Lions ganz auf Linie

Priorität: Besserer Schutz für Quarterback Matthew Stafford In der NFL Draft geht es wie jedes Jahr um die Feinabstimmung in den Kadern der Teams. Im Blickpunkt steht dann häufig die Hoffnung darauf, mit einem Schlag alle Probleme lösen zu können - aber oft genug gilt natürlich auch hier, dass nur wer den längsten Atem hat, am Ende tatsächlich an die Spitze kommt. Beispiele wie die Seahawks oder die Patriots zeigen schließlich, dass erfolgreiche Mannschaften am Ende kontinuierlich über die Jahre zusammengezimmert wurden, nur wer über mehrere Drafts hinweg ein glückliches Händchen bewies, kommt am Schluss auf den Gipfel.

Ein gutes Beispiel für ein Team, das gerade erst am Anfang einer solchen positiven Entwicklung stehen könnte, geben die Detroit Lions ab. Erst einmal schon deswegen, weil ihre Situation im Angriff derzeit so ist, dass eigentlich überall frisches Blut benötigt wird. RB Joique Bell hat man den Laufpass gegeben, Star-Receiver Calvin "Megatron" Johnson hat sich selbst verabschiedet, und die Probleme in der Offensive Line sind schon ganz unabhängig davon davor bekannt gewesen.

Und es ist seit eh und je die Faustregel im Football und speziell für die NFL Draft: Ein gutes Team baut man zusammen, indem man mit der Offensive Line beginnt. QB Matthew Stafford haben die Lions schließlich an Bord, und wenn der die richtigen Nebenspieler hätte, wäre mit ihm viel mehr möglich, so viel ist gewiss. Die Lions widerstanden an den ersten beiden Tagen der Draft 2016 der Versuchung, sich in das Rennen um die Wide Receiver zu begeben, um möglichst öffentlichkeitswirksam Tatendrang zu beweisen und Stafford namhafte Anspielstationen zu verschaffen.

Stattdessen hielt man sich an die uralte Weisheit, zwei der ersten drei Picks waren Spieler für die Angriffslinie. Das passt auch deswegen, weil Left Tackle Riley Reiff in das letzte Jahr seines Erstvertrages geht und damit die Gefahr besteht, dass er nächstes Jahr weggehen könnte - und die Gewissheit, dass er zumindest ab 2017 deutlich teurer werden dürfte. Also war die Auswahl von Taylor Decker in der ersten Runde nur logisch. Decker spielte bei Ohio State auf höchstem College-Spitzenniveau, er kann dieses Jahr in der NFL für die Lions auf der rechten Tackle-Position starten und hinzulernen. Am Ende des Jahres könnte er die Alternative oder hervorragende Ergänzung zu Reiff für 2017 sein.

Ganz erfolglos waren die Lions ja 2015 nicht, also steckten sie an Position 16 der Draft-Reihenfolge ein wenig zwischen "Himmel und Hölle" - und auch dies sprach sicherlich dafür, konservativ nach Linienspielern zu suchen. In der zweiten Runde sicherte man sich dann mit A’Shawn Robinson einen Defensive Tackle von College-Meister Alabama, auch dies auf Anhieb eine mögliche Verstärkung der Startformation in Detroit.

Den eigenen eigentlichen Pick der dritten Runde hatte man weggetauscht, aber weil in der Offseason mehr Leistungsträger Detroit verlassen haben, als man neu holen konnte, war man direkt im Anschluss der regulären dritten Draft-Runde an 33. Stelle bei den "Compensatory Selections", noch einmal am zweiten tag an der Reihe. Und blieb der Linie - im Wortsinne - treu: Mit Center Graham Glasgow von Michigan holte man einen weiteren Offensive Lineman eines renommierten College-Programms.

Natürlich gab es schnell Kritik, dass man schließlich zu Beginn als Ersatz für "Megatron" Johnson doch auch Receiver hätte holen können, von denen Mitte der ersten Runde doch einige potenzielle Überflieger zur Verfügung gestanden hätten. Aber die Lions wissen: Ihre Offense muss von Grund auf neu aufgestellt werden, standfest vor allem im Zentrum. Letztes Jahr hat man mit Tackle Corey Robinson da schon einen möglichen Stabilitätsanker gedraftet, wenn alle nun ihr Potenzial abrufen und man zwischen starken Offensive Linemen gegebenenfalls Rotieren könnte - dann wird QB Stafford seine Anspielstationen schon finden. Ganz egal, wie die dann heißen mögen...

Auerbach - 30.04.2016

Priorität: Besserer Schutz für Quarterback Matthew Stafford

Priorität: Besserer Schutz für Quarterback Matthew Stafford (© Getty Images)

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