Zwei First Downs für Rutgers
Zwei First Downs, das erste im letzten Viertel. 39 Yards, davon fünf im Passspiel. Zwei erfolgreiche Pässe in 18 Versuchen. Und insgesamt 16 Punts. Das war das Resultat für die Offensive von Rutgers nach 60 Spielminuten gegen die Michigan Wolverines. 78:0 wurden die Scarlet Knights überrollt und hatten keine Chance. Wer hätte gedacht, dass im Gegensatz dazu die 58:0-Niederlage gegen Ohio State letzte Woche noch glücklich verlief?
"Es fühlte sich wie in einem Videospiel an", meinte der Safety Anthony Cioffi nach der Partie. "Wir wurden einfach verhauen." Dabei überbrückte Michigan durch die Luft nur 119 Yards und der Quarterback Wilton Speight passte lediglich für 100 Yards und einen Touchdown. Doch das Laufspiel ließ sich in keinster Weise aufhalten. 481 Yards und neun Touchdowns erzielten sie letztlich. Chris Evans lief für 153, Karan Higdon für 108 und Ty Isaac für 99 Yards.
Ebenso erfolgreich lief es für den Alleskönner Jabrill Peppers, der nur drei Mal rannte, aber 74 Yards überbrückte und zwei Touchdowns erzielte. Der eigentliche Defender, der aber dieses Jahr bereits auf zwölf unterschiedlichen Positionen aufgetreten ist, etabliert sich damit immer weiter als ernstzunehmender Heisman-Kandidat. "Wenn es in diesem Land einen besseren Spieler gibt kenne ich ihn nicht", sagte ein stolzer Jim Harbaugh. Speight legte noch nach: "Als ich ihn laufen sah dachte ich mir, dass dieser Junge aussieht wie jemanden, den ich in NCAA Football auf der Xbox erstellt habe."
Wie bei diesem Ergebnis zu erwarten ist, war die Partie früh entschieden. Dank 29 Punkten im zweiten Viertel stand es zur Halbzeit schon 43:0. Im dritten Durchgang fand dann der Ersatz-Quarterback John O’Korn seine Anspielstation Khalid Hill über elf Yards für das 50:0, von da an übernahm das Laufspiel wieder mit vier weiteren punktreichen Spielzügen.
Recht viel dominanter geht es da wohl nicht mehr. Und so könnte es für Michigan in den kommenden Wochen noch weitergehen. Nach einer spielfreien Woche empfängt man Illinois, dann reist man nach East Lansing zu den in der Krise steckenden Spartans. Könnten drei solide Teams wie Maryland, Iowa oder Indiana die Wolverines stürzen? Oder werden sie mit einer perfekten Bilanz in das letzte Spiel gegen Ohio State gehen? Jim Harbaughs Team wird auf Letzteres hoffen.
Kai Weiß - 09.10.2016
Die Reise für Jim Harbaugh geht weiter: Auch nach einem 78:0-Sieg ist Michigan noch ungeschlagen. (© Getty Images)
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