Bills und Cowboys spielen um die goldene Ananas

DE Mario Williams mit deutlicher KritikZum vorletzten Spiel einer missratenen Saison müssen die Dallas Cowboys bei den Buffalo Bills antreten. Wesentlich besser als bei „Americas Team“ sieht die Lage in Buffalo allerdings auch nicht mehr aus.

Die Cowboys zeigten in der Vorwoche eine Leistung, wie schon so häufig in dieser Saison: die Defense hielt lange gut mit und zwang die Jets des Öfteren zu Punts. Die Offense wurde diesmal früh im Spiel von Backup Quarterback Kellen Moore angeführt, nachdem sich Matt Cassel relativ bald eine Interception erlaubte. Der Wechsel war aber wohl im Vorfeld schon geplant gewesen, wie Jerry Jones in seiner Owners Box ausplauderte.

Kellen Moore wird auch in Buffalo als Starter auflaufen; mit ihm zeigte die Offense endlich einmal so etwas wie Leben, allerdings unterliefen ihm auch drei Interceptions. Insgesamt war es offensiv trotzdem wieder einmal zu wenig und die entscheidenden Punkte wurden wie so oft kurz vor Spielende kassiert.

Für das anstehende Spiel kann es eigentlich nur noch darum gehen, Kellen Moore zu beobachten, wie er sich nach einer Woche Training mit dem First Unit der Offense schlägt und zu beurteilen, ob er als Backup für nächste Saison geeignet ist.

Zudem wird zumindest das Management im Hinterkopf haben, dass eine weitere Niederlage die Chance auf eine Topposition im Draft verbessert. Zumindest für das schlechteste AllStar-Game aller Ligen, den ProBowl, konnten sich mit Dan Bailey, Zack Martin, Travis Frederick und Tyrone Smith gleich vier Spieler qualifizieren. Dank diverser Boni für diese Spieler bestimmt eine nette Sache.

Nachdem jetzt endlich auch klar ist, dass die Playoffs ohne Dallas stattfinden, wird Tony Romo für die letzten beiden Spiele auf die „Injured Reserve“-Liste gesetzt. Diesen Schritt hatte man sich bislang gespart, da er theoretisch spät in den Playoffs noch einmal hätte eingreifen können. Allerdings hatten daran wohl nicht einmal die optimistischsten aller Anhänger geglaubt.

In Buffalo ist mittlerweile auch Feuer unter dem Dach: vor der Saison wurde Head Coach Rex Ryan als Heilsbringer gefeiert und sorgte zunächst auch für einen Motivationsschub gepaart mit positiver Energie. Mittlerweile ist Ernüchterung eingekehrt und nicht erst seit der Niederlage in Washington mehren sich die kritischen Stimmen, was die Leistung des Trainerstabs angeht.

Defensive End Mario Williams bemängelte den zu späten Wechsel der Defensivreihen bei Spielzügen des Gegners, was regelmäßig zu Chaos auf dem Feld führe. Der ehemalige Nummer 1 Pick Williams ist einer der defensiven Top-Verdiener ligaweit und brachte auch nicht annähernd die Leistung, die man von ihm erwartet hatte.

Nachdem sein Gehalt für nächste Saison mit 19.9 Millionen Dollar festgesetzt ist und eine Entlassung „nur“ mit 7 Millionen gegen das Salary Cap gerechnet würde, sind seine Tage sicherlich gezählt in Buffalo. Wahrscheinlich äußert er auch deswegen seine Kritik dermaßen öffentlich, nachdem er quasi keinerlei Konsequenzen mehr zu befürchten hat.

Er ist allerdings nicht der einzige Spieler, dessen Leistung hinter den Erwartungen zurückbleibt. Spontan fällt einem da Running Back LeSean McCoy ein, der mehrfach verletzt ausfiel, aber auch in den übrigen Spielen nicht gerade für Angst und Schrecken bei den gegnerischen Defensivreihen sorgte. Er wird am Sonntag nicht spielen, da er sich mittlerweile schwer am Knie verletzt hat (Kreuzbandriss). Stattdessen wird wieder Karlos Williams auflaufen, dessen Leistungen sowieso besser waren in dieser Saison als die von Shady McCoy.

Was nüchtern betrachtet bei Rex Ryan auffällt: die Jets erreichten mit ihm als Head Coach im Vorjahr eine Bilanz von 4 Siegen und 12 Niederlagen. Sein Nachfolger Todd Bowles kämpft momentan mit einer Bilanz von 9 – 5 um eine WildCard. Die Bills wiesen im Vorjahr am Saisonende eine Bilanz von 9 – 7 auf und mit Rex Ryan steht man lediglich bei 6 – 8; dementsprechend wird das Fazit sein, dass auch hier unter dem Strich eine Verschlechterung eintrat – und das, obwohl man mit Rookie Tyrod Taylor einen guten Quarterback gefunden zu haben scheint.

Zwar gewinnt man mit Rex Ryan jede Woche die Pressekonferenz, weil er sehr symphatisch und authentisch wirkt. In Siegen und Niederlagen auf dem Feld gemessen kommt aber am Ende zu wenig heraus. Er wird sicher nicht entlassen werden, aber eine ähnlich erfolglose Saison wird er sich wohl im nächsten Jahr nicht mehr erlauben können.

Carsten Keller - 23.12.2015

DE Mario Williams mit deutlicher Kritik

DE Mario Williams mit deutlicher Kritik (© Getty Images)

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