Kobras werden ihrer Favoritenrolle gerecht

Die B-Jugend der Berlin Kobras bezwingt das Prep Team der Berlin Adler mit 18:0 und zieht verdient in das Playoffhalbfinale des Spielverbunds Ost ein.

Die Anzahl der Spieler, die sich vor dem Kickoff an beiden Seitenlinien aufstellten, ließ vermuten, dass sich die gastgebenden Berlin Kobras bei den herrschenden 29°C im sonnenüberfluteten Stadion Wilmersdorf kräftemäßig ganz schön würden strecken müssen. Den 18 in weißen Trikots standen 40 in schwarzen gegenüber.

Weit gefehlt: Diese 18 zogen auf beiden Seiten des Balles von Beginn an ein beeindruckendes Spiel auf. Vor allem der bewegliche Running Back Leo Jean Louis und Quarterback Vincent Wessel mit seinen tiefen Pässen ließen die Gästeabwehr ziemlich oft ziemlich schlecht aussehen.

Es gab noch eine dritte Komponente, die bei der U17 eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt, in diesem Viertelfinale aber von großer Bedeutung war: Mit seinen Kicks und Punts sorgte Julian Herzsprung dafür, dass die Adler ihre Angriffe immer sehr tief in der eigenen Hälfte beginnen mussten.

Bereits sein erster Punt ging bis zur 4-Yard-Linie der Gäste. Deren Quarterback Niklas Goike konnte sich mehrfach nur mit Mühe befreien und die Gastgeber übernahmen den Ball anschließend an der 40 der Adler. Einen Pass später stand es dann 6:0. Linus Karstadt überlief den gegnerischen Cornerback, die erste Conversion war nicht erfolgreich.

Zwei Punkte sollte es für die Kobras dann kurz danach dennoch geben. Deren nächster Punt und ein anschließendes Halten brachten die Adler an die eigene 2 zurück und Goike musste mit Ball in der Hand in der eigenen Endzone zu Boden.

Auch im zweiten Spielabschnitt tat sich die Verteidigung des Tabellenführers der Gruppe A hervor. Wieder wurde der Tabellendritte der B-Gruppe mittels Punt an der eigenen Goal Line festgenagelt und nur knapp entgingen die Gäste dem nächsten Safety. Dafür gab es reichlich QB-Sacks. Bis zur Halbzeit waren es vier, vier weitere kamen nach der Pause hinzu. Obendrein war das Ergebnis des letzten Spielzuges der Adler eine Interception.

In der zweiten Hälfte dann ein ähnliches Bild. Ungenaue Snaps kosteten den Spielführer der Adler zu viel Zeit. Bis dieser den Ball überhaupt wirkungsvoll ins Spiel bringen konnte, war die immer aufmerksame Defense der Kobras bereits heran. Die immer schnellen Wechsel von Offense und Defense auf dem Platz kamen dem kleinen Kader der Gastgeber nicht nur entgegen, sie waren Gold wert.

Im ersten Drive der Kobras in Halbzeit zwei düpierte Dominik Kuster mit seinem 39-Yard-Lauftouchdown die gesamte Abwehr der Adler, Linus Karstadt ließ nach Pass von Vincent Wessel den Vorsprung auf 16:0 anwachsen. Der anschließende Kickoff ging erneut bis kurz vor die Goal Line der Adler. Ein Frühstart bereitete den zweiten Safety vor. Daniel Schewtschenko sorgte mit diesem kurz vor Ende des dritten Spielabschnitts für das 18:0 und die Entscheidung.

Vielleicht hätten die Adler im letzten Viertel die drohende Niederlage abwenden können. Voraussetzung dafür wäre aber gewesen, dass man auch die vierten Versuche konsequent ausspielt und nicht puntet. Diese Konsequenz ließen die Gäste vermissen. Sie agierten viel zu zaghaft, gingen oftmals auch nicht mit der erforderlichen Konzentration zu Werke. Anders sind die drei unmittelbar aufeinanderfolgenden QB-Sacks durch ein und denselben Spieler (Maximilian Jung) nicht zu erklären. Diese Konzentration und der besondere Biss, der in ein Playoffspiel gehört, ist etwas, was die Nordberliner früher auszeichnete und wo sie wieder hin müssen, wenn sie wieder erfolgreich sein wollen.

Thomas Sellmann - 11.09.2016

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