Aaron Rodgers: Ein Schatten seiner selbst

Aaron Rodgers ist nicht mehr in guter Form. Der Quarterback sucht nach Antworten.Die Saison der Green Bay Packers hängt am seidenen Faden. Nach fünf Spielen haben sie drei Siege und zwei Niederlagen zu verbuchen. Kommt am Donnerstag gegen die Chicago Bears die dritte Pleite hinzu, sind gar die Playoffs gefährdet. Eine Situation, die man in Wisconsin seit der Ankunft von Aaron Rodgers nicht mehr zu kennen vermochte.

Der Quarterback führte das Franchise in acht aufeinanderfolgenden Jahren in die Playoffs, sicherte einen Sieg im Super Bowl und lieferte zwei MVP-Saisons ab. Doch seit rund einem Jahr ist er ein Schatten seiner selbst. Immer wieder geht es auf und ab, mal zeigt er starke Spiele, mal durchschnittliche, mal schlechte. Die Niederlage gegen die Dallas Cowboys zählt zu den letzteren.

Dabei sind die reinen Zahlen nicht so schlecht. 31 angekommenen Pässe bei 42 Versuchen, also haben mehr als 70 Prozent seiner Bälle auch ihr Ziel gefunden. Das hat er das letzte Mal in Woche 2 geschafft. Wohlgemerkt in Woche 2 der letztjährigen Saison. Gegen Dallas gelangen jedoch einige entscheidende Pässe nicht. Im vierten Viertel überwarf er Randall Cobb – der sicher geglaubte Touchdown war passé. Ähnlich war es vor der Halbzeit mit Richard Rodgers und einem Steam-Route-Pass. Wieder gelang nur ein Field Goal – somit wären im Optimalfall acht Punkte mehr drin gewesen. Dabei hat der Packers-Quarterback dank seiner O-Line fünf bis sechs Sekunden Zeit, um genau zu schauen, wen er als Ziel ausmacht. Zeit, die andere Quarterbacks nur zu gern hätten.

Im dritten Viertel war Rodgers eine Interception, weil Dallas-Safety Barry Church Randall Cobb deckte. "Ich habe Church nicht gesehen", gab Rodgers im Anschluss zu. Wohlgemerkt Worte eines Quarterbacks, der dafür bekannt ist (war), die gegnerische Verteidigung perfekt lesen zu können und eben alles, aber auch wirklich alles und jeden zu sehen. Sein durchschnittliches Passer Rating der vergangenen 16 Spiele? 83,6. So schlecht war er noch nie. Hinzu kommen Schwächen in seiner Fußarbeit, die im Vergleich zu seiner MVP-Saison 2014 offensichtlich sind. Immer wieder versucht er Wege zu gehen, die nicht typisch für ihn und am Ende auch falsch sind. "Ich bin selbst mein größter Kritiker und werde an mit arbeiten", versicherte Rodgers: "Wir werden aus den Fehlern lernen und besser werden."

Nach der Niederlage gegen die Cowboys ist klar: Rodgers muss schnellstmöglich wieder zu seiner alten Form zurückfinden. In der vergangenen Saison fehlte Jordy Nelson, sodass nicht alles optimal funktionierte. Der Wide Receiver ist zurück und nahezu in der Form, die er vor seinem Kreuzbandriss hatte. Natürlich sind es mal wieder die Verletzungen, die Green Bay auch in diesem Jahr treffen, doch die Kritik prallt dieses Mal nicht an Aaron Rodgers ab. Head Coach Mike McCarthy sah "sicherlich nicht das beste Spiel" seines Stars, doch verteidigte Rodgers sofort: "Wenn es gut läuft, dann bekommt ein Quarterback extrem viel Lob. Läuft es nicht mehr so gut, dann ist die Kritik schnell ausgesprochen." Die Trainer wissen um ihren Job. Sie haben Zeit bis zum Thursday Night Game gegen Chicago. Dann entscheidet sich womöglich die Saison der Green Bay Packers.

Fabian Biastoch - 18.10.2016

Aaron Rodgers ist nicht mehr in guter Form. Der Quarterback sucht nach Antworten.

Aaron Rodgers ist nicht mehr in guter Form. Der Quarterback sucht nach Antworten. (© Getty Images)

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