerswww.steelers.comSpielplan/Tabellen Baltimore RavensSpielplan/Tabellen Pittsburgh Steelers
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: