Schlusslicht gegen Topteam - klare Sache?

Mikel Wallace (M.) spielt erstmals für die Panther vor eigenem Publikum.Das Überraschungsteam Berlin Rebels ist zu Gast bei den Düsseldorf Panther. Und die Ausgangsposition sieht erst einmal ebenso krass wie eindeutig aus: Der ungeschlagene Spitzenreiter der German Football League besucht am Samstag (17 Uhr) das noch sieglose Tabellenschlusslicht. Und wirklich warnt Marc Ellgering, der Head Coach der Düsseldorf Panther, vor dem Gastspiel der Berlin Rebels die heimischen Fans und natürlich vor allem seine Mannschaft: "Das wird eine ganz harte Kiste, die Rebels sind nicht zufällig ganz oben, ihre bisherigen Erfolge sprechen für sich – und für sie."

Fakt ist: Die Gäste aus der Bundeshauptstadt, seit dem vergangenen Winter wieder gecoacht vom NFL Europe- und USA-erfahrenen Kim Kuci, haben sich im Verlauf der bisher wohl besten Saison der Vereinshistorie kontinuierlich gesteigert, von Spiel zu Spiel nicht nur in puncto Leistungsvermögen, sondern natürlich vor allem auch an Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeiten zugelegt. "Im Angriff vertrauen sie auf das beste Laufspiel der gesamten Liga und – wie man beispielsweise bei ihrem Sieg gegen Meister Braunschweig gesehen hat - sie sind derzeit durch kaum etwas zu erschüttern", sagt Ellgering.

Dementsprechend gehen die Hausherren zwar als Außenseiter, aber trotzdem (oder gerade deshalb) hoch motiviert in die Partie und wollen gerade das probieren: Die Rebels in ihrer Selbstsicherheit ein wenig erschüttern. Anders als bei den fünf Heimsiegen zeigten die Berliner bei ihren beiden Auswärtspartien Schwächen in der Deckung und kassierten im Derby gegen die Adler und in Hildesheim trotz letztlich klarer Erfolge auch insgesamt 65 Gegenpunkte. So wird es heute aufs Laufspiel ankommen: "Das der Rebels stoppen und unseres etablieren", ist das zumindest einfach klingende, aber wohl extrem schwer umzusetzende Erfolgsrezept für die Raubkatzen.

Ein Hoffnungsträger gibt derweil seine Heimpremiere: Gegen die Berlin Rebels wird sich Mike Wallace erstmals den Düsseldorfer Fans im Benrather Panther-Gehege präsentieren. "Natürlich will ich gewinnen, als Footballer willst du immer gewinnen", sagt der 25-jährige Kalifornier, "und du musst den Fans immer zeigen, dass du alles gibst und alles gegeben hast, wenn es dann doch nicht zum Sieg reicht." Auch ohne Blick auf die Rückennummer ist der Neu-Panther im übrigen für die Zuschauer leicht an der unter dem Helm hervorflatternden Rasta-Mähne zu identifizieren.

Wie es ist, mit den Panthern zu gewinnen, hat Mike bisher noch nicht kennen lernen dürfen. Drei Tage vor dem schweren (mit 14:61 verlorenen) Auswärtsspiel bei den Dresden Monarchs kam er an den Rhein, seine zweite Partie für die Raubkatzen bestritt er beim 6:45 beim deutschen Rekordmeister und Eurobowl-Champion Lions in Braunschweig. Auch wenn es – wie wohl kaum anders zu erwarten – in beiden Begegnungen Punkte gegen die Düsseldorfer Defense hagelte, ist Head Coach Marc Ellgering mit dem vierten US-Boy schon recht zufrieden. "In Dresden hatte er nur ‚umgeschulte‘ Wide Receiver um sich herum, dementsprechend ging da noch nicht viel. Aber danach hat man gesehen, dass er unserem Backfield deutlich mehr Stabilität verleiht."

Weshalb Ellgering Wallace als letzte vor Ende der Transferperiode am 30. Juni mögliche Verstärkung ausgesucht hat? "Weil er ein ‚Ball Hawk‘ ist", erklärt der Panther-Head-Coach. Und ein Akteur mit einem ausgeprägten Riecher, wo es Bälle zu jagen, Pässen abzufangen gibt, hat den Panthern – natürlich auch durch das verletzungsbedingte Fehlen von Till Janssen - im bisherigen Saisonverlauf bitter gefehlt. Ein weiterer, gerade bei US-amerikanischen Importen nicht zu vernachlässigender Faktor: Mike hat bereits in Europa gespielt. "Daher weiß er, wie hier die Spieler ticken, dass seine Mitspieler eben alle ‚Teilzeit-Footballer‘ sind, die noch einem Beruf oder Studium nachgehen und die ganzen Strukturen nicht mit denen bei ihm zu Hause zu vergleichen sind", verweist Ellgering auf Mikes Saison 2014 bei den Ancona Dolphins in Italien.

Bevor er sich entschloss, in Europa zu spielen und neben dem sportlichen Engagement hier "die für uns Amerikaner schier unglaubliche Menge an Geschichte, Kultur und Sehenswürdigkeiten" zu genießen, spielte Mike Wallace in Texas auf der Abilene Christian University – ebenfalls als ‚Raubkatze‘, nur dass er nun von Paulchen Panther statt von Willie, the Wildcat, angefeuert wird. Mit Charcandrick West, der hinter Superstar Jamaal Charles Running Back Nummer zwei bei den Kansas City Chiefs avancierte, hatte Mike auf dem College im Westen von Texas einen Freund und Mitspieler, der es sogar bis in die National Football League geschafft hat. Und ein weiterer alter Weggefährte ist ebenfalls NFL-Running Back: In der High School in Vallejo, am Nordostende der San Francisco Bay gelegen, spielte Mike mit C.J. Anderson zusammen, der gerade erst mit den Denver Broncos den Jubiläums-Super Bowl 50 gewonnen hat.

Diesen (und anderen) Freunden und seiner Familie daheim in Kalifornien berichtet Mike gerne von seinem ‚Abenteuer‘ Europa. Von den Kurz-Besuchen in Amsterdam und Brüssel, die er mit seinen belgischen Mit-Panthern bereits an trainingsfreien Tagen unternommen hat. Und hoffentlich berichtet er bald auch von den ersten Siegen mit den Düsseldorf Panthern.

Goergens - 15.07.2016

Mikel Wallace (M.) spielt erstmals für die Panther vor eigenem Publikum.

Mikel Wallace (M.) spielt erstmals für die Panther vor eigenem Publikum. (© Düsseldorf Panther)

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