Krimi im Spitzenspiel

Sebastien Sagne erzielte 14 Punkte für die Monarchs.Die Dresden Monarchs haben gegen den amtierenden Meister und Tabellenführer der GFL Nord am Samstag ein Unentschieden erkämpft. Vor 2.620 Zuschauern trennten sich beide Teams mit einem 38:38.

Das war ein Spitzenspiel wie man es sich wünscht: spektakuläre Szenen und herausragende Einzelleistungen auf beiden Seiten. Und am Ende ein Herzschlagfinale bis zur letzten Sekunde. Für Dresden hieß es am Ende: nicht gegen Braunschweig verloren. Aber auch nicht gewonnen. Die Monarchs werden sich über einige verpasste Chancen ärgern. Ein Sieg war möglich.

Die Monarchs begannen mit ihrer Offense und legten auch gleich Punkte vor. Quarterback Brandon Connette dirigierte sein Team im Wesentlichen über den Lauf mit seinen beiden starken Running Backs Donald Russell und Joseph Bergeron nach vorn. Dresdens Receiver waren gut von den Lions gedeckt, so musste Connette ein paarmal improvisieren. Der Touchdown kam dann aber doch durch die Luft: 16 Yard Pass auf Micky Kyei – 6:0. Die aufkommende Euphorie im Dresdner Heinz-Field wurde nur kurz durch den nicht verwandelten Extrapunkt unterbrochen. Aber dann! Braunschweig hatte noch ein paar Tage vor dem Spiel ein wohlvertrautes Ass aus dem Ärmel gezaubert: Quarterback Casey Therriault. Und er zeigte sofort seine Klasse: erster Pass – erster Touchdown! Niklas Römer greift nahe der Mittellinie zu und läuft unbedrängt in die Endzone (PAT Tobias Goebel 6:7). Im nächsten Drive kam Dresden zwar bis in die Lions-Hälfte. Ein Field-Goal-Versuch ging allerdings daneben.

Nach dem furiosen Start schienen beiden Teams die jeweiligen Verteidigungsreihen besser zu schließen. Das Angriffsrecht wurde mehrfach gewechselt, eh Braunschweig zu Beginn des zweiten Viertels Punkte nachlegte. Die Lions standen nur einen Schritt vor der Monarchs Endzone und versuchten es zunächst dreimal vergeblich. Dann nahm Therriault den Ball selbst in die Hand und schob sich zum Touchdown (PAT Goebel 6:14). Dresden kam erneut über einen Field-Goal-Versuch nicht hinaus. Diesmal allerdings erfolgreich: Florian Finke über 41 Yard treffsicher zum 9:14.

Die letzten gut fünf Minuten vor der Pause ließen dann schon erahnen, in welche Richtung die Partie in der Folge zu gehen beabsichtigte. Es ging hin und her! Braunschweig im Angriff mit einem erneuten vierten Versuch nah der Mittellinie. Dresden machte dicht und eroberte den Ball. Was folgte war ein langer Lauf vom überragend spielenden Running Back Donald Russell und ein Catch von Sebastian Sagne kurz vor der Endzone. Und dann griff Sagne erneut zu und schon war Dresden wieder vorn (PAT Kammel 16:14). Déjà-vu wenig später: wieder kam Braunschweig bis kurz vor die Endzone. Wieder machte es Therriault selbst zum erneuten Touchdown (PAT Goebel 16:21).

Reichlich zwei Minuten noch zu spielen und Dresden erneut im Angriff. Jetzt die Führung zurück zu erobern war wichtig! Wusste man doch, dass Braunschweig in Halbzeit zwei als erstes mit der Offense an den Ball kommen würde. Und die Monarchs lieferten ab! Schnell, fast schon zu schnell war erneut Sagne mit einem Touchdown-Catch zur Stelle (PAT Kammel). Immer noch war mehr als zwei Minuten Zeit. Eigentlich zu viel für Braunschweig. Doch die kamen nicht weit. Bei 1:11 bekam Dresden noch einmal den Ball und die Chance, die Führung auszubauen. Wieder schickte Connette zunächst Russell nach vorn, der zwei First Downs erlaufen konnte. Und wieder stand man wenig später einschussbereit vor der Goal Line. Aber zwei unvollständige Pässe und zwei vergebliche Läufe von Connette, später war Halbzeit und Dresden hatte eine gute Chance vertan.

Das wiederholte sich im dritten Viertel. Zunächst hatten beide Teams Punkte nachgelegt. Braunschweig über David McCants und Dresden nach einem erneuten Pass aus Kyei. Spielstand 30:28 für Dresden. Und nach einer starken Leistung der Monarchs-Defense sah sich Dresden wieder wenige Schritte vor der Endzone um nachzulegen. Doch diesmal warf Connette unter Druck den Ball in die Arme eines Braunschweiger Verteidigers. Zweite große Chance war vergeben. Etwas, was man sich gegen ein Team wie Braunschweig eigentlich nicht leisten darf. Doch auch die verpassten es ihrerseits davon zu ziehen. Nur ein Field Goal war der Lohn im nächsten Drive: Tobias Goebel über 31 Yard zur erneuten Führung (30:31).

Ein letztes Mal wurden die Seiten gewechselt. Beide Teams spielten in brütender Hitze am Limit und schenkten sich nichts. Und Dresden hatte als erstes die Chance auf Punkte. Doch wieder scheiterten sie in Sichtweite des ersehnten Ziels. Braunschweig dagegen legte nach: wieder durch einen kurzen Touchdownlauf von Therriault höchst selbst (PAT Goebel 30:38). Dresden kämpfte mit den Fans im Rücken und kam heran. Diesmal sorgte ein Catch von Hendrik Hinrichs für ein First Down zehn Yard vor der Braunschweiger Endzone. Und endlich lochte Dresden ein! Touchdown-Pass auf Micky Kyei und die folgende Conversion durch Sebastian Sagne – Ausgleich 38:38. Noch vier Minuten Zeit. Sollte Dresden nochmal solch ein Comeback gelingen wie vor 14 Tagen gegen Berlin? Oder konnte Braunschweig nochmal vorlegen? Nichts von beidem. Dresdens Defense hielt. Und gut eine Minute vor Schluss bekamen die Monarchs noch ein letztes Mal den Ball. Doch die Zeit war zu kurz und der Weg zu weit. Ein letzter Punt. Ein letzter vergeblicher Field Goal Versuch der Lions. Und das Spiel war zu Ende.

Ein Unentschieden gegen Braunschweig ist aller Ehren wert. Dennoch war mehr drin. Und Dresden muss nun im Kampf um Platz zwei und das damit verbundene Heimrecht in der ersten Playoff-Runde am kommenden Samstag, ein Sieg bei den Huskies in Hamburg vorausgesetzt, auf einen Ausrutscher der Berlin Rebels in Braunschweig hoffen.

Brock - 29.08.2016

Sebastien Sagne erzielte 14 Punkte für die Monarchs.

Sebastien Sagne erzielte 14 Punkte für die Monarchs. (© Brock)

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