Duell der Ungeschlagenen

Am 30. April treffen die Stuttgart Silver Arrows im heimischen Stadion Festwiese in Bad Cannstatt auf die Karlsruhe KIT Engineers. Die Arrows, derzeit Dritter in der noch jungen Tabelle der Oberliga Baden-Württemberg, fordern damit den Tabellenzweiten zum Spitzenspiel heraus. Bide sind 2016 noch ungeschlagen. Gegen die Engineers hatten die Silberpfeile im letzten Jahr ihre erste wenig schöne Erfahrung gemacht: In einem Vorbereitungsspiel kam man mit 14:42 unter die Räder.

Damals war das Ergebnis ein guter Indikator, wie die Saison der Arrows beginnen sollte, nämlich mit fünf Niederlagen in Folge. Auch für die Karlsruher wiederum zeigte es die Richtung an, denn sie schafften später mit nur einer einzigen Niederlage den Aufstieg in die Oberliga. So trifft man nun wieder aufeinander: Beide Teams holten zwei Auftaktsiege. Die Arrows konnten sich in zwei knappen Spielen zuerst gegen den Absteiger Freiburg Sacristans (13:6) und dann gegen den letztjährigen Aufsteiger Tübingen Red Knights (14:12) durchsetzen. Karlsruhe konnte auch gegen Tübingen gewinnen (35:28) und legte in Biberach bei den Beavers nach (17:0).

Die Scores gegen Tübingen zeigen, der Angriff der Badener ist gut aufgelegt. In Biberach war es eher dem schlechten Wetter geschuldet, dass nicht mehr Punkte gefallen sind. Vor allem das Laufspiel der Karsruher, hat die bisherigen Gegner zur Verzweiflung gebracht. Was auch an der Rolle des mobilen Quarterbacks Jonas Lohmann liegt. Und mit mobilen Quarterbacks hatten die Arrows in der Vergangenheit ihre Probleme. "Wir müssen den Quarterback in der Pocket halten", erklärt Defensiv-Koordinator Nick Daubitzer. Das heißt aber auch, dass die Receiver lange gedeckt werden müssen und von der Linie Druck kommen muss. "Die Linebacker müssen gleichzeitig ihre Coverage halten und früh lesen, wann der Gegner zum Lauf oder zum Pass ansetzt". Keine leichte Aufgabe, wie Daubitzer selbst weiß. "Da brauchen wir ein hohes Maß an Disziplin!"

Offensiv scheinen die Engineers also gerüstet, aber defensiv? Gegen Biberach gab es keine Gegenpunkte, dafür gegen Tübingen gleich 28. "Es scheint, als hätten sie gegen Biberach das Laufspiel gut eingedämmt", erklärt Head Coach Jürgen Doh seine Beobachtungen. Da hatten sie gegen Tübingen noch ihre Probleme. Aber gegen Biberach spielte auch das Wetter eine große Rolle. "Wenn man weiß, dass hauptsächlich Lauf kommt, dann kann man sich darauf einstellen", meint Doh. Das scheint der große Vorteil der Silver Arrows zu sein. Gegen Tübingen war man anfangs eher mit Pässen erfolgreich, aber ab der zweiten Halbzeit gab es auch Räume für die Running Backs. "Dadurch wurden wir schwerer auszurechnen", erklärt Sergio DePilla, der eventuell für Jürgen Doh das Amt des Offensiv-Koordinators übernehmen darf, denn Doh könnte am Samstag verhindert sein. "Das ist noch offen und vorerst gehen wir mal davon aus, dass er dabei ist", so DePilla. Wenn Lauf- und Passspiel gleichermaßen funktionieren, dann wird es für jeden Gegner schwer. "Wir müssen nur Geduld haben und dürfen nicht in Aktionismus verfallen, sollte mal was nicht klappen", so DePilla.

Zur Halbzeit der Partie planen die Cheerleader, Vierte bei der diesjährigen Baden-Württembergischen Meisterschaft, wieder eine kleine Show. Wettertechnisch soll der Samstag auch der bessere Tag am Wochenende sein. "Gegen Regen sind wir gefeit, unsere Tribüne hat ein Dach", erklärt Pressesprecher Klaus Krauthan. Und wenn es weitestgehend trocken bleibt, soll auch für die Kinder die Hüpfburg aufgebaut werden. Ab 15.30 Uhr sind die Tore geöffnet und wird der Grill angeworfen, so dass die Zuschauer auch mit Hamburgern, Pommes und Getränken im Stadion Festwiese versorgt sein werden.

Auerbach - 28.04.2016

Die Karlsruhe Engineers wollen auch nach dem Spiel in Stuttgart weiter Grund zur Freude haben. (© Florian Achberger / Biberach Beavers)