Locker flockige Steelers an Thanksgiving

Mit insgesamt 10 gefangenen Touchdown-Pässen führt Steelers Receiver Antonio Brown aktuell die Liga an.Ohne Andrew Luck (Gehirnerschütterung) der die Zügel führt, war abzusehen, dass es die Colts im späten Thanksgiving-Day-Spiel schwer haben würden mit Backup-QB Scott Tolzien gegen die Steelers. Am Ende zelebrierten "Big Ben" Roethlisberger und Antonio Brown eine Drei-Touchdown-Gala beim locker-flockigen 28:7-Auswärtssieg in Indianapolis.

Vor der Partie hatten sich die Colts erst mühsam zurück gekämpft zu einer ausgeglichenen Bilanz. In der hemdsärmeligen AFC South genügt scheinbar eine Winning-Percentage um die 50 Prozent für den Division-Sieg. Das Donnerstag-Nacht-Duell hatte jedoch eindeutig gezeigt, dass die Colts ohne Luck kein Playoff-Kaliber sind.

Tolzien (22/36/205, 1 TD, 2 INT) gab sein Bestes, zeigte aber auch auf dem Feld weshalb er "nur" ein Ersatz-Quarterback in der stärksten Liga der Welt ist. Zu allem Überfluss versemmelte "Mr. Automatic" Adam Vinatieri zum Ende des ersten Viertels ein 52-Yard-Field-Goal, bereits sein 2. Fehlversuch in Folge, nachdem in der Vorwoche sein NFL Rekord von 44 erfolgreichen Field Goals in Folge zum Erliegen kam.

Das Unheil nahm seinen weiteren Lauf. Bei den Hufeisen mussten 5 Leistungsträger an Thanksgiving verletzt das Feld verlassen: T.Y. Hilton, Robert Mathis, Vontae Davis, Ryan Kelly und Denzelle Good. Mit anderen Worten, ihr Nummer-1-Receiver, der Top-Rusher, bester Cornerback und zwei Starting Offensive Linemen.

Vor dem Duell gegen die Steelers war bereits fraglich, ob Indianapolis von der Fire-Power mit der Punktmaschine aus Pittsburgh mithalten kann. Diese Bedenken wurden schnell bestätigt, als Tolziens Passversuch im ersten Spielzug gestrippt wurde. Im zweiten Play fabrizierte der 29-jährige Backup fast eine Interception. Beim vierten Versuch und 25 mussten die Colts punten - wenig später fand sich Steelers RB Le'Veon Bell (23 Läufe für 120 Yards, 4 Catches für 22 Yards) bereits in der Colts Endzone wieder für die frühe Führung der Gäste.

Bells zweites 100-Yard-Spiel in Folge ist Beweis, dass es bei ihm und den Steelers rund läuft. In den letzten 3 Spielen scorte er 4 Touchdowns. Antonio Brown untermauerte eindrucksvoll, warum er der beste Passempfänger der Liga ist. Aus nur fünf gefangenen Pässen fabrizierte er 91 Yards und 3 Touchdowns. Zum Start der Partie vernaschte er Vontae Davis bei seinen ersten beiden Scores. In der zweiten Hälfte folgte nur noch ein Catch - zum Touchdown - für den 28:7 Endstand. Gleichzeitig der Sargnagel für die Colts.

Etwas Ergebnismakulatur betrieben die Colts zu Beginn des zweiten Viertels mit einem 5 Yard-TD-Pass von Tolzien auf Donte Moncrief. Zwei ausgespielte Fourth-Down-Versuche innerhalb der Red Zone endeten erfolglos. Mehr als 7 Punkte waren für die Hausherren an Thanksgiving nicht drin.

"Das ist frustrierend! Diese beiden Fourth-Down-Situationen entsprechen 14 Punkten. Das ist ein großer Dreh im Spiel. Man gewinnt kein Spiel in dieser Liga, wenn man solche Punkte liegen lässt", resümierte Tolzien nach der Partie.

Auf der Gegenseite lieferte Roethlisberger (14 von 20 Pässen für 221 Yards, 3 TD) ein fast perfektes Passer Rating von 146,0 Punkten ab beim ersten Thanksgiving-Day-Sieg der Steelers seit 1950. Die Steelers werden ihr Momentum nutzen, um in Woche 13 gegen die New York Giants zu bestehen.

Selbst mit einem wiedergenesenen Luck wird es in den verbleibenden 5 Partien für die Colts schwierig, ohne Unterstützungs-Cast erfolgreichen Football zu spielen. Drei dieser Spiele finden auswärts statt. Das erste davon am Monday Night in Woche 13 gegen die New York Jets.


Bjoern Hesse - 25.11.2016

Mit insgesamt 10 gefangenen Touchdown-Pässen führt Steelers Receiver Antonio Brown aktuell die Liga an.

Mit insgesamt 10 gefangenen Touchdown-Pässen führt Steelers Receiver Antonio Brown aktuell die Liga an. (© Getty Images)

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