Wenn alle gesund bleiben...

Myles Jack (#30) muss nur fit sein, dann geht die Post ab...Die NFL Draft ist selbstverständlich auch ein großer Markt der Hoffnungen, und mit dem gestiegenen Leistungsniveau im College Football im letzten Jahrzehnt verbunden ist, dass gerade den früh ausgewählten Spielern schnell auch eine tragende Rolle in der NFL zugetraut wird. Doch es gibt eine Kehrseite der Medaille: Immer öfter haben die Nachwuchsspieler bereits im College Football schwere Verletzungen erlitten. Oft sind es also nun Hoffnungen, eine medizinische Vorgeschichte möge sich doch als nicht so bedeutsam herausstellen, wie es sich androht, die mit der Auswahl von Spielern verbunden sind.

"Wenn alle gesund bleiben..." - immer häufiger nutzen Manager, Fans und Experten diese Einleitung, um das Potenzial zu umreißen, das eine Mannschaft auszeichnet. Oder auszeichnen würde - denn nicht selten zerplatzen die Seifenblasen schon nach wenigen Spieltagen, und natürlich haben es alle dann schon immer besser gewusst.

Unter diesem Aspekt wird in der kommenden Saison ein besonderes Auge auf die Jacksonville Jaguars zu richten sein, speziell auf deren Verteidigung. Binnen 48 Stunden ist aus dem schlechtesten NFL-Team der letzten Jahre nun angeblich ein Playoff-Anwärter geworden. Wenn denn alle gesund bleiben...

Schon in der Free Agency legten die Jaguars bei ihren Verstärkungen blanken Optimismus an den Tag: Dass Kelvin Beachums Kreuzbandriss ihn nicht hindern wird, ab September QB Blake Bortles gemeinsam mit Luke Joeckel endlich besser zu schützen. Dass Tashon Gipson und Prince Amukamara der notleidenden Verteidigung auf die Beine werden helfen können - und nicht selbst wie in der Vergangenheit notleidend wegen ihrer Beine im Krankenhaus sein müssen.

Und nach dem Top-Einkauf von DE Malik Jackson aus Denver legten die Jaguars in der Draft nun wie erwartet nach. An fünfter Stelle in der ersten Runde ergatterten sie Jalen Ramsey von Florida State, ein Spieler, der vielen als der eigentlich beste verfügbare der gesamten Draft galt, nur dass halt die Position des Cornerbacks im Vergleich zu Quarterbacks oder Pass Rushern, um die sich die Teams mit vergleichbaren Draft-Positionen wie die Jaguars balgten, nicht ganz so im Mittelpunkt steht. Doch Ramsey dürfte exakt das sein, was Jacksonville braucht: An Speed und Sprungkraft sollte er auch den besten NFL-Receivern Paroli bieten können, nebenbei gewann er die ACC-Meisterschaft im Weitsprung und war Startläufer der 4x100-Meter-Staffel seiner Uni.

In der zweiten Runde dann griffen die Jaguars ein wenig auf das Prinzip Hoffnung zurück. Mit Myles Jack war der in der Vorab-Einschätzung neben DE DeForest Buckner (zu den 49ers) beste Verteidiger der gesamten Draft immer noch verfügbar. Der Linebacker ist sowohl gegen den Lauf als auch gegen den Pass bereits jetzt fast perfekt einsetzbar, die Jaguars tauschten ihren Pick dann mit dem der Ravens, um zwei Positionen früher zugreifen zu können. Nur: Jacks rechtes Knie ist zu großen Teilen jetzt schon eine künstliche Prothese, und wie lange der Rest halten wird, ist wie immer in solchen Fällen offen.

Wenn er gesund bleibt - dann wird die Jaguars-Defense, in der mit Paul Posluzny und Telvin Smith ja auch noch zwei der Top-Tackler der Liga im Zentrum verfügbar sind, 2016 die Liga so richtig "rocken" können. Zumal in der dritten Runde Yannick Ngakoue von Maryland noch ein Pass-Rush-Spezialist hinzukam, der den Neuaufbau der Defense in Jacksonville abrundete.

Auerbach - 30.04.2016

Myles Jack (#30) muss nur fit sein, dann geht die Post ab...

Myles Jack (#30) muss nur fit sein, dann geht die Post ab... (© Getty Images)

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