Was will Boren?

David Boren (Präsident der University of Oklahoma) im Gespräch mit Head Coach Bob Stoops (Oklahoma Sooners)Der Universitätspräsident von Oklahoma, David Boren, ist nicht nur 74 Jahre alt, sondern auch ein ausgesprochen versierter Stratege, der die Probleme der Big 12 Conference knallhart benennt: „Es gibt nur eine Diskussion über eine mögliche Expansion, aber kein Handeln, es gibt kein Championship Game, obwohl ein solches benötigt wird und es wird ein Big 12 TV-Network gebraucht, um mehr Gelder zu generieren, doch niemand bereitet zurzeit ein solches Projekt ernsthaft vor.“

Boren ist entsprechend frustiert und sucht in diesen Tagen politische Verbündete. Gefunden hat er ihn zumindest in einer Frage in der Person von West Virginias Präsidenten Gordon Gee. Gees Motivation, seinen Kollegen zu unterstützen, ist dabei keine Großzügigkeit eines netten Zuhörers, sondern ebenfalls eine knallharte Interessenspolitik. Gee benötigt dringend einen Nachbarn, um Fahrgeldkosten einzusparen. Der nächste Rivale innerhalb der Big12 Conference wohnt heute über 1000 Meilen entfernt. Also sollten zwei weitere Mitgliedshochschulen Mitglied der Big 12 werden, die zudem aus der Nachbarschaft kommen sollten, um die Fahrstrecken abzukürzen und eine echte neue Rivalität zu gründen. Immerhin hat die Big 12 Spitze mittlerweile einen Berater engagiert (Bevilacqua Helfant Ventures), um geeignete Kandidaten zu finden, doch dieser hat auch noch keine Erfolge zu vermelden. Doch wer könnte so ein Kandidat sein? Rutgers und Maryland sind unattraktiv, weil sportlich nicht hochwertig genug und außerdem defizitär. BYU und Cincinnati sind ebenfalls für die TV-Sender zu unattraktiv, um mehr Übertragungsrechte an die Conference zu bezahlen. Andere Universitäten fühlen sich zudem pudelwohl in ihren Netzwerken und wollen scheinbar nicht wechseln. Notre Dame hat last but not least eine Kooperation mit der ACC schon vor Jahren begonnen. Bei der Schaffung eines TV Kanals, dem Projekt Big12 Network, sieht es auch nicht so sehr rosig aus. Texas und Oklahoma sind technisch in der Lage, know how in dieses Projekt mit einzubringen. Die anderen acht Universitäten besitzen keine Erfahrung in der Schaffung von TV-Crews, so dass Oklahoma eigentlich nur die Wahl hat, als Schwergewicht die Big12 zu verlassen und in der Big 10 oder in der Pac-12 sein Glück zu suchen.

Somit ist auch die Frage zu stellen, was Boren eigentlich möchte. Er will natürlich so gut wie möglich seine Hochschule für die Zukunft positionieren. Er weiß natürlich auch, dass die Big Ten und die Pac-12 ein Interesse daran hätten, sich Oklahoma einzuverleiben, also fällt es ihm in dieser Situation ganz leicht, „auf den Putz zu hauen“, schließlich hat die Big 12 nicht vergessen, wie schmerzhaft der Weggang von Missouri zur SEC gewesen ist. Doch wirklich zielführend ist dieser Ansatz auch nicht, schließlich würden die Sooners Gefahr laufen, ihre Rivalität mit Oklahoma State zu gefährden und das wäre das Letzte, was Boren wirklich möchte.

Schlüter - 23.02.2016

David Boren (Präsident der University of Oklahoma) im Gespräch mit Head Coach Bob Stoops (Oklahoma Sooners)

David Boren (Präsident der University of Oklahoma) im Gespräch mit Head Coach Bob Stoops (Oklahoma Sooners) (© Getty Images)

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