Belichick nun Vierter

Für die New England Patriots gab es gleich mehrfachen Grund zu feiern nach dem 33:13 Sieg gegen die Cleveland Browns. Zwar ist ein Sieg über die Browns heutzutage nicht unbedingt eine besonders herausragende Würdigung wert, doch waren es mehr die Nebenschauplätze, die die Fan der Patriots zum Feiern nutzten.

Zum einen dominierte natürlich die Rückkehr des zukünftigen Hall-of-Fame Quarterback Tom Brady nach seiner Sperre von vier Spielen die Schlagzeilen. Alle Fragen wie viel Zeit Brady benötigen würde nach der Pause um in seinen Rhythmus zu finden beantwortete er eindrucksvoll: 28 seiner 40 Pässe brachte Brady an den Empfänger, den ersten an seine liebste Anspielstation WR Julian Edelman. 4 von 5 Pässen alleine im ersten Angriff (der einzige unvollständige wurde fallengelassen), am Ende standen 406 Yards und 3 Touchdown-Pässe (alle auf TE Martellus Bennett) für ihn zu Buche. 5 Pässe fing auch TE Rob Gronkowski, was ein starkes Signal an den Rest der NFL sendet, dass nicht nur Brady zurück ist mit viel Wut im Bauch, sondern auch ein zweiköpfiges TE-Monster, wie es die Patriots seit dem Duo Gronkowski-Hernandez nicht mehr hatten.

Überschattet davon wurde der Fakt, dass Head Coach Bill Belichick mit diesem Sieg sein 227. Spiel in der NFL als Head Coach gewann - ein beeindruckender Erfolg wenn man bedenkt, dass eine Saison in der NFL nur 16 Spiele hat. Mit diesem Sieg überholte er Green Bay Packers Legende Curly Lambeau, der 226 Spiele in seiner Amtszeit zwischen 1921 und 1953 (bis 1949 war er bei den Packers, danach hatte er weniger Erfolg bei den Chicago Cardinals und Washington Redskins) gewann. Belichick liegt nun auf Rang 4 der siegreichsten NFL-Trainer aller Zeiten, nur hinter Tom Landry (Dallas Cowboys, 250), George Halas (Chicago Bears, 318) und Don Shula (Baltimore Colts, Miami Dolphins 328). Fast zwei Drittel aller Spiele hat Belichick damit gewonnen (227 Siege, 114 Niederlagen), für die New England Patriots steht sogar eine beeindruckende Siegesquote von 73.2 Prozent (191-70) zu Buche, die durch seinen ersten Cheftrainerjob bei den Cleveland Browns (36-44) etwas gedrückt wird. Erfolgreichster Coach ist Belichick damit nur in der neuen Ära seit dem AFL-NFL Zusammenschluss im Jahr 1970, denn hier ist Hall-of-Fame Coach Guy Chamberlin führend (mind. 50 absolvierte Spiele). Er gewann 75,8 Prozent aller Spiele zwischen 1922 und 1927 - in den Jahren 1922 und 23 war er mit den Canton Bulldogs in 21 Spielen ungeschlagen, erst in der Saison 1924 musste er seine erste Niederlage in acht Partien einstecken mit den nach Cleveland umgezogenen Bulldogs.

Bei den aktiven Coaches hat Belichick mit Jeff Fisher (Rang 11) einen Verfolger, der jedoch "erst" 171 Spiele gewinnen konnte, dahinter folgen Andy Reid mit 163 (Rang 15) und John Fox mit 126 (Rang 25).

Schüler - 11.10.2016

Head Coach Bill Belichick hat neben 227 Spielen auch noch vier Super Bowls gewonnen (© Schüler)