Luft wird dünner für Gase

Erneut war die Enttäuschung groß für die Fans der Miami Dolphins. Mit 17:30 unterlagen die Dolphins den Tennessee Titans und ließen dabei erneut jegliches Leben im Angriff vermissen. So gab es bereits im zweiten Viertel Unmutsbekundungen des Publikums gegen QB Ryan Tannehill und die Einwechslung von Backup Matt Moore wurde gefordert, der letztmals 2011 als Starter auflaufen durfte.

Dass zwei Starter in der Offensive Line der Dolphins fehlten, half der Leistung des Heimteams sicher nicht. Sechsmal wurde Tannehill von den Titans gesackt, zwei seiner Pässe landeten zudem beim Gegner. Bezeichnend, dass die Dolphins ihre ersten Punkte durch einen 74 Yard Punt Return von Rookie WR Jakeem Grant erzielten. Mit einem langen Pass brachte Tannehill sein Team in die gegnerische Hilfe, doch auch wenn RB Jay Ajayi den 14:14 Ausgleich im zweiten Viertel erzielte, zeigte dies auch das Problem des Teams auf. Nur selten gelingt es den Dolphins derzeit den Ball über das Feld zu bewegen - eine bedenkliche Entwicklung unter dem neuen Head Coach Adam Gase, der viele Vorschusslorbeeren als "Offensiv-Genie" erhielt, bisher aber mit seiner Mannschaft nicht liefern konnte. Zwar soll man neuen Head Coaches immer Zeit geben dem Team ihrem Stempel aufzudrücken, doch aufgrund der Vorschusslorbeeren und hoch gesteckten Saisonziele, steht Gase bereits jetzt unter immensem Leistungsdruck.

Für die Tennessee Titans reichte eine durchschnittliche Leistung von QB Marcus Mariota, der mit Pässen zwar weniger Yards als sein Gegenüber gutmachte (163 gegenüber 191), aber dafür dreimal einen Receiver in der Endzone anspielen konnte. RB DeMarco Murray lief konstant mit dem Ball und machte 121 Yards gut. Er legte mit seiner Leistung den Grundstein zum Sieg bei den Dolphins.

"Tannehill ist und bleibt mein Quarterback. Er kommt nicht vom Feld und bleibt Starter bis zum Saisonende", sprach Head Coach Adam Gase seinem Starter das Vertrauen aus. Dass sein Angriff keinen Rhythmus findet, räumte der Trainer ein. "Wir stehen uns derzeit oft selbst im Weg." Dies unterstreicht vor allem der Blick in die Statistik: nur acht neue First Downs gelangen den Dolphins im ganzen Spiel - viel zu wenig, wenn man in der NFL Erfolg haben will.

Schüler - 10.10.2016

QB Marcus Mariota warf beim Sieg über die Dolphins drei Touchdown-Pässe (© Getty Images)