Big Ten: Rückblick auf Week 8

Tracy McSorley und Penn State haben Ohio State gestürzt.Da sind es nur noch zwei: Michigan und Nebraska sind die einzigen ungeschlagenen Teams in der Big Ten. Am Samstag hat es schockierend die Nummer zwei des Landes, Ohio State, getroffen. Die Buckeyes waren bislang auf dem besten Weg zu einer weiteren Playoffs-Teilnahme, mit Siegen gegen Oklahoma und Wisconsin hatten sie schon ihr Können gezeigt. Doch gegen Penn State sollte es nicht klappen. Die Nittany Lions sorgten mit 107.000 Fans im Rücken für die Sensation, als sie Ohio State knapp 24:21 schlugen.

Das Team um Coach James Franklin hat sich selbst dank des Sieges erstmals seit 2011 in der Top 25 positioniert. Ist das die große Rückkehr für Penn State? Noch sollte man vorsichtig sein, doch der überraschende Umschwung im letzten Monat, nachdem die Saison relativ ernüchternd mit einer 2:2-Bilanz und einer Blamage gegen Michigan begann, dürfte für Hoffnung sorgen. Und der weitere Spielplan dürfte ebenfalls begeistern: Mit Ausnahme von Iowa in zwei Wochen ist jeder Gegner mehr als machbar.

Eine ähnliche Wende wie Penn State erlebt mittlerweile auch Northwestern. Der Saisonstart war für die Mannschaft aus Evanston eine Katastrophe, zuerst verlor man gegen Western Michigan, dann gegen Illinois State, einem FCS-Team. Nach vier Spielen war man gerade einmal 1:3 und eine Qualifizierung für die Postseason schien schon in Gefahr zu sein. Doch wie Penn State gewannen die Wildcats die letzten drei Spiele. Zuerst schlug man Iowa knapp, dann Michigan State schon etwas deutlicher und am Samstag übertrumpfte man die ebenfalls hoffnungsvollen Indiana Hoosiers mit 24:14. Grund für den neu gefundenen Erfolg ist die Offense, die gegen die Hawkeyes und Spartans 38 und 54 Punkte erzielt hat. Wo war diese Explosivität nur zuvor? In den nächsten zwei Wochen trifft Northwestern auf Ohio State und Wisconsin. Ist es dadurch schon zu spät, sich wieder als Top-Mannschaft wie 2015 zu etablieren?

Michigan und Nebraska haben sich währenddessen schon als Top-Mannschaften etabliert, beide sind noch ungeschlagen. Die Wolverines zerstörten Illinois am Wochenende 41:8 und dank eines geradezu lächerlich leichten Spielplans wird ein 11:0-Start bis zum Aufeinandertreffen mit Ohio State immer wahrscheinlicher.

Die Cornhuskers haben es da schwieriger. Letzte Woche kämpfte man sich mit Mühe und Not an Purdue vorbei und besiegte die Boilermakers, die zuvor noch Darrell Hazell gekündigt hatten und Gerad Parker als Interimscoach übernahm, knapp 27:14. Niemand weiß so recht wie gut Nebraska wirklich ist und Platz sieben im Ranking wirkt vorerst deutlich zu hoch. Aber in den kommenden Spielen trifft das Team auf Ohio State und Wisconsin. Dann wird man erfahren, wie gut diese Mannschaft wirklich ist.

Die Badgers haben sich derweil optimal für das große Match gegen Nebraska aufgestellt. Gegen Iowa gewann die Nummer zehn knapp 17:9 und stoppte so eine zwei Spiele andauernde Niederlagenserie. Das Laufspiel scheint endlich ins Rollen gekommen zu sein, Corey Clement lief in den letzten beiden Partien jeweils für mehr als 130 Yards. Trotzdem ist das Samstagsspiel gegen die Cornhuskers ein Must-Win. Verliert man, ist man wohl aus dem Rennen in der West Division der Conference raus - und damit auch für die Big Ten Championship und potenzielle Playoffs. Noch steht Wisconsin nämlich im Westen dank einer ernüchternden Conference-Bilanz lediglich an fünfter Stelle, sogar die Minnesota Golden Gophers, die Rutgers 34:32 schlugen, sind noch vor Paul Chrysts Team.

Am kommenden Wochenende wird es spannend in der Big Ten werden, besonders drei Partien stechen heraus: Um 18 Uhr deutscher Zeit starten die beiden Rivalen aus Michigan. Sicherlich, die Michigan State Spartans, die am letzten Samstag gegen Maryland erneut verloren hatten und so weiterhin tief in der Krise stecken, sind dieses Jahr bei Weitem kein Top-Team mehr. Aber gegen den Kontrahenten aus Ann Arbor wird Mark Dantonios Mannschaft bestimmt extra motiviert sein. Kann das Entttäuschungsteam der bisherigen Saison sich noch durch einen Sensationssieg gegen Michigan retten? Auszuschließen ist es nicht.

Ohio State empfängt derweil Northwestern. Können sich die Buckeyes von ihrem großen Schock erholen? Und das gegen eine Mannschaft, die in den letzten drei Wochen nicht aufzuhalten war, tief im Kampf um die West Division verstrickt ist und deshalb einen Sieg braucht? Es ist davon auszugehen, dass J. T. Barrett und Co. die Partie für sich entscheiden können, aber dieses Spiel ist plötzlich deutlich interessanter als noch vor ein paar Wochen.

Das große Finale findet dann nachts statt, wenn Nebraska und Wisconsin aufeinandertreffen. Das Camp Randall Stadium war in den letzten Jahren zu den Cornerhuskers nicht freundlich, erst beim letzten Auswärtsspiel bei den Badgers überrannte Melvin Gordon die Defense komplett. Doch vielleicht kann Nebraska ja auch endlich zeigen, dass sie wirklich ernstzunehmen sind. Mit einem Sieg der Gäste wäre die West Division schon nahe daran, entschieden zu sein. Mit einem Sieg Wisconsins würde es wieder enorm spannend werden.

Kai Weiß - 25.10.2016

Tracy McSorley und Penn State haben Ohio State gestürzt.

Tracy McSorley und Penn State haben Ohio State gestürzt. (© Getty Images)

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