Wenn Talente abwandern

Texas Head Coach Charlie StrongDie Big 12 besitzt eine Sorge, die sie seit ein paar Jahren nicht mehr ignorieren kann. Es handelt sich nicht um eine geplante mögliche Vergrößerung der Liga, oder um Geldnöte. Das Problem sitzt tiefer und hat etwas mit der Attraktivität bei jungen Highschool-Athleten zu tun, die sich entscheiden müssen, welche Universität sie zukünftig besuchen werden, um ihren Footballsport weiter auszuüben. 2010 war die Big12 die einzige und erste Conference, von der die ersten vier gezogenen Spieler einer NFL Draft stammten. Danach hat sich das Blatt rapide verändert. In den letzten zwei Jahren hat die SEC insgesamt 24, die Pac-12 zwölf, die Big Ten 23, die ACC 21 und die Big12 nur sechs Spieler in den ersten zwei NFL Draft Runden unterbringen können. Damit befand sich die Big12 auf einem Level wie die AAC und die Mountain West.

Diese Entwicklung besitzt eine klar umschreibbare Erklärung. Die Expansion der SEC im Big12 Stammland, dem Bundesstaat Texas, und die langjährigen SEC Erfolge, beziehungsweise das parallel stattfindende sportliche Siechtum des ehemaligen Flaggschiffes Texas Longhorns hat zu einer dramatischen Verschiebung der Attraktivität der Big 12 bei Rekruten geführt. Vergleicht man die Güte der neu rekrutierten Spieler innerhalb der 128 FBS Footballprogramme, so liegt Baylor auf dem 12., TCU auf dem 18., Oklahoma auf dem 26. und Texas nur auf dem 37. Rang. In den Jahren 2002 bis 2010 befanden sich Texas und Oklahoma noch in den Top 10 Rängen.

Wie stark die Big12 in Texas an Boden verloren hat, zeigen auch die nächsten Zahlen. Im Lone Star State hat die SEC, ohne die Texas A&M Aggies gerechnet, zwischen 2014 und 2016 neun Top 10 Highschool Spieler rekrutiert, während Big12 Clubs nur sieben für sich sicherten. Nach ihrer letzten College Football Meisterschaft (2009) hatten die Longhorns noch 14 Top 10 Spieler, die alle aus Texas stammten, verpflichtet, während Houstons Head Coach Herman in diesem Jahr mehr texanische Hochkaräter verpflichtet hat, als Longhorns und Sooners zusammen.

Doch wie konnte es dazu kommen, dass sich die Big12 Clubs in Texas nicht gegen die SEC Teams richtig zu Wehr setzen können? Texanische Footballbeobachter erklären sich die Entwicklung mit dem Verhältnis der Highschool Coaches zur Universität of Texas. Der ehemalige Head Coach Mac Brown hatte es nicht nötig, diese Coaches zu hofieren und der Nicht-Texaner Charlie Strong hat es bisher nicht geschafft, eine Beziehung zu den Texanern aufzubauen. „Sie kommunizieren einfach nicht genügend miteinander. Die Highschool Coaches wissen nicht, welches Typus von Spieler Texas benötigt und die Longhorns Coaches sagen es den Highschool Coaches auch nicht“, meint Steve Wiltfong, der National Recruiting Director einer bekannten Footballwebseite in Texas und betont, dass die „Hire und fire“ Mentalität auch dazu beiträgt, dass zu schnell Coaches entlassen werden, wenn sie einmal in einer Saison nicht die großen Hochkaräter geworben haben. „Alabama hat sich in den letzten Jahren keine großen personellen Veränderungen geleistet. Die Crimson Tide Coaches konnten Beziehungen zu Highschool Schülern aufbauen und sie gezielt beobachten. Andere Coaches an anderen Universitäten haben diese Zeit nicht“, so Wiltfong.

Schlüter - 30.01.2016

Texas Head Coach Charlie Strong

Texas Head Coach Charlie Strong (© Getty Images)

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