Stetig besser

Der jüngste Erfolgslauf der Tampa Bay Buccaneers hat viele Väter. Quarterback Jameis Winston wird endlich seinen eigenen hohen Erwartungen gerecht und liegt mit 22 Touchdown-Pässen in der Liga auf Platz sieben, gleichauf mit Derek Carr von den Raiders. Der Pass Rush der Defense - sechs Quarterback Sacks gelangen allein gegen die Seahawks - gehört zu den Top Ten der Liga. Wide Receiver Mike Evans führt mit zehn Touchdowns aus gefangenen Pässen die Liga an, gleichauf mit Antonio Brown von den Steelers. Bei all dieser berechtigten Begeisterung wird fast ein wenig vergessen, welche Fortschritte Running Back Doug Martin gemacht hat, seit er wieder spielen kann.

Martin hatte sich am zweiten Spieltag verletzt und fehlte seinem Team zwei Monate lang wegen einer Oberschenkelverletzung. Bewusst war er nicht auf die sogenannte Injured-Reserve-Liste gesetzt worden, weil die Team-Verantwortlichen gehofft hatten, er würde rechtzeitig wieder fit werden. In den letzten drei Saisonspielen konnte er endlich wieder auflaufen und seine Leistung dabei stetig steigern. Verständlicherweise gelang es ihm beim seinem ersten Einsatz nach seiner langen Verletzungspause gegen Chicago noch nicht auf Anhieb, an sein altes Potenzial anzuknüpfen. Gegen die Bears erlief er 33 Yards Raumgewinn, und eine Woche später, gegen die Chiefs, waren es bereits 63 Yards. Den vorläufigen Höhepunkt erreichte der 27-Jährige ausgerechnet gegen die starke Defense der Seahawks, als er 87 Yards verzeichnete. Sein durchschnittlicher Raumgewinn pro Lauf stieg in diesen Spielen - alles Siege - von 2,1 bis 2,6 und schließlich auf 3,8 Yards.

Selbstverständlich sind das noch nicht die Zahlen, die die Fans und Mitspieler von ihm aus dem letzten Jahr kennen, als Martin mit 1.402 Yards Raumgewinn zum zweitbesten Läufer der NFL avancierte. Gemessen jedoch an dem, was Martin in dieser Saison an Rückschlägen zu verkraften hatte, geben diese Zahlen durchaus Anlass, optimistisch zu sein. Bei den Bucs und bei Martin wird es stetig besser.

Uwe Rudolph - 30.11.2016

Doug Martin verzeichnete ausgerechnet gegen die starke Seahawks-Defense seine beste Saisonausbeute. (© Getty Images)