Big Ten: Rückblick auf Week 1

J. T. Barrett ist endlich der unangefochteneStamm-Quarterback bei Ohio State. Mit sieben Touchdowns gegen Bowling Green zeigte er auch gleich warum.Für die Big Ten ist die erste Woche der neuen Saison schon wieder vorbei, die 14 Teams der Conference haben alle bereits ihre erste Partie absolviert. Zeit also, auf den Saisonstart zurückzublicken.

Im Allgemeinen kann die Big Ten die erste Woche als einen großen Erfolg verbuchen. Zwölf Siege gab es, davon zehn deutliche, die schon früh entschieden waren, und lediglich zwei Teams, Northwestern und Rutgers, mussten den Kürzeren ziehen.

Besonders die Favoriten der Conference konnten Ausrufezeichen setzen. Ohio State schlug Bowling Green mit 77:10 und Michigan die etwas müden Hawai'i Rainbow Warriors, die letzte Woche noch in Neuseeland gegen California gespielt hatten, mit 63:3. Bei beiden Teams gab es im Vorfeld Fragezeichen, die Buckeyes hatten übertrieben gesagt fast ihre komplette Startaufstellung an die NFL verloren und die Wolverines Quarterback-Situation sah haarsträubend aus. Zumindest für’s Erste scheint es jedoch so, als wäre beides kein Problem. J. T. Barrett erzielte für Ohio State insgesamt sieben Touchdowns, Curtis Samuel überbrückte 261 Yards und bei Michigan absolvierte der neue Anführer Wilton Speight eine solide Partie, auch wenn sein erster Pass gleich in einer Interception endete. So sah es schon nach kurzer Zeit aus, als ob die beiden Mannschaften nur noch versucht hätten, sich gegenseitig in der Höhe des Sieges zu überbieten.

Auch für die Favoriten in der West Division lief alles nach Plan. Iowa, das Überraschungsteam aus dem letzten Jahr, hatte sich gegen Miami (Ohio) schnell eine 21:0-Führung herausgespielt und siegte letztlich 45:21 und Nebraska dominierte gegen Fresno State mit einem 43:10. Für die Cornhuskers stellte die Partie sowieso eher ein Tribut an den Ex-Punter Sam Foltz dar, der im Sommer bei einem Autounfall ums Leben kam. Beim ersten Punt rannten absichtlich nur zehn Spieler auf’s Feld, man zog die Strafe für Spielverzögerung, die Zuschauer gaben eine Standing Ovation, manche Spieler brachen in Tränen aus - und Fresno State lehnte die Strafe wohlwollend ab. Die größte Sensation des Wochenendes schaffte jedoch Wisconsin. Die Badgers besiegten die Nummer fünf des Landes, LSU, im Lambeau Field in Green Bay mit 16:14 und haben sich so wohl für längere Zeit in der Top 25 etabliert.

Michigan State, der Playoff-Teilnehmer aus dem letzten Jahr, musste derweil gegen das FCS-Team Furman zittern, siegte letztlich aber trotzdem mit 28:13. Ebenfalls knapp gewinnen konnten die Golden Gophers am Donnerstag gegen Oregon State, das 30:23 dürfte Minnesota motivieren. Und Tracy McSorley wird dank einer guten Leistung im 33:13-Sieg über Kent State für Ruhe in der Quarterback-Debatte in Penn State sorgen.

Nicht nur die vermeintlichen Top-Teams der Big Ten konnten aber als Sieger vom Feld gehen. Tatsächlich überraschten wohl die dominanten Leistungen der eher schwächeren Mannschaften am meisten. Indiana schlug Florida International 34:13, Maryland siegte im ersten Spiel unter dem neuen Coach D. J. Durkin gegen Howard 52:13, Lovie Smiths Premiere in Illinois endete deutlich mit einem 52:3-Erfolg gegen Murray State und sogar Purdue schlug Eastern Kentucky 45:24.

Lediglich Northwestern und Rutgers verloren in der ersten Woche. Northwestern enttäuschte gegen Western Michigan mit einer 22:21-Niederlage. So hat sich das der Coach Pat Fitzgerald sicherlich nicht vorgestellt, nachdem man 2015 insgesamt zehn Spiele gewinnen konnte, zum Schluss fast an der Top Ten des Landes kratzte und sich so die Teilnahme an einem der New Year’s Six Bowls sichern konnte. Doch gegen Western Michigan hatten die Wildcats gleich mehrmals Pech. Bei einem entscheidenden Touchdown-Lauf der Broncos sah es so aus, als hätte es der Running Back nicht in die Endzone geschafft, doch da keine Kamera an der Seitenlinie aufgestellt war, konnte dies nicht bewiesen werden - so zählte der Touchdown trotzdem. Ähnlich sah es ganz zum Schluss aus, als der Quarterback Clayton Thorson ein Fumble an der ein Yard Linie zuließ. Der Ball flog in der Endzone Richtung Aus, doch der Bronco Davontae Ginwright warf ihn wieder in die Endzone, wo er eigentlich für den Touchdown von mehreren Wildcats gesichert wurde. Doch der Schiedsrichter entschied, dass Ginwrights Fuß schon im Aus war und der Spielzug so in einen Touchback münden sollte - eine zweifelhafte Entscheidung, bei der aber das Gegenteil ebenso wenig bewiesen werden konnte. Doch auch im Allgemeinen enttäuschten die Northwestern Wildcats, die gleich auf mehreren Ebenen ihrem Gegner unterlegen waren.

Auch für Rutgers war die erste Woche ein Desaster. Gegen die Nummer 14 des Landes, die Washington Huskies, verlor man deutlich mit 48:13 - schon nach einem Viertel stand es 24:0. Die Scarlet Knights werden hoffen, dass sich die eigenen Leistungen in den kommenden Wochen verbessern werden.

Nach einer Woche ist damit - selbstverständlich - noch alles offen. Aber die ersten Einblicke zeigen, dass es diese Saison in der Big Ten eng werden wird. In der West Division werden wohl Iowa, Wisconsin und Nebraska lange im Rennen bleiben, während sich in der East die drei Top-Mannschaften Ohio State, Michigan und Michigan State streiten werden. Und wer weiß, vielleicht können auch Penn State und Minnesota - oder gar eines der anderen Teams - auch noch mithalten. Spannend wird es demnach auf jeden Fall.

Kai Weiß - 05.09.2016

J. T. Barrett ist endlich der unangefochteneStamm-Quarterback bei Ohio State. Mit sieben Touchdowns gegen Bowling Green zeigte er auch gleich warum.

J. T. Barrett ist endlich der unangefochteneStamm-Quarterback bei Ohio State. Mit sieben Touchdowns gegen Bowling Green zeigte er auch gleich warum. (© Getty Images)

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