Startschwierigkeiten

Brock Osweiler ist den hohen Erwartungen bislang noch nicht gerecht geworden.Die zwei Themen, die bereits vor Saisonbeginn in Houston für die größten Schlagzeilen gesorgt hatten, sind nach fünf Spieltagen noch immer aktuell: der Gesundheitszustand von J.J. Watt und die Verpflichtung von Quarterback Brock Osweiler. Watt fällt bekanntlich für den Rest der Saison aus, nachdem bereits in der Vorbereitung Zweifel laut wurden an seinem Gesundheitszustand, und Osweiler steht nach fünf Spielen in der Kritik, weil es ihm bislang nicht gelungen ist, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Osweiler wird, bis er die Kritiker eines Besseren belehrt, wohl immer auch an dem Vertrag gemessen werden, dem ihm die Texans gaben: 72 Millionen US-Dollar, 37 Millionen davon garantiert, bei einer Laufzeit von vier Jahren. Eine Summe, die die Denver Broncos, Osweilers altes Team, und ihr General Manager John Elway beispielsweise nicht bereit waren zu zahlen.

Das ist eine beachtliche Summe, aber gemessen an dem, was andere Spielmacher verdienen, nicht die absolute Spitze. Und bis dahin, das würde selbst Osweiler nicht bestreiten, ist es noch ein weiter Weg. Seine Statistik liest sich nach fünf Spieltagen äußerst mager: Sechs Touchdowns stehen sieben Interceptions gegenüber. Der bald 26-Jährige wirkt im komplexen System von Head Coach Bill O’Brien und Offensive Coordinator George Godsey bisweilen noch verloren und besonders bei Third Downs unsicher und zu zögerlich. Davor hatten O’Brien und Godsey bereits in der Vorbereitung gewarnt, weil sie um die Schwierigkeiten wissen, die ein junger Spielmacher in ihrem System haben könne.

Doch Osweiler wird nun einmal an seinen Zahlen gemessen, nicht nur an denen seines Vertrages, und dass er beispielsweise mit einer Rate von nur 58 Prozent vervollständigten Pässen in der NFL-Statistik auf Platz 27 liegt, gleichauf mit dem in San Francisco höchst umstrittenen Blaine Gabbert, das kann weder Osweiler noch dem Management und dem Trainerstab gefallen.

Osweiler ist wie bereits in der Saisonvorbereitung durchaus selbstkritisch und gab unlängst zu, dass er sich verbessern und seine Receiver besser in Szene setzen muss. Im Spiel gegen die Titans am vierten Spieltag glückte Osweiler lediglich ein Pass auf Star-Receiver DeAndre Hopkins (bei einem Raumgewinn von vier Yards), und im Spiel gegen die Vikings ereilte dieses Schicksal Rookie-Wide-Receiver Will Fuller, der ebenfalls nur einen Pass fing und magere vier Yards verzeichnete. In den vier Spielen zuvor hatte die durchschnittliche Ausbeute des pfeilschnellen Fullers noch 80 Yards betragen.

Keiner wird wohl in Houston den Fehler begehen, sich Brian Hoyer als Quarterback zurückzuwünschen, der momentan in Chicago ein kleines Zwischenhoch verzeichnet, aber in der letzten Saison beim Playoff-Spiel gegen die Chiefs vier Interceptions verschuldete. Dennoch ist es erwähnenswert, dass Hoyer in den letzten drei Saisonspielen bei den Bears jeweils über 300 Yards Raumgewinn verzeichnete, während es Osweiler in dieser Saison bislang nicht ein einziges Mal gelungen ist, die 300-Yard-Marke zu knacken.

Dass sich Osweilers Startschwierigkeiten nicht noch negativer auswirken, das verdanken er und sein Team der Tatsache, dass sie in der momentan ziemlich schwachen AFC South spielen und mit einer Bilanz von drei Siegen und zwei Niederlagen die Division anführen. Sollte sie am sechsten Spieltag ihr Heimspiel gegen die Colts, ihren ärgsten Divisionsrivalen, gewinnen, hätten die Texans sogar zwei Siege Vorsprung im Rennen um den Divisionstitel.

Uwe Rudolph - 11.10.2016

Brock Osweiler ist den hohen Erwartungen bislang noch nicht gerecht geworden.

Brock Osweiler ist den hohen Erwartungen bislang noch nicht gerecht geworden. (© Getty Images)

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