Wie im Rausch
Über den knappen Ausgang der Partie am fünften Spieltag zwischen den Eagles und Lions, als ein umstrittener Fumble das Pendel zu Detroits Gunsten ausschlagen ließ, kann man geteilter Meinung sein. Dass Lions-Quarterback Matthew Stafford bislang in bestechender Form ist, das ist unbestritten. Gegen seinen ehemaligen Head Coach und den aktuellen Defensive Coordinator der Eagles, Jim Schwartz, erwischte Stafford einen Start nach Maß und schloss die ersten drei Angriffsserien, mit denen die Lions durchschnittlich 76 Yards überbrückten, mit Touchdown-Pässen ab, zwei davon auf Running Back Theo Riddick.
Im weiteren Spielverlauf bekamen Schwartz und seine Defense Stafford zwar besser in den Griff, aber die Partie spiegelte letztlich gut wider, wie überzeugend Stafford derzeit agiert. Seine Leistungssteigerung begann jedoch bereits in der Vorsaison, als Stafford in der zweiten Saisonhälfte aufblühte, nachdem Head Coach Jim Caldwell beschlossen hatte, Jim Bob Cooter zum neuen Offensive Coordinator zu benennen. Unter Cooter und seinem vereinfachten System gelangen Stafford in den letzten acht Saisonspielen sagenhafte 19 Touchdown-Pässe bei nur zwei Interceptions.
In der laufenden Saison hat Stafford bislang zehn Touchdown-Pässe geworfen und nur vier Interceptions verschuldet. Somit gelangen ihm, seit Cooter in Detroit die Geschicke der Offense leitet, in 13 Saisonspielen phänomenale 29 Touchdown-Pässe bei nur sechs Interceptions. In der laufenden Saison brachte Stafford in fünf Partien 68 Prozent seiner Pässe an den Mann, obwohl ihm seit dem Ende der letzten Saison Wide Receiver Calvin Johnson, der langjährige Star in Detroit, als Anspielstation fehlt. Mit dieser Quote liegt Stafford in der NFL zwar noch knapp hinter Matt Ryan von den Falcons, der als potenzieller MVP-Kandidat gehandelt wird, aber noch vor den etablierten Spitzenleuten wie Ben Roethlisburger aus Pittsburgh oder Drew Brees aus New Orleans.
Nimmt man den derzeitigen Raumgewinn von 1.378 Yards aus Pässen als Maßstab, dann würde es Stafford - vorausgesetzt, er bleibt gesund - in dieser Saison abermals gelingen, die 4.000-Yard-Marke zu knacken. Von 2011 bis 2015 spielte Stafford in allen 16 Saisonspielen, und jedes Mal standen am Ende dieser fünf Jahre jeweils über 4.000 Yards Raumgewinn zu Buche - in der Saison 2011 sogar über 5.000 Yards.
Uwe Rudolph - 12.10.2016
Matthew Stafford ist bislang in bestechender Form. (© Getty Images)
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