Gründe für die Bruchlandung der Eagles

Carson Wentz wurde in Washington mehrfach zu Boden gebrachtDie Philadelphia Eagles sind nach drei Siegen zu Beginn der Saison mit Niederlagen bei den Detroit Lions und dem Divisionsrivalen Washington unsanft auf dem Boden der Tatsachen gelandet.

Diesmal sah Carson Wentz auch tatsächlich nur wie ein Rookie Quarterback aus, der zuvor am College bei North Dakota State nur in der zweiten Liga spielte und erst vier NFL-Spiele absolviert hat.

Wenn man ihn nach den Gründen befragt, so gibt er die "richtigen" Antworten und stellt sich als den nahezu einzig Verantwortlichen für die Niederlage hin. Im krassen Gegensatz zu z.B. dem MVP der Vorsaison, Cam Newton, stellt er sich den Fragen der Medienvertreter und lädt dabei alle Schuld auf sich.

Das wäre allerdings zu einfach: bei den ersten drei Siegen zeigte Carson Wentz, dass er mit Extra-Blitzern, die die Defensive Coordinator der Gegner dem Rookie entgegenschleuderten, umgehen kann. Sein Quarterbackrating (132.2) bei Blitzes, die er in ungefähr einem Viertel der Snaps auf sich zurennen sah, ist ligaweit nach vier Spielen gut für Platz 2 hinter Matt Ryan von den Atlanta Falcons (144.3) gewesen.

Auch in diesem Spiel fand er bei einem Blitz Ende des letzten Quarters seine "hot Route" in Tight End Zach Ertz kurz vor der gegnerischen Endzone. Der Ball war sicher etwas zu hoch geworfen, aber Ertz muss ihn in dieser Situation fangen und kann dann für einen Touchdown in die Endzone spazieren. Stattdessen rutschte der Ball Ertz durch die Hände und das Spiel ging verloren.

Wentz, dessen Jersey nach 5 Wochen immer noch Platz 1 der meistverkauften Jerseys der NFL belegt, verteidigte seinen Tight End – natürlich.

Coach Pederson erklärte, dass das ein Zeichen eines reifen Quarterbacks ist und durchaus von den Mitspielern registriert wird. Carson Wentz wäre kritisch gegen sich selbst und seine Kameraden würden verstehen, dass er ein Mann wäre, den man unterstützen und für den man durchs Feuer gehen könne.

Richtig Probleme bereitete den Eagles im vergangenen Spiel die O-Line im Allgemeinen und der Auftritt von Rookie Right Tackle Halapoulivaati Vaitai im Besonderen. Vaitai musste den jetzt endgültig gesperrten Lane Johnson vertreten, wobei der Leistungsunterschied erheblich aufiel: bereits beim ersten Snap des Spiels kassierte Carson Wentz einen Sack des über rechts durchbrechenden Outside Linebackers Ryan Kerrigan, der dabei das Trikot des Quarterbacks zerstörte. Sinnbildlich für das, was noch kommen sollte.

Vaitai war das komplette Spiel überfordert und Wentz wurde ein ums andere Mal unter Druck gesetzt – am Ende kamen zu fünf Sacks noch etliche sogenannte Hurries dazu, so dass Wentz einen mehr als unruhigen Nachmittag verlebte.
Die in den Siegen als Stärke angesehene O-Line der Eagles scheint sich jetzt zur Achillesferse zu entwickeln: die Sperre von Lane Johnson wird bis einschließlich Woche 15 dauern und Vaitai wird auch im kommenden Spiel als Right Tackle auflaufen. Coach Pederson verteidigte die Entscheidung bereits, die er als beste Option ansehen würde. Der zunächst angedachte Wechsel Allen Barbres von Left Guard auf Right Tackle und der Einbau von Stefen Wisniewski als Left Guard scheint vom Tisch zu sein.

Offensichtlich haben die gegnerischen Coaches mittlerweile genug Filmmaterial, um die Schwächen der Eagles und vor allem von Wentz zu erkennen und konsequent auszunutzen.

Der nächste Gegner?

Die ungeschlagenen Minnesota Vikings um den brillianten Defensivcoach Mike Zimmer kommen zu Besuch. Leichter wird das Spiel für die Eagles und ihre O-Line mit Sicherheit nicht werden.

Carsten Keller - 18.10.2016

Carson Wentz wurde in Washington mehrfach zu Boden gebracht

Carson Wentz wurde in Washington mehrfach zu Boden gebracht (© Getty Images)

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