Gelingt 2016 der große Wurf?
Was spricht dafür, dass Notre Dame in der kommenden Saison die Playoffs erreichen könnte? Die Antwort ist eigentlich simpel, wenn man die Kriterien betrachtet, mit denen das CFP Selection Committee bisher seine Entscheidungen getroffen hat.
Es geht zunächst darum, den Ausschuss mit einem knackigen Saisonfahrplan zu beeindrucken. In dieser Frage besitzen die Irish ein besonderes Alleinvertretungsmerkmal. Sie verfügen als Independent Team mit einer ACC Kooperation über die Freiheit, ihren Fahrplan größtenteils frei zu entscheiden und muss nicht wie andere Teams Rücksicht auf Divisionsgegner nehmen. Da das Selection Committee nicht die Stärke einer Conference bewertet, sondern nach wertvollen Siegen gegen starke Gegner bewertet, wäre diese Mentalität ein Pluspunkt für die Irish. Solange Notre Dame also aggressiv seine Saisonplanung betreibt, besitzen sie einen Vorteil. Erst wenn mehrere ungeschlagene Power 5 Champions am Ende übrig bleiben, wird es eng für die Fighting Irish, sofern sie ebenfalls ungeschlagen aus der regulären Saison kommen.
2015 gewannen die Fighting Irish zehn Matches, dazu gesellte sich eine Teilnahme am Fiesta Bowl. Die beiden verlorenen Spiele in der regulären Saison wurden zudem denkbar knapp mit insgesamt vier Punkten Unterschied an Clemson und Stanford abgegeben. Bei etwas weniger Verletzungspech, wäre der Weg in das Halbfinale der Playoffs möglich gewesen, so dass dieser Erfolg 2016 durchaus wiederholbar, beziehungsweise ausbaufähig ist. Die Frage lautet zwangsläufig, ob Head Coach Brian Kelly die üblichen Löcher, die durch Abgänge zu kompensieren sind, stopfen konnte. Nur zehn Starter des Vorjahres stehen auch 2016 zur Verfügung. Irgendwann muss er sich ferner zwischen DeShone Kizer und Malik Zaire als Quarterback entscheiden.
Gefordert wird Notre Dame gleich am ersten Spieltag, wenn das Team nach Texas zu den Longhorns reist. Ein großer Brocken besucht South Bend am 15. Oktober, den es aus dem Weg zu räumen gilt. Die Cardinal müssen diesmal geschlagen werden, wenn sich Notre Dame 2016 ernsthaft mit den Playoffs beschäftigen will. Als Top 25 Teams haben sich in den letzten Jahren beide Mannschaften immer große Spiele geliefert, die während der letzten fünf Jahre mit genau oder weniger als einem Touchdown entschieden wurden. Dabei gilt es vor allem Stanfords QB und Heisman Trophy Anwärter Christian McCaffrey zu stoppen. Gelingt es, ihn einigermaßen zu neutralisieren, wäre dieses auch ein Weg zu den Playoffs.
Schlüter - 15.06.2016
Die Erwartungen an Notre Dame sind wie jedes Jahr sehr hoch. (© Getty Images)
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