Houston mit Kantersieg

Die Houston Texans (8-7) ließen am Sonntag auswärts in Nashville nichts anbrennen. Gegen schwache Tennessee Titans (3-12) setzten die Texans mit einem 34:6 Sieg ein klares Ausrufezeichen, auch im Hinblick auf die folgende, in Woche 17 anstehende Entscheidung um einen Playoffs-Platz. Jetzt fehlt nur noch ein Sieg und die Jungs aus der Space City wären sicherer Divisionssieger der AFC South und damit für die Endrunde der National Football League 2016 qualifiziert.

Beim klaren Auswärtssieg schien vor allem Titans-Quarterback Zach Mettenberger - Ersatz für den angeschlagenen Marcus Mariota – überfordert zu sein. Von 51 Passversuchen kamen nur 27 bei einem Teamkameraden an. Das entspricht einer Erfolgsquote von gerade einmal knapp über 50 Prozent, was nicht zuletzt an der gewohnt starken Passverteidigung der Houston Texans liegen könnte.

Doch auch das Laufspiel der Titans war am Sonntag nicht gerade besser. Das derzeit schlechteste Team der NFL konnte nur 30 Yards erlaufen. Zum Vergleich: die Houston Texans gewannen auf diese Art und Weise 128 Yards an Raum. Sieben davon konnte der Quarterback der Houston Texans, Brandon Weeden, selbst für einen Touchdown beisteuern. Der eigentlich „nur“ dritte Quarterback lieferte ansonsten ein recht solides Spiel ab. Vor allem ließ Weeden dem eigenen Star-Wide-Receiver DeAndre Hopkins den Ball oftmals punktgenau zukommen – sicherlich gern gesehen von Texans‘ Head-Coach Bill O’Brien. Mit 117 Yards Raumgewinn und einem Touchdown war Hopkins der beste Mann des Abends.

Nachdem sich der Stamm-Quarterback der Houston Texans, Brian Hoyer, vor zwei Wochen eine Gehirnerschütterung zuzog und sich Ersatz-Quarterback T.J. Yates ebenfalls verletzte, wurde es langsam eng auf der Quarterback-Position. So bekam sogar der erst am Montag in die Space City verpflichtete Quarterback und Wide Receiver B.J. Daniels während des Spiels zwei Mal die Möglichkeit, die Offensive zu lenken. Viel sprang dabei zwar nicht heraus, doch für die Texans von Head Coach Bill O’Brien sind jetzt noch mehr Variationen an Spielzügen für die Zukunft denkbar und das macht sie für ihre kommenden Gegner nicht gerade berechenbarer.

In Woche 17 heißt der: Jacksonville Jaguars (5-10). Da wäre ein Sieg im heimischen NRG Stadium für die Texans äußerst beruhigend. Denn dadurch, dass es den Divisionskollegen aus Indianapolis am Sonntag ebenfalls gelang bei den Miami Dolphins (5-10) als Sieger den Platz zu verlassen, bleibt es in der kommenden, letzten Woche weiterhin spannend im Rennen um die AFC South. Dabei treten die Colts gegen eben jene schwachen Titans an und scheinen klarer Favorit zu sein. Verliert demnach Houston, wären die Colts für die Playoffs gesetzt.

Machbar sind diese Gegner jedoch sowohl für die Indianapolis Colts als auch für die Houston Texans. In dieser verrückten Saison scheint aber alles möglich zu sein. Sicher ist daher niemand.

Michael Sieß - 28.12.2015

Bester Mann gegen die Titans: DeAndre Hopkins, Wide Receiver von Houston. (© Getty Images)