Katzenjammer in South Bend

Quarterback Kevin Hogan #8 (Stanford Cardinal)Wenn eine Mannschaft in den letzten zehn Sekunden eines Matches durch ein Field Goal ein Match mit 36:38 verliert, dann wird oft vorschnell argumentiert, dass die letzten Sekunden aufgrund des Pechs des Verlierers maßgeblich Schuld am Ausgang des Matches hatten. Im „now or never“ Spiel Stanford gegen Notre Dame lag die Sachlage allerdings etwas anders. Notre Dame hatte wieder einmal Schwierigkeiten, sich in der Red Zone von Stanford durchzusetzen und verspielte auf den letzten Yards einige Punkte, die in der Endabrechnung schließlich fehlten. Einmal wurde Center Nick Martin für einen False Start im vierten Versuch bestraft, als Notre Dame an der vier Yard Line stand und bei einem anderen Spielzug ließ Receiver Amir Carlisle im zweiten Versuch eine Ball fallen.

Anders als die Fighting Irish Offense, musste sich die Defense nur wenig Vorwürfe gefallen lassen. Stanfords Star Running Back Christian McCaffrey wurde in seiner Entfaltung gut begrenzt, nur Kevin Hogan war nicht unter Kontrolle zu bringen, zumal Irish Cornerback KeiVarage Russell sich nach dem Boston Spiel verletzt hatte und gegen Stanford nicht antreten konnte. Sein Fehlen wurde schmerzhaft vermisst, als Stanfords QB Hogan einen Screen Pass zu Michael Rector warf, Cornerback Devin Butler nicht aufpasste und Rector in die Endzone laufen ließ. Freshman RB Josh Adams sollte zwar noch einmal mit einem 62 Yards Run Notre Dame mit 29:28 in Führung bringen, doch QB Kizers Conversion-Pass segelte über den Kopf von Receiver Will Fuller, so dass weitere Punkte aus Sicht der Irish verschenkt wurden.

Die Nichtberücksichtigung für die zweiten College Football Playoffs und die 36:38 Niederlage gegen die Cardinal haben sich die Irish somit selbst zuzuschreiben, als 70, 84 und 73 Yards Drives nicht in zählbare Punkte umgewandelt wurden, während Stanford an diesem Abend effizienter spielte und mit weniger Versuchen mehr Punkte erbeutete. Der Lohn der Arbeit: Stanford kann am Samstag im Pac-12 Finale gegen USC antreten. Notre Dame hofft nun auf eine lukrative Bowl Einladung, die auch sicherlich kommen wird.

Somit musste es passieren, wie es sich anbahnte. Stanfords Quarterback Kevin Hogan marschierte in Field Goalreichweite und Kicker Conrad Ukropina schoss einen 45 Yards Field-Goal-Versuch zwischen die Torstangen. Irish QB Kizer konnte auch nur ratlos zu Protokoll geben, dass er es nicht wissen würde, warum in den letzten zwei Wochen viele Drives mit einem Punt oder Field Goalkick endeten. Kizer warf insgesamt 13 komplette Pässe für 234 Yards . Der Sophomre lief ferner für 128 Yards und verursachte einen Fumble. Das war insgesamt zu wenig, um seinen Gegenüber zu beeindrucken. QB Hogan warf vier Touchdown-Pässe von der Notre Dame 15 Yard Line aus. Insgesamt eroberten die Irish allerdings mit 533 Yards mehr Raumgewinn als Stanford (422 Yards).

Nimmt man es ganz genau, so fehlten Notre Dame in dieser Saison, die für die Irish mit vielen Verletzungen begann und auch endete, nur zwei Spielzüge für eine perfect season. Entsprechend resignierend wirkte Head Coach Brian Kelly nach dem Abpfiff in Stanford und dem gekickten 45 Yards Field Goal von Stanford, das zehn Sekunden vor dem Abpfiff das „Now or never“ Spiels gefühlt zu Gunsten der Cardinal entschied. „Wir könnten das Team Nummer 1 sein. Ein Spielzug in Clemson und ein Spielzug in Stanford und insgesamt vier Punkte haben letztlich den Unterschied ausgemacht.“

Nicht anders sah es Irish Linebacker Joe Smidt: „"Ich sage einfach mal, dass der Ausgang der Partie schmerzt. Aber ich kann mich auch daran zu erinnern, wie dankbar ich bin, dass ich ein Teammitglied sein durfte. Ich will mich überhaupt nicht beschweren, auch wenn es schmerzt. Aber wichtig sind vor allem die Erinnerungen, die wir alle zusammen erlebt haben. Siege, Pokale und Niederlagen sind irgendwann vergessen.“

Wie dicht Notre Dame am Sieg vorbei rutschte, erklärte auch QB DeShone Kizer. Notre Dames letzter Spielzug dauerte über 15 Drives und 88 Yards an. 30 Sekunden vor dem Ende erreiche Kizer die Endzone zum 36:35 Zwischenstand. Die ausgespielte Two-Point Conversion misslang allerdings genauso, wie vor ein paar Wochen bei Clemson, als sieben Sekunden vor dem Abpfiff ebenfalls eine Conversion nicht zum Ziel führte. „Ich bin einfach nur leer im Kopf und weiß nicht, was ich sagen soll“, so Kizer.

Stanfords Quarterback Hogan konnte entsprechend auch mit fühlen, wie sich Kizer wohl am Samstagabend fühlte. Vor einem Jahr, spielte er eines der schlechtesten Spiele innerhalb seiner College Karriere. Am Samstag warf er vier Touchdown-Pässe und es war sein finaler 27-Yard-Pass auf Devon Cajuste, der die Cardinal erst in die Nähe eines Field Goals brachte, den schließlich Conrad Ukropina sicher verwandelte. "Ich sah, dass wir günstig standen und ich realisierte, dass wir ein Field Goal kicken könnten, wenn ich den Pass fangen würde. Als ich den Ball wirklich fing, wusste ich nicht, wo ich eigentlich bin. Ich sah nicht, dass Hogan den Ball abfeuerte, sondern nur, dass das mittlere Feld frei und ungedeckt war und dass der Ball in der Luft war und nun können wir am nächsten Samstag im Pac-12 Endspiel gegen USC spielen“, erinnerte sich der glückliche Cajuste während der Pressekonferenz.

Schlüter - 29.11.2015

Quarterback Kevin Hogan #8 (Stanford Cardinal)

Quarterback Kevin Hogan #8 (Stanford Cardinal) (© Getty Images)

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