Die Auswirkungen des Mega-Trades auf die Cowboys

RB Ezekiel Elliott ist ein Kandidat für die CowbyosBekanntermaßen holten sich die Los Angeles Rams vorige Woche den Top-Pick im diesjährigen Draft von den Tennessee Titans für eine Vielzahl von Draftrechten. War man zuvor davon ausgegangen, dass die Titans LT Laremy Tunsil nehmen würden, so warf dieser Trade alle Planungen über den Haufen und wirkte sich natürlich auch auf die Plätze dahinter aus.

Es darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Rams einen Quarterback holen werden; für alle anderen Spieler – und mögen sie wie z.B. Tunsil auch noch so talentiert sein – gibt man kein derartiges Vermögen aus. Die Rams machten so erst einmal nachhaltig auf sich aufmerksam, was angesichts des Umzugs von St. Louis nach Los Angeles wohl ein positiver Nebeneffekt sein dürfte.

Owner Jerry Jones verglich die "Beute" der Titans mit dem legendären Herschel-Walker-Trade 1989. Dieser gilt mittlerweile als einer der einseitigsten Trades in der Geschichte der NFL: damals hatten die Cowboys den Running Back auf dem Höhepunkt seiner Karriere an die Vikings abgegeben und dafür fünf Spieler plus sechs Draftpicks bekommen, woraus die Dynastie der Cowboys Anfang der 90er entstand. Ganz so deutlich war es diesmal jedoch nicht – wahrscheinlich wollte Jerry Jones einfach mal wieder an der Diskussion beteiligt sein. Sicher ist auf jeden Fall, dass die Titans mit jetzt 6 Draftpicks aus den ersten 76 Spielern eine sehr gute Ausgangsposition haben.

Die Cowboys dürfen aufgrund der katastrophalen Vorsaison diesmal ungewohnt früh bereits an Nummer 4 ziehen. Mittlerweile sahen sich die Verantwortlichen auch eine ganze Reihe an Spielern in privaten Workouts an – darunter alle hoch gehandelten Quarterbacks (Carson Wentz / North Dakota State, Jared Goff / California, Christian Hackenberg / Penn State, Connor Cook / Michigan State und Paxton Lynch / Memphis), diverse Wide Receiver (Baylors Jay Lee und Sterling Shepard / Oklahoma) und einige Defender, darunter Corner Taveze Calhoun / Mississippi State und DB Jalen Ramsey.

Wenn man davon ausgeht, dass auch die (noch) an #2 befindlichen Cleveland Browns einen Quarterback holen (den aus dem Duo Goff / Wentz übrigen Spieler), dann könnten die San Diego Chargers an #3 den talentiertesten Spieler außerhalb der Quarterpackposition verpflichten.

Das wäre anerkanntermaßen Laremy Tunsil von Ole Miss, ein Left Tackle. Für die Cowboys bliebe dann mit DE Joey Bosa / Ohio State ein hervorragender und dringend benötigter Pass Rusher oder der DB Jalen Ramsey / Florida. Außenseiterchancen werden zudem noch RB Ezekiel Elliott / Ohio State eingeräumt. Das würde allerdings den Trend umkehren, Running Backs erst später im Draft zu verpflichten. Selbst der im Vorjahr als bester Running Back der jüngeren Vergangenheit gehandelte Todd Gurley wurde erst an #10 geholt (allerdings spielte hier eine schwere Knieverletzung eine nicht unerhebliche Rolle).

Sollte Elliott jedoch bei seinem neuen Team dann durchstarten, so würden die Gesichter in Dallas sicher lang werden. Man möchte sich schließlich nicht fragen lassen, warum das Altherren-Duo mit Alfred Morris und Darren McFadden auf der Running Back Position die Verpflichtung des nächsten Adrian Peterson verhinderte.

Aufgrund der Defizite im Kader dürften die Cowboys wohl sowieso versuchen, ein paar Plätze nach hinten zu traden, um mit den dann zahlreicheren Picks noch das ein oder andere Loch zu stopfen. Jerry Jones ließ bereits mehrfach anklingen, dass man einem Trade grundsätzlich nicht abgeneigt wäre.

Sollten tatsächlich die Quarterbacks Goff und Wentz an #1 und #2 geholt werden und die Chargers kein Interesse an LT Laremy Tunsil haben, so dürften die Telefonleitungen in den sogenannten "War Room" der Cowboys am Draftday (Nacht vom 28. auf 29.04. – Runde 1 live bei Pro7 Maxx) glühen. Das wohl beste Szenario aus Sicht des Managements.

Ein Backup Quarterback für den leider verletzungsanfälligen Tony Romo steht jetzt erst einmal weiter hinten auf der Prioritätenliste. Zu deutlich ist einfach der Bedarf in mehreren Mannschaftsteilen. Zumindest ist man dieses Mal aufgrund der hohen Draftposition weniger fremdbestimmt als in der Vergangenheit, was auf eine deutliche Kaderverbesserung hoffen lässt.

Carsten Keller - 19.04.2016

RB Ezekiel Elliott ist ein Kandidat für die Cowbyos

RB Ezekiel Elliott ist ein Kandidat für die Cowbyos (© Getty Images)

Leser-Bewertung dieses Beitrags:

zur mobilen Ansichtmehr News Dallas Cowboyswww.dallascowboys.comSpielplan/Tabellen Dallas Cowboys
Booking.com
Dallas Cowboys
NFC South
RegistrierenKennwort vergessen?

Login:

Kennwort:

dauerhaft: